
Hilfreiche Kräuter im Überblick
Micky ist ein 12 Jahre alter Pudel. Seine Halterin ist von der Wirkung von Kräutern überzeugt und hat schon zuvor bei Erkrankung gute Erfahrungen mit Blüten, Samen, Rinden, Blättern und Wurzeln gemacht. Deshalb sucht sie kurz nach der Diagnose eine Tierheilpraktikerin auf, um Micky nicht nur schulmedizinisch, sondern auch durch Kräutermischungen zu behandeln. Ich muss zugeben, dass die Wirkung sichtbar war.
Deshalb stelle ich hier einen Überblick über die wichtigsten Heilkräuter vor. Wichtig ist, dass es sich um Heilkräuter in Arzneimittelqualität handelt, die auch genügend Wirkstoffe enthalten. Um es drastisch auf den Punkt zu bringen: Es bringt nichts, wenn man dem Hund Kräuter kauft, die auf einer ausgelaugten Wiese in der Nähe eines Atomkraftwerks geerntet werden. Sie enthalten eher mehr Schadstoffe, als Wirkstoffe.
Teufelskralle:
Die Speicherwurzeln der Teufelskralle haben sich als entzündungs- und schmerzlindernd erwiesen und können die Beweglichkeit der Gelenke fördern. Im Gegensatz zu konventionellen Schmerzmitteln ist die Heilpflanze gut verträglich und verursacht kaum Nebenwirkungen. Es sind auch keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt. Die Teufelskralle stellt somit eine vielversprechende Alternative dar. Bei milden bis mittleren Beschwerden kann sie ausreichend lindernd wirken, während bei stärkeren Schmerzen eine Kombination mit synthetischen Medikamenten in Betracht gezogen werden kann. Oder man gibt äußerlich zusätzlich ein Arnika-Gel auf die schmerzende Stelle. Bei langhaarigen Hunden muss die betreffende Stelle rasiert werden. Bei Langzeitkrankheiten kann sie als sanfte, langfristig wirksame Behandlungsmethode eingesetzt werden, um die Anzahl der Schübe sowie die Schmerzintensität zu reduzieren. Die volle Wirkung zeigt die Teufelskralle erst nach ein paar Tagen. Erst nach 4 Wochen ist die volle Wirkung erreicht, deshalb ist es wichtig, die Einnahme über einen längeren Zeitraum fortzusetzen, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Sie kann die Lebensqualität von Hunden mit chronischen Schmerzen deutlich verbessern.
Arnika:
Arnica montana hat eine entzündungshemmende, abschwellende und schmerzlindernde Wirkung, wenn sie äußerlich angewendet wird. Ähnlich wie synthetische Arzneimittel unterdrücken die Inhaltsstoffe der Heilpflanze die Entzündung schon in einem frühen Stadium. Deshalb wird Arnica montana bei rheumatischen Beschwerden wie Arthrose, Arthritis und Gicht erfolgreich eingesetzt. In einer Studie konnte sogar festgestellt werden, dass Arnika ähnliche Mechanismen wie Kortison im Körper bewirkt, um Entzündungsprozesse einzudämmen und die Schmerzen zu beheben. Es gibt Arnika in Form eines federleichten Gels. Gerade dann, wenn die Entzündung akut ist, ist es sehr gut aufzutragen. Es wirkt angenehm kühlend und bekämpft Entzündungen und Schmerzen dort, wo es aufgetragen wird.
Kräutermischung:
Bei einer Entzündung des Gelenks haben werden Birkenblätter, Brennesselblätter und Löwenzahn eingesetzt, die die Entzündungsanzeichen dauerhaft abklingen lassen. Die Kräuter können gemischt und getrocknet übers Futter gegeben werden. Je nach Größe des Hundes zwischen 1 und 3 Teelöffel. Zusätzlich kann man Vitamin-C-haltiges Hagebuttenpulver untermischen und so den Heilungsprozess beschleunigen. Keine Sorge vor einer Überdosierung von Vitamin C: es gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen. Gibt man Zuviel, wird es mit dem Urin ausgeschieden und reichert sich nicht im Körper an. Hunde, die unter einer chronischen Entzündung leiden, haben in der Regel einen Mehrbedarf an Vitamin C. Deshalb kann ein Nährstoffmangel relativ leicht auftreten, weil es eben nicht im Körper gespeichert wird. Übrigens: was auch wunderbar gegen Arthose helfen soll, ist Ingwer. In Studien wurde gezeigt, dass Ingwer schmerzlindernd und beweglichkeitsfördernd wirkt.
Der Inhaltsstoff Gingerol hemmt die Bildung des Enzyms Cyclooxygenase-2. Dieses vermittelt Entzündungsreaktionen wie bei Arthrose und entzündlichem Rheuma. Als man Arthrose-Patienten mit Ingwerauszügen behandelte, erreichte man die gleiche Schmerzlinderung wie mit einem konventionellen Schmerzmittel. Nur: ich habe es noch nicht erlebt, dass ein Hund freiwillig Ingwer zu sich nimmt . Selbst dann nicht, wenn er in Honig eingelegt wird. Dann wird der Honig abgeleckt, und das scharfe Kraut links liegen gelassen. Wer hier eine andere Erfahrung macht, kann mich gerne kontaktieren.
Äußerlich:
Salbenverbände, die am besten zur Nacht aufgetragen und morgens wieder entfernt werden, wirken gut, wenn der Hund sie akzeptiert. Bei der Hüfte ist das meistens schwer, aber Ellenbogen und Knie lassen sich gut bandagieren. Die stärkste Wirkung hat Johanniskraut, wenn es als Öl auf das Gelenk aufgetragen oder vorsichtig in die Gelenkumgebung einmassiert wird. Beinwell wird am besten abends dick als Salbe aufgetragen und kann über Nacht seine Wirkung entfalten.
Wenn der Schmerz auf den Magen schlägt:
Hat der Vierbeiner Magenprobleme, sollte man Weihrauchkapseln versuchen. Diese schonen den Magen, lindern Schmerzen und bekämpfen Entzündungen.
Mickys Kräutermischung bei Arthrose: (täglich 1 EL der Mischung)
• 10g Brennnessel
• 30g Kamille
• 20g Löwenzahn
• 20g Ackerschachtelhalm
• 10g Wacholderbeeren
• 10g Thymian
• 30g Kamille
Die getrockneten Kräuter werden gemischt und übers Futter gestreut. Kräuter helfen Entzündungen und Schmerzen zu bekämpfen.
Wer sich für Kräutermischungen interessiert, dem empfehle ich das Buch „Kräuter statt Tierarzt“ von der Tierheilpraktikerin Annette Dragun. Sie gibt wirklich gute Rezepte für die unterschiedlichsten Beschwerden.

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