Ernährung

Wenn Fast Food nicht nur auf die Hüften geht:

Wie ungesundes Essen den Beckenboden schwächt

Jede Frau kennt es: Einmal laut gelacht oder schnell gehüpft, und schon gibt es diesen kleinen Moment der Unsicherheit. Doch was, wenn ich euch sage, dass eure Ernährung dabei eine Rolle spielt? Eine neue Studie aus Finnland zeigt, dass ungesundes Essverhalten das Risiko für Harninkontinenz erhöhen kann.

Fast Food und der Beckenboden – eine ungesunde Beziehung

Forscher der Universität Jyväskylä haben herausgefunden, dass Frauen mittleren Alters, die oft hochverarbeitete Fertiggerichte und Fast Food essen, häufiger unter Drang- und Stressharninkontinenz leiden. Hingegen zeigte sich: Wer viele frische Früchte isst und sich insgesamt gesünder ernährt, hat ein geringeres Risiko.

Wechseljahre, Essen und der Einfluss auf den Beckenboden

Mit den Jahren werden Beckenbodenprobleme immer häufiger – vor allem, wenn Frauen in die Wechseljahre kommen. Hormonelle Umstellungen, Alterung und Schwangerschaften belasten das empfindliche Muskelgewebe. Neu ist aber die Erkenntnis, dass auch Ernährung und Essverhalten eine große Rolle spielen. “Die Zusammenhänge zwischen Essverhalten und Beckenbodenproblemen wurden bisher kaum erforscht”, sagt Mari Kuutti, Doktorandin an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften der Universität Jyväskylä.

“Die Zusammenhänge zwischen Essverhalten und Beckenbodenproblemen wurden bisher kaum erforscht” Mari Kuuttii

Wenn Diäten mehr schaden als nutzen

Ein weiteres Problem: Frauen mit gestörtem Essverhalten – also solche, die zwischen restriktivem Essen und Heißhunger wechseln – hatten in der Studie ein erhöhtes Risiko für Beckenbodenprobleme. “Wir fanden heraus, dass Frauen mit gestörtem Essverhalten eher Symptome von Beckenbodenstörungen hatten als Frauen mit normalem Essverhalten”, erklärt Kuutti.

Zu den untersuchten Störungen gehörten neben Stress- und Drangharninkontinenz auch Stuhlinkontinenz sowie Probleme beim Stuhlgang.


Weitere Themen:

Häufiger als gedacht

Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmerinnen berichteten von Beckenbodenproblemen, am häufigsten Stressharninkontinenz. “Wir untersuchten die negativen und positiven Zusammenhänge zwischen gängigen finnischen Lebensmitteln und diesen Symptomen”, so Kuutti.

Die Erkenntnis: Mehr Fast Food, mehr Beschwerden. Mehr frische Früchte, weniger Beschwerden. So einfach? Nicht ganz. Aber klar ist: Eine gesunde Ernährung kann helfen, den Beckenboden zu unterstützen.

Fazit: Lieber frisch als fertig

Was bedeutet das nun für den Alltag? Frauen in den Wechseljahren sollten nicht nur auf ihr Training für den Beckenboden achten, sondern auch darauf, was auf ihrem Teller landet. Denn am Ende gilt: Ein starker Beckenboden beginnt nicht erst beim Kegeltraining, sondern schon beim Einkaufen. Also: Mehr Frisches, weniger Fertigessen – und das Lachen kann unbeschwert bleiben!

Hier schreibt Jonas Weber. Mit einer Mischung aus fundierter Forschung und einem Augenzwinkern vermittelt er komplexe Themen verständlich und unterhaltsam.Wenn er nicht gerade über die neuesten Erkenntnisse aus der Gehirnforschung schreibt, findet man ihn bei einem guten Espresso, auf der Suche nach dem perfekten Wortspiel oder beim Diskutieren über die großen Fragen des Lebens – zum Beispiel, warum man sich an peinliche Momente von vor zehn Jahren noch glasklar erinnert, aber nicht daran, wo man den Autoschlüssel hingelegt hat.

Teilen