Gegähnt wird nicht ohne Grund
Sei glücklich, lebe flauschig: Mein Leben als Dosenöffner.
Dein Schreibtisch ist ihr Lieblingsplatz, dein Laptop ihr persönliches Heizkissen, und dein Bett? Nun, du kannst versuchen, dich irgendwo dazuzulegen, in der Hoffnung, dass deine Füße nicht zur Beute werden. Wenn du schon einmal quer durch die Stadt gedüst bist, nur um das einzig akzeptable Futter mit genau der richtigen Geschmacksnuance aufzutreiben, weil zu Hause ein lautstarker Hungerstreik droht, dann bist du hier genau richtig. Denn eines ist sicher: Mit einer Katze an deiner Seite wird es nie langweilig. Hier triffst du auf Gleichgesinnte, die genau wissen, dass das Leben mit einer Katze eine Kunst für sich ist – eine Kunst, die nur den besten Menschen gelingen kann. Lass uns gemeinsam die Freuden und Herausforderungen des Katzenalltags erkunden, denn wer einmal von einer Katze adoptiert wurde, der weiß: Flauschigkeit ist mehr als nur ein Gefühl, es ist ein Lebensstil!
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass eine Katze im Laufe ihres Lebens im Schnitt 109.000 Mal gähnt.
Es ist einfach herzerweichend, wenn unsere Samtpfoten gähnen. Das Mäulchen wird weit aufgerissen, es findet eine tiefe Ausatmung statt. Die Augen sind meist geschlossen und manchmal kommt es sogar zu einem leichten Tränenfluss. Oft erlebt man auch ein herzhaftes Strecken der Vordergliedmaßen. Nach dem Gähnen scheint die gesamte Katze von den Gesichts- bis zu den Beinmuskeln total entspannt zu sein.
Ursachenforschung
Früher glaubte man, dass Gähnen ein Reflex sei, der angeboren ist. Begründet wurde dies damit, dass schon Katzenbabys gähnen. Heute gilt diese These als widerlegt, da per Definition nur dann von einem Reflex gesprochen werden darf, wenn es einen eindeutigen Reiz von Außen gibt, der den Reflex auslöst. Beim Gähnen wurde jedoch kein Beweis dafür gefunden. Naheliegend, da von uns Menschen abgeleitet, ist das Gähnen bei Müdigkeit. Umstritten ist hingegen die These, dass das Gähnen durch eine Sauerstoffunterversorgung des Gehirns im Blut kommt. Vielmehr vermutet die Wissenschaft, dass die Müdigkeit selbst Ursache ist und Gähnen einen gewissen Kick bringt. Denn Gähnen tritt bei Katzen vor allem dann auf, wenn sie erwachen. So hilft das Gähnen dabei, die Restmüdigkeit zu vertreiben, zumal Gähnen fast immer mit einem herzhaften Recken und Strecken einhergeht. Müdigkeit und Langeweile sind manchmal eng miteinander verbunden. Daher steht auch Langeweile im Verdacht, Gähnen bei Katzen auszulösen. Bei Hunden kennt man Gähnen als Ersatzhandlung oder Beschwichtigungsversuch. Auch bei Katzen wurde dieses Verhalten beobachtet, jedoch nicht so häufig. Manche Katzenhalter berichten davon, dass ihre Samtpfoten bisweilen zur Begrüßung gähnen. Warum das so ist, ist derzeit noch nicht komplett erforscht. Es wird nach derzeitigem Stand aber davon ausgegangen, dass dieses Gähnen mit einem Beschwichtigungsversuch gleichgesetzt werden kann. Wird jedoch ein dauerhaftes Gähnen bei der Katze festgestellt, und kommt auch noch Mundgeruch hinzu, sollte man unbedingt auch an eine Magenentzündung denken. Denn Gähnen kann auch ein Symptom dieser Erkrankung sein. Auch steht Gähnen im Verdacht, ein Indiz für Gehirnkrankheiten zu sein. Doch auch hier die Forschungen noch im vollen Gange.
Dauer des Gähnens
Eine Frage, die sich so mancher stellt, ist, wie lange dauert Gähnen eigentlich? Eine klare Antwort gibt es jedoch nicht: denn dies ist von der Situation abhängig und von der Ausprägung her sehr unterschiedlich. Im Durchschnitt dauert Gähnen rund 7 Sekunden. Auch über die Häufigkeit des Gähnens gibt es Untersuchungen: Beim Menschen ist es so, dass dieser fünf bis zehn Mal am Tag, also 240.000 bis 250.000 Mal im Laufe seines Lebens, gähnt. Am häufigsten übrigens morgens nach dem Aufwachen und abends vor dem Schlafengehen. Sogar menschliche Föten gähnen schon im Mutterleib ab der elften Schwangerschaftswoche. Bei Katzen gibt es so genau Forschungen leider nicht. Man geht auf Grund von Hochrechnungen davon aus, dass diese rund 109.000 Mal im Laufe ihres Lebens gähnen. Das entspricht (bei durchschnittlichen 15 Jahren Lebensdauer) rein rechnerisch einer Gähnhäufigkeit von rund 20x pro Tag.
Warum ist Gähnen für Forscher so interessant?
Für die Wissenschaft ist Gähnen zwar erst ein relativ neues, aber dafür um so interessanteres Forschungsfeld. Es geht um die Frage, ob auch bei Katzen – ähnlich wie bei Menschen und Hunden – Gähnen ansteckend ist? Denn dieser Nachahmer-Effekt funktioniert nur, wenn Empathie, also die Fähigkeit, Gefühlsregungen anderer zu erkennen und darauf zu reagieren, vorhanden ist. Menschen mit Störungen wie Autismus reagieren nicht oder nur eingeschränkt auf ihr Gegenüber. Sich vom Gähnen anstecken zu lassen ist daher ein Zeichen von Empathie. Erste Tests zeigen, dass auch bei Katzen das Gähnen ansteckend ist.
Hier schreibt: Das Redaktionsteam von Our Cats, dem Katzenmagazin. Wir sind das Redaktionsteam von Our Cats, dem Katzenmagazin, und als leidenschaftliche Katzenmenschen wissen wir genau, was es bedeutet, sein Leben mit den launischen, flauschigen Königinnen und Königen des Hauses zu teilen. Egal ob wir gerade einen Artikel über die neuesten Katzenspielzeuge schreiben oder uns fragen, warum unsere eigenen Fellnasen die mit Liebe gekauften Leckerlis ignorieren – wir leben und lieben das Leben als Dosenöffner und sind hier, um dich auf dieser flauschigen Reise zu begleiten.