Ernährung

Darum brauchst du Vitamin C

Ihr wisst, ich bin Lebensmittelwissenschaftlerin – aber, wie der Name es sagt, eher wissenschaftlich unterwegs. Meine Freundin verdient ihr Geld mit einer Ernährungsberatung in Berlin und erzählte mir gestern von einer ihrer Fälle. Nennen wir sie Laura. Grau, schlapp und müde erschien sie in der Praxis und erzählte, dass sie im grauen Berliner Winter unter ständiger Müdigkeit und einem Stimmungstief litt. Sie verbrachte die Tage meist im Haus und fühlte sich schlapp und energielos. Da sie kleine Kinder hatte, waren Konflikte vorprogrammiert. Unter Tränen gab sie zu, dass sie mit den Kindern schnell die Geduld verlor und einfach nur froh war, wenn sie abends ins Bett gehen konnte. Eine Depression? Wäre möglich. Aber vorher wollte sie doch einfach mal die Ernährung überprüfen lassen. Da Laura allergisch auf viele Obstsorten reagierte, war ein Mangel an Vitamin C denkbar. Zudem leiden viele, wie bestimmt einige von euch auch, in den Wintermonaten unter einem Vitamin D Mangel. Ihr kennt es sicherlich – die ersten Sonnenstrahlen nach all den kalten grauen Tagen bringen euch direkt eine Prise Energie und Motivation für den Tag.

Meine Freundin erzählte mir, dass es Laura nach der nötigen Versorgung mit Vitamin C und Vitamin D direkt viel besser ging. Da Lauras Fall keine Seltenheit ist, möchte ich euch gerne einige Informationen und Tipps geben.

Warum sollte man diesen Beitrag lesen? Er liefert nicht nur fundiertes Wissen über die Bedeutung von Vitamin C und D für unsere mentale und körperliche Gesundheit, sondern bietet auch praktische Tipps und Rezepte, wie ihr eure Ernährung verbessern könnt. Dieser Artikel ist besonders wertvoll für Menschen, die in den Wintermonaten nach Wegen suchen, ihre Energie zu steigern und ihr Wohlbefinden zu fördern.

Gute Laune-Booster Vitamin C 

Vitamin C, auch bekannt als Ascorbinsäure, ist ein echter Booster für unser Immunsystem und unsere Gehirnfunktionen. Forschungen legen nahe, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C nicht nur die mentale Vitalität steigert, sondern auch hilft, die Aufmerksamkeit zu erhöhen und die Müdigkeit zu reduzieren. Eine tägliche Supplementierung von etwa 1 Gramm kann bereits deutliche Verbesserungen bringen, insbesondere bei denen, die bisher unterversorgt waren.

Vitamin C und depressive Symptome

In einer Untersuchung von Gariballa S. aus dem Jahr 2014 wurden 320 Patienten bezüglich des Zusammenhangs zwischen Vitamin-C-Mangel und Depressionen analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass Teilnehmer mit niedrigen Vitamin-C-Spiegeln signifikant stärkere depressive Symptome aufwiesen.

Eine weitere Studie mit 42 Studenten, durchgeführt von de Oliveira et al. im Jahr 2015, ergab, dass die tägliche Einnahme von 500 mg Ascorbinsäure Angstgefühle reduzieren und die geistige Leistungsfähigkeit steigern konnte. Die Forscher schlussfolgerten, dass Vitamin C sowohl vorbeugend als auch als Behandlungsmethode zur Reduzierung von Ängstlichkeit und Angstzuständen dienen kann.

Mazloom Z. und Kollegen führten 2013 eine Studie mit Patienten, die an Diabetes mellitus litten, durch. Eine Gruppe erhielt täglich 400 IU Vitamin E und eine andere 1000 mg Vitamin C. Die Auswertungen zeigten, dass in der Vitamin-C-Gruppe eine signifikante Reduktion von Angst festgestellt wurde, während Vitamin E keinen bemerkenswerten Einfluss auf das psychologische Wohlbefinden hatte.

Diese Untersuchungen unterstreichen die psychologischen Vorteile von Vitamin C – es fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch das mentale Wohlbefinden.

Die Vorteile von natürlichem Vitamin-C

Natürlich vorkommendes Vitamin C wird vom Körper effektiver aufgenommen und verwertet. Eine tägliche Zufuhr durch natürliche Quellen wie Acerolakirschen, Hagebutten und Sanddornbeeren ist daher sehr zu empfehlen. Diese sind besonders in ihrer natürlichen Form oder als chemisch unverändertes Pulver eine wertvolle Ergänzung zur Ernährung.

Im Hagebuttenpulver sind viele Vitamine enthalten, vor allem viel Vitamin C, dessen Gehalt (400-500 mg/100 g) 20-mal so hoch wie der Vitamin C-Gehalt einer Zitrone ist.

Mein Tipp ist selbstgemachtes Hagebuttenpulver. 

Reife Hagebutten waschen und grob zerteilen. Die Kerne müssen drin bleiben, anschließend im Backofen bei 50 Grad für mindestens 12 Stunden trocknen lassen. Stelle den Backofen am besten auf Umluft und lass die Tür einen Spalt offen damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Sobald die Hagebuttenstücke getrocknet sind, werden die staubtrockenen Stücke anschließend in den Mixer gegeben und das Hagebuttenpulver ist fertig.

Übrigens: Für das psychische Gleichgewicht ist zudem eine Kombination aus Vitamin C mit den Vitaminen B1, B2 und B6 empfehlenswert, da diese in Wechselwirkung miteinander stehen und das Nervensystem unterstützen.

Rezepte mit Mehrwert

Hagebutten-Smoothie für mentale Vitalität

  • 1 gehäufter EL Hagebuttenpulver
  • 1 reife Banane
  • 200 ml frisch gepresster Orangensaft
  • Eine Handvoll frischer Spinat
  • 1 TL Honig (optional)
  • Eiswürfel

Alle Zutaten in einen Mixer geben und zu einem glatten Smoothie verarbeiten. Dieser Smoothie ist ein echter Booster für die mentale Vitalität und unterstützt dank des hohen Vitamin-C-Gehalts der Hagebutte und des Orangensafts die kognitive Funktion.

Es muss keine Depression sein. Wenn ihr euch im Winter nicht wohl fühlt, greift zu etwas Vitamin C. 

Bleibt gesund und esst euch glücklich! 

Quelle: Gariball S. (2017). Poor vitamin C status is associated with increased depression symptoms following acute illness in older people. de Oliveira IJ, e. (2017). Effects of Oral Vitamin C Supplementation on Anxiety in Students: A Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled Trial


“Es ist Wahnsinn, welchen Unterschied die Ernährung macht”, sagt Autorin JESSICA DOBNER. Die Lebensmittelwissenschaftlerin ist spezialisiert auf ganzheitliche Gesundheit und die Rolle der Ernährung auf dem Weg zur optimalen körperlichen und geistigen Verfassung. Mit ihrem fundierten Wissen und ihrer Leidenschaft für ausgewogene Ernährung unterstützt sie Menschen dabei, einen gesünderen Lebensstil zu entwickeln.

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