Gesundheit

Diagnose Multiple Sklerose

Mein Leben mit MS:

Hallo und herzlich willkommen bei MS-Voices! Ich bin Irene, und hier dreht sich alles um das Leben mit Multipler Sklerose (MS). Als ich vor einigen Jahren die Diagnose erhielt, hat sich mein Alltag auf den Kopf gestellt – und ich war plötzlich mit unzähligen Fragen, Ängsten und Herausforderungen konfrontiert. In diesem Blog möchte ich meine persönlichen Erfahrungen mit euch teilen und Menschen eine Stimme geben, die unter MS leiden. Wie ist das wirklich, mit MS zu leben? Wie verändert es den Alltag, die Beziehungen und die Zukunftsplanung? Hier gibt es ehrliche Einblicke, praktische Tipps und die ein oder andere Anekdote aus meinem Leben – direkt aus dem Herzen einer Betroffenen.

Ängste und Sorgen im Alltag

Pffff… Als ob das so einfach wäre! Aber was, wenn es wirklich einfach ist? Das „Denken über das Denken“? Als ich meine Diagnose Multiple Sklerose erhalten habe, hat mich das erdrückt. Ich habe mir ständig Sorgen gemacht, was wohl passieren könnte, wenn ich doch im Rollstuhl landen sollte. Was würde mit meiner Arbeit passieren, wenn ich sie nicht mehr ausführen kann, wie es erforderlich ist? Ich war in ständiger Sorge um meine Zukunft.

Von Ängsten zur Hoffnung: Wege aus der Grübelfalle

Diese Ängste habe ich jetzt nicht mehr, zumindest in dieser Form, was nicht heißt, dass ich nicht auch mal in die berühmt berüchtigte Grübelfalle gerate. Aber seit ein paar Wochen habe ich Hoffnung, diese Sorgen und Ängste weiter eindämmen zu können.

Buchentdeckung: Metakognitive Therapie für MS-Betroffene

Ich habe in meiner Lieblingsbuchhandlung gestöbert und auf einmal ein Buch in der Hand gehalten, in dem es um Metakognitive Therapie geht. Sozusagen das „Denken über das Denken“. Mir fiel beim Durchblättern ein Satz ins Auge, der mich nicht mehr losgelassen hat: “Wenn man schon denkt, dann soll es sich wenigstens lohnen.”

Aha-Momente beim Lesen: Metakognitive Therapie verstehen

Da ich von Natur aus ein neugieriger Mensch bin, hat dieses Buch „Sorgenlos und grübelfrei – Wie der Ausstieg aus der Grübelfalle gelingt“, geschrieben von Dr. phil. Oliver Korn und PD Dr. med. Sebastian Rudolf, den Weg mit mir nach Haus angetreten. Ich habe sofort angefangen zu lesen und habe schon auf den ersten Seiten einige Aha!-Momente gehabt.

Denkmodelle durchbrechen: Die Kraft der Metakognitiven Therapie

Es wird beschrieben, wie man mit Hilfe der Metakognitiven Therapie (MCT) Menschen dazu bringen kann, ihre bisherigen Denkmodelle zu durchbrechen. Also die Art und Weise, wie Menschen in bestimmten Situationen denken und wie man die Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu lenken, einsetzen kann. Dieses Buch soll dabei helfen, die sinnvollste Strategie in der jeweiligen Situation zu wählen.

Steuerung des Denkens: Kontrolle über Sorgen gewinnen

Ich kann also selbst den Einsatz meines „Denkapparates“ steuern. Wenn das wirklich funktioniert, dann hat es das Potenzial, mich zu überzeugen! Diese Entwicklung dieser Metakognitiven Therapie geht übrigens zurück auf Adrian Wells, geb. 1962.

Wissenschaftliche Hintergründe: Adrian Wells und MCT

Er studierte an der University of Leeds, Aston University und University of Pennsylvania. Heute ist er Professor der Klinischen und Entwicklungspsychopathologischen Psychologie an der Fakultät für Medizinische und Humanwissenschaften der University of Manchester und doziert auch an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens.

Objekt- und Metakognitiver Modus: Gedanken besser steuern

Soweit so gut. Nachdem ich mich über die Wirkungsweise der Therapie eingelesen habe, was aufgrund der klaren und keinesfalls langweiligen Ausdrucksweise der beiden Autoren liegt, habe ich mich tatsächlich in vielen Bereichen wiedererkannt. Jetzt weiß ich, dass ich mit meinen Gedanken im Objektmodus war.

Emotionale Intensität reduzieren: Gedanken als Beobachter betrachten

Im Metakognitiven Modus erlebe ich aber, dass meine Gedanken (Sorgen) eigentlich nur das sind, was sie faktisch sind: „nur“ Gedanken und die inneren Bilder. Ich trete also aus mir heraus und lerne, mich aus der Entfernung zu betrachten, als mein eigener Beobachter. Das heißt, im Metakognitiven Modus reduziere ich die emotionale Intensität meiner Gedanken und inneren Bilder.

Sorgen aufschieben: Kontrolle über Grübelprozesse gewinnen

Ich habe nun die Möglichkeit, meine Gedanken aufzuschieben, für einen späteren Zeitpunkt. In meinem Fall habe ich mir (vor Lesen des Buches) rein intuitiv gesagt: „Was macht es für einen Sinn, wenn ich mir heute Sorgen über etwas mache, was vielleicht nie eintritt? Da versaue ich mir mein ganzes Leben!“

Praktische Beispiele: Denkaufschub und Achtsamkeit

Mit vielen praxisnahen Beispielen wird schnell klar, dass wir z.B. mithilfe von Gedankenaufschub (wie ich es für mich gemacht habe) Kontrolle über die Prozesse des Grübelns und des Sich-Sorgen-Machens bekommen.

Achtsamkeit als Schlüssel: Flexibilität im Denken

Durch losgelöste Achtsamkeit (also die Art und Weise, wie wir uns auf unsere Gedanken, inneren Bilder und Emotionen einlassen) erhalten wir eine flexible Kontrollmöglichkeit. Wie das geht, erklären die Autoren anhand von Metaphern und Übungen.

Aufmerksamkeitstraining: Techniken für MS-Patienten

Gleichzeitig beleuchten sie, was diese Übungen uns zeigen, wie man die Übungen richtig durchführt und wo die typischen Fehler liegen. Sie leiten uns mit dieser Methode an, unsere Aufmerksamkeit auf das zu richten, was wirklich wichtig ist. Da kommt dann eine spezielle Form des Aufmerksamkeitstrainings ins Spiel, das Training ATT (Attention Training Technique); ebenfalls entwickelt von Wells.

Selbsthilfe und Therapiebegleitung: Nutzen für MS-Betroffene

Dieses Buch eignet sich für alle interessierten Menschen, auch wenn sie selbst diese Therapien nicht in Anspruch nehmen müssen, weil sie gesund sind. Aber es hilft, die Gedankengänge von Betroffenen zu verstehen und so ist man auch in der Lage, den jeweiligen Partner zu unterstützen, da manche Übungen auch durchaus Sinn machen, wenn man sie zu zweit ausübt.

Anwendbarkeit bei Erkrankungen: MCT für MS und mehr

Die Anwendbarkeit bei den einzelnen Störungsbildern (Depression, Generalisierte Angststörung, Soziale Phobie, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Zwangsstörungen) und die weitere Anwendbarkeit bei schwerwiegenden, bösartigen und chronischen Erkrankungen (Multiple Sklerose gehört bekanntlich dazu) wird jeweils beschrieben.

Metakognitive Therapie als persönlicher Weg: Gedanken lenken lernen

Metakognitive Therapie? Ich persönlich werde das für mich, ganz persönlich, weiterführen, denn ich ertappe mich dabei, dass ich meine Gedanken nun besser lenken kann. Es funktioniert. Es wird leichter.

Ein Selbsthilfebuch für Betroffene: Hilfe für alle, die grübeln

Außerdem empfinde ich es als ein großartiges Selbsthilfebuch für alle Betroffenen, die zu viel grübeln oder von ihren Ängsten erdrückt werden. Ob mit oder ohne MS.

Buchinformation: Details zu „Sorgenlos und grübelfrei“

Buch:
Oliver Korn – Sebastian Rudolf
Sorgenlos und grübelfrei – Wie der Ausstieg aus der Grübelfalle gelingt.
Selbsthilfe und Therapiebegleitung mit Metakognitiver Therapie
3. überarbeitete Auflage, Beltz Verlag, ISBN: 978-3-621-28990-0

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Beitrag zu lesen! Ich hoffe, dass meine Erfahrungen dir ein Stück Klarheit oder Ermutigung schenken konnten. Als ich die Diagnose MS bekam, fühlte ich mich oft allein und überfordert. Genau deshalb habe ich ein Buch geschrieben, das ich selbst damals so dringend gebraucht hätte. „Spring, damit du fliegen kannst.: Ein Selbsthilfe-Ratgeber für MS-Erkrankte und ihre Angehörigen.“ Es ist bei Minerva-Vision erschienen. Wenn du Interesse hast, schau es dir gerne an – vielleicht ist es genau das, was auch dir weiterhelfen kann. Oder hör dir meinen Podcast „MS-Voices“ an. Bis zum nächsten Mal!

Du hast auch MS und möchtest mit mir in meinem Podcast darüber sprechen? Dann schreib mir eine Mail an: redaktion@minerva-vision.de.


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