Gesundheit

Arthrose verstehen und behandeln

Frank ist ein begeisterter Hobby-Fußballer. Sein Leben lang war er einmal die Woche mit seiner Altherrentruppe auf dem Platz zu finden. Nach dem Training waren seine Knie oft geschwollen, doch das nahm er zunächst in Kauf. Doch Mitte 50 änderte sich alles. Die Schmerzen im linken Knie wurden so stark, dass er kaum noch laufen konnte. Ein Röntgenbild brachte die ernüchternde Diagnose: fortgeschrittener Knorpelschaden. Die Schmerzen waren heftig, und die Aussichten schienen düster. Ironischerweise kämpfte auch seine Golden Retriever Hündin zeitgleich mit Arthrose. Was beiden geholfen hat.

Was ist Kniegelenksarthrose?

    Kniegelenksarthrose, auch als Gonarthrose bekannt, ist eine Gelenkerkrankung, bei der der Knorpel im Knie allmählich abgebaut wird. Dieser Knorpel fungiert normalerweise wie ein geschmeidiges Gel-Kissen Puffer zwischen den Knochen und ermöglicht geschmeidige Bewegungen. Ohne diese Kissen reiben die Knochen direkt aneinander. Und das tut richtig weh. 

    Ursachen und Risikofaktoren

      Eine der Hauptursachen für Kniearthrose ist der Verschleiß. Sei es durch den Sport, durch die Arbeit oder ein Hobby, bei dem man sich oft hinknien muss. Auch eine minimal falsche Körperhaltung kann ein Knie stärker belasten, als das andere und Verletzungen. Meniskusrisse und Kreuzbandverletzungen sind typische Schäden, die das Risiko erhöhen. Übergewicht auch. Jedes Kilo Körpergewicht wird auf das Knie siebenfach; ein Kilo Übergewicht bedeutet für das Knie 7 Kilo zusätzliche Belastung. Zudem produziert Fettgewebe entzündungsfördernde Substanzen, die die Arthrose weiter vorantreiben. Mit steigendem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit, an Arthrose zu erkranken, zu. Deswegen leiden auch so viele Menschen darunter. 

      Symptome der Kniearthrose

        Die Symptome beginnen oft schleichend und können im Verlauf intensiver werden:

        • Schmerzen im Knie, besonders nach Belastung
        • Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit
        • Schwellungen und Entzündungen
        • Knirschende Geräusche bei Bewegung

        Behandlungsmöglichkeiten

          Und dann ist guter Rat teuer. Denn viele Dinge versprechen Linderung und Heilung. Wofür also sollte man sich entscheiden? „Als der Orthopäde mir sagte, dass der Knorpel an einigen Stellen völlig abgerieben war, und dass er niemals wieder aufgebaut werden kann, zog mir das den Boden unter den Füßen weg“, sagt Frank. „Es klang so endgültig, als wäre ich von nun an zu ständigen Schmerzen verurteilt!“ Schlimm war, dass er von nun an auf Fußball verzichten musste. „Die abrupten Bewegungen waren Gift für meine Knie, das sah ich ein. Es ging einfach nicht mehr!“ Stattdessen setzte er auf regelmäßige Bewegung, um den Rest des Knorpels zu erhalten. „Denn wenn man gar nichts mehr macht, trocknet der restliche Knorpel im Knie aus und reibt sich dann ebenfalls ab“. Ein E-Bike stellte sich als ideale Trainingsmöglichkeit aus. Durch die egelmäßige Bewegung und gezieltes Krafttraining konnte er die Muskulatur um das Knie stärken und so die Gelenke entlasten. Studien zeigen, dass Bewegung die Knorpelqualität verbessert und Schmerzen lindert. Zusätzlich nahmen er und seine Hündin Nahrungsergänzungsmittel ein. Glucosamin und Chondroitin können helfen, obwohl ihre Wirksamkeit umstritten ist. „Die ersten Besserungen bemerkte ich wirklich erst 6 Monate später. Das liegt daran, dass die Gelenke solange brauchen, bis sie neu aufgebaut sind. Meine Hündin brauchte auch eine ganze Zeit, bis sie sich besser bewegte.“ Um die Zeit schmerzfrei zu überstehen, halfen verschrieb der Orthopäde Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR). Frank nahm sie in Tablettenform, die Hündin bekam alle 6 Wochen eine Depot-Spritze. 

          Frank’s Durchbruch: Die Orthese

          „Ich war wirklich richtig fertig. Jeden Tag humpelte ich wie ein alter Mann. Meine Frau wollte sich damit nicht abfinden. Sie sagte, wir finden eine Lösung. Sie recherchierte, und fand eine Studie aus den Niederlanden. Dort hat man junge Menschen mit einer Knie-Orthese behandelt. Das ist eine Schiene, die die Knochen im Gelenk auseinanderzieht. In dem so entstehenden Hohlraum kann sich neuer Knorpel wieder aufbauen, zeigten die Resultate“. Der Orthopäde verschrieb sie und Frank trug sie konsequent sechs Monate lang. „Dann bemerkte ich eine deutliche Verbesserung. Ich war schmerzfrei und konnte die Orthese dann auch tageweise auslassen. Die Nahrungsergänzungsmittel nehme ich auch heute noch, auch meine Hündin erhält sie und es geht ihr mittlerweile ebenfalls besser, natürlich ihrem Alter entsprechend. Sie ist ein altes Mädchen mit ihren 14 Jahren, das ist halt so. Aber wir beide gehen jeden Tag eine große Runde, und das war eine Zeit lang nicht möglich. Ich denke, es sind viele Kleinigkeiten, die nachher eine große Änderung machen. Und wie heißt es so schön? Never change a running system!“ 

          Fazit: Hoffnung trotz Diagnose

            Kniegelenksarthrose ist eine schmerzhafte und oft einschränkende Erkrankung, doch es gibt viele Wege, um die Lebensqualität zu verbessern. Bewegung, Schmerzmittel und Nahrungsergänzungsmittel können helfen, die Symptome zu lindern. Orthesen bieten zusätzliche Unterstützung. „Wichtig ist es, wirklich alle Möglichkeiten der Behandlung auszuschöpfen. Viel hilft auch viel“, bringt Frank es auf den Punkt. „Und es braucht Geduld, Besserung zeigt sich oft erst nach einem halben Jahr. Ich möchte allen Betroffenen Mut machen. Ich weiß, wie es ist, jeden Abend mit Schmerzen ins Bett zu gehen und jeden Morgen mit Schmerzen wieder aufzuwachen. Auf einmal fühlst du dich alt und kannst die Dinge nicht mehr tun, die du vorher dein Leben lang getan hat. Ich war eine Zeitlang richtig depressiv und ich bin heilfroh, dass meine Frau mir da geholfen hat, sonst würde ich wahrscheinlich immer noch durch den Tag quälen. Aber wir mussten den Orthopäden auf die Orthese ansprechen. Ich hätte mir gewünscht, er hätte sie von alleine empfohlen. Wahrscheinlich muss heutzutage jeder die Verantwortung für seine Gesundheit ein Stück selbst in die Hand nehmen. Bei mir war es jedenfalls so.“ Deshalb teilt er seine Heldengeschichte. Und weil er weiß, wie schlimm die Schmerzen sind, hat er auch ein sorgsames Auge auf die Hündin. „Lizzie kann natürlich keine Orthese bekommen. Ich meine, es würde wahrscheinlich gehen. Aber ich kann ihr nicht zumuten, diese zu tragen, weil es natürlich das Gelenk auf Spannung bringt und das würde den Hund massiv stören. Sie ist immerhin schon 14. Also bekommt sie weiterhin ihre Depot-Spritze und ich merke, wie entspannt sie danach im Körbchen liegt. Sie schmilzt da richtig rein, entspannt sich auf dem Rücken, streckt lächelnd alle vier Pfötchen in die Luft. Bei einem Tier kannst du den Prozess begleiten und lindern und da sollte man auch alle Möglichkeiten in Anspruch nehmen, die man hat.“ Schmerzen müssen kein Schicksal sein. So wie Frank und seine Hündin kann auch jeder Betroffene seinen Weg zu einem schmerzfreieren Leben finden. Also nutzt alles Möglichkeiten, die ihr habt und macht euch ein schönes Leben. Ihr habt nur eins! Und wenn euch Franks Heldengeschichte dabei hilft, umso besser!  

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