Psychologie

Black-Out? Hier kommt der einfachste und beste Ratschlag der Welt

Hast du jemals innegehalten, tief durchgeatmet und bemerkt, dass du die Welt um dich herum klarer wahrnimmst? Das funktioniert. Juliane Britz von der Universität Freiburg zeigt, dass unsere Atmung direkt beeinflusst, wie wir die Welt um uns herum sehen. 

Ein klarer Kopf braucht Sauerstoff

Juliane Britz zeigte Freiwilligen graue, schraffierte Quadrate auf einem Bildschirm. Aber die Kontraste der Quadrate waren so niedrig, dass man nur die Hälfte wirklich bewusst erkennen konnte. Doch in 85 Prozent der Fälle fanden die Teilnehmer die richtige Lösung. Magie? Nun, Britz ist Wissenschaftlerin, also schloss sie diese Option aus und forschte weiter. Es war fast so, als würde der Körper den Menschen helfen, das Richtige zu „sehen“, ohne dass ihnen dies bewusst möglich war.

Was den Black-Out verhindert: Ausatmen

Britz fand heraus, dass der Herzschlag eine entscheidende Rolle spielte. Die Leistung der Menschen hing davon ab, in welcher Phase des Herzschlags oder der Atmung sie sich befanden. Wenn das Herz entspannt war oder die Versuchspersonen gerade ausgeatmet hatten, waren sie klüger. Wenn sich aber das Herz zusammenzog oder der Atem angehalten wurde, war die Reizverarbeitung verlangsamt und die Menschen konnten im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr richtig denken und wahrnehmen. „Die körperlichen Rhythmen beeinflussen die Gehirnaktivität über die Druckrezeptoren in den Arterien“, schlussfolgert Britz. Sie können wie ein Turbo oder eine Art Bremse wirken, wenn der Herzschlag oder die Atmung ihre Impulse senden.

Körper und Geist gehören zusammen

Für Juliane Britz ist klar: „Körperliche Signale sollten nicht länger als bloßes Rauschen betrachtet werden. Das Gehirn ist unentwirrbar mit dem Rest des Körpers verbunden.“ Was heißt das jetzt praktisch? Wir können unser Gehirn verbessern. Und zwar durch tiefes Ausatmen. 

Was bedeutet das für dich?

Einatmen können wir von ganz alleine. Auf das Ausatmen kommt es an. Tiefes, entspanntes Ausatmen reinigt den Körper von verbrauchtem Sauerstoff und aktiviert das Gehirn. Ein Black-Out droht? Dann atme aus. Achte mal darauf, denn sofort wirst du deine Außenwelt klarer und bewusster wahrnehmen. Besonders in Situationen, in denen du nervös und angespannt wirst, kann das tiefe Ausatmen zu einem echten Game-Changer für dich werden. 

Originalpublikation: V. Leupin and J. Britz: Interoceptive signals shape the earliest markers and neural pathway to awareness at the visual threshold. PNAS (2024)
https://doi.org/10.1073/pnas.2311953121

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