Luis, der Schönwetter-Hund
Luis ist ein 7-jähriger Shar Pei-Rüde. Groß, kräftig, mit glänzendem Fell. Ein ganzer Kerl. Wie ein echter Genießer läuft er entspannt im Wohlfühltempo neben seinem Frauchen Sina her. Beide joggen seit Jahren gemeinsam über die nah gelegenen Felder. Doch an manchen Tagen scheint Luis Sina nicht gerne zu begleiten. Erst wirkt er etwas steif und ungelenk, aber mit der Zeit wird er lockerer und schwingt in der Bewegung mit.
Manchmal scheint es Sina, dass er lieber wieder nach Hause möchte.
Dieses Verhalten ist ungewöhnlich, denn normalerweise kann es für Luis nicht lang genug gehen. Es ist auch eine eher dezente Andeutung. Sobald Sina etwas langsamer joggt oder eine Pause macht, um sich zu dehnen, dreht er seinen Körper um und schaut, ob es wieder zurück geht. Ruft sie ihn, läuft er aber ohne Widerrede mit.
Ob das am Wetter liegt? Sina schiebt es darauf, dass er keine Lust hat, wenn es regnet. Luis ist halt ein „Schön-Wetter-Hund“, lacht sie. Denn zufällig fallen diese Tage immer mit regnerischem Wetter zusammen. Wenn es schön sonnig ist, läuft er wie ein junger Gott. Und er spielt nach wie vor gerne mit anderen Hunden. Arthrose kann es doch nicht sein, oder? Leider doch.
Die meisten wissen, dass etwas nicht stimmt.
Aber wir wollen es nicht wahrhaben.
Sicher, es gibt Hunde, die neigen zum Drama. Das ist aber eher selten. Sie winseln nicht vor Schmerzen oder winden sich in großer Pein. Die meisten Hunde leiden still und versuchen, sich tunlichst nichts anmerken zu lassen. Es liegt in ihrer Natur. In der freien Wildbahn ist es als Mitglied eines Rudels sinnvoll, sich Schwächen niemals anmerken zu lassen. Das steckt unseren Hunden auch heute noch im Blut. Und wir Menschen lassen uns gerne täuschen. Der Hund ist halt nicht eindeutig. An manchen Tagen machen wir uns Sorgen. Und am nächsten Tag wirkt es so, als wäre er wieder ganz der Alte. Die ersten Anzeichen sind oft nicht eindeutig und leicht zu übersehen. Und dann sucht man sich als Mensch gerne „Ausreden“. Sie sind beruhigend, weil man den Gedanken an die Krankheit lieber weit wegschieben möchte. Man liebt ihn halt, diesen treuen Vierbeiner an der Seite und will den Gedanken nicht zu Ende denken, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Das wurde übrigens durch Studien bewiesen. Ist der Hund krank, setzen viele Menschen sich gerne die rosarote Brille auf. Weil sie es nicht wahrhaben wollen. Dafür sollte man sich sensibilisieren. Man hat ein ungutes Gefühl im Magen? Irgendwo in den Grenzbereichen des Gehirns schwirrt der lästige Gedanke an eine Erkrankung im Kopf herum? Dann ist es aller Wahrscheinlichkeit nach eine. Denn Bindung funktioniert nicht einseitig. Irgendetwas fängt man auf und man darf sich da auch gerne vertrauen. Nachfolgend gibt es einige Hinweise, die gezielte auf eine Arthrose im ersten Stadium hinweisen:
Was das Wetter damit zu tun hat
Wie oft fragt man sich, ob das Verhalten des Hundes mit dem Wetter zusammen hängt? Eher selten. Dabei hat Arthrose eine enge Verbindung dazu. Bei nasskaltem Wetter, wie im Herbst und bei schwüler Hitze wie in den Sommermonaten treten Beschwerden der Arthrose deutlicher zu Tage. Abhängig vom Stadium sind dann unterschiedlich stark ausgeprägte Symptome zu beobachten. Luis befindet sich in Stadium eins. Es ist noch nicht klar, zu erkennen, wo seine Schmerzen oder seine Einschränkungen liegen. Er zeigt erstmals nur Unlust zu laufen, wenn das Wetter schlecht ist. Ansonsten merkt man ihm Einschränkungen nicht an. Andere Hinweise zu Beginn sind: Zögern oder Verweigern, bevor man ins Auto hinein oder hinaus springt, das Vermeiden von Treppenstufen und das Aufsuchen von warmen Schlafplätzen. Manche Vierbeiner spielen seltener oder kürzer mit Artgenossen, andere wiederum toben nach wie vor wild umher. Wichtig ist, die ersten Anzeichen ernstzunehmen. Am besten stellt man seinen Hund dem Tierarzt vor. Hat er nur einen schlechten Tag? Umso besser. Befindet er sich im ersten Stadium der Arthrose? Dann gewinnt man wertvolle Zeit, weil man sofort mit der Behandlung beginnen kann.
Das Anfangsstadium ist schwer zu erkennen, weil es wenig Anhaltspunkte gibt.
Neben verändertem Spielverhalten springen betroffene Hunde ungern ins Auto und vermeiden es, Treppen zu steigen. Selten bringt man es mit dem Wetter in Zusammenhang, aber gerade bei schlechtem Wetter treten Anzeichen wie Bewegungsunlust auf.

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