Pilze richtig braten
„Schmeiß nur nichts weg, Kind,“ sagte meine Oma immer. Sie konnte alles wieder verwenden und lebte schon umweltbewusst, lange bevor Begriffe wie „Zero Waste“ oder „Nachhaltigkeit“ in aller Munde waren. Sie verstand den Wert von Dingen und wusste, wie man aus Altem Neues macht. Und weil ich nicht möchte, dass ihr Wissen verloren geht, teile ich es in meinem Blog Omakind mit euch.
Nachhaltig leben: Wie du Pilze richtig behandelst.
Mit meiner Oma bin ich in „die Pilze“ gegangen. Sie kannte sich aus. Ich habe da leider nicht gut genug aufgepasst, um selbst Pilze zu sammeln. Und bevor ich da einen Fehler mache, kaufe ich meine Pilze im Supermarkt. Ihr wisst, ich bin ja ein echter Freund von Natur, Nachhaltigkeit und ich finds auch ganz charmant, wenn man etwas Geld sparen kann – aber bei Pilzen kann ein Fehler dein letzter sein. Hier bin ich raus, aber ich beneide die Menschen, die sich auskennen. Vielleicht mache ich irgendwann mal einen Kurs mit und lasse mich schulen. Wie dem auch sei: Pilze sind eine wahre Delikatesse, aber viele Menschen braten sie falsch. Ich kann sie zwar nicht sammeln, aber ich kann sie zubereiten. Es ist eigentlich ganz einfach, das volle Aroma herauszuholen. So geht’s:
Nicht waschen, sondern abreiben
Ein häufiger Fehler ist, Pilze unter fließendem Wasser abzuspülen. Das solltest du unbedingt vermeiden! Pilze wirken wie Schwämme und saugen sich mit Wasser voll, was ihren Geschmack und ihre Konsistenz negativ beeinflusst. Stattdessen solltest du sie mit einem feuchten Tuch oder einer weichen Bürste abreiben, um Schmutz oder Rückstände zu entfernen.
Schneiden und in heißes Öl geben
Nachdem die Pilze sauber sind, kannst du sie nach Wunsch schneiden – in Scheiben, Viertel oder sogar ganz lassen, je nachdem, welche Textur du bevorzugst. Dann werden die Pilze in heißem Öl angebraten. Wichtig dabei: Die Pfanne muss wirklich heiß sein, damit die Pilze sofort zu brutzeln beginnen und nicht zu viel Wasser ziehen.
Braten, bis der Saft austritt
Die Pilze brätst du solange, bis sie beginnen, ihren Saft abzugeben. Das ist der Punkt, an dem viele aufhören – aber jetzt kommt der entscheidende Trick: Du musst weitermachen! Brate die Pilze weiter, bis der gesamte Saft verdampft ist und die Pilze schön goldbraun und leicht knusprig werden. Dieser Prozess kann etwa 10 Minuten dauern, aber das Ergebnis lohnt sich.
Erst jetzt würzen
Salzen, Pfeffern und Würzen solltest du erst am Ende des Bratvorgangs. Salz entzieht den Pilzen Wasser, und wenn du es zu früh hinzufügst, werden sie weich und labbrig. Jetzt kannst du auch nach Belieben Muskatnuss hinzufügen, ein kleines Stück Butter für den extra Geschmack und, wenn du möchtest, etwas Knoblauch und frische Petersilie. Das gibt den Pilzen den letzten Schliff und rundet das Aroma perfekt ab.
Varianten: Rahmchampignons oder Pilzpfanne
Für eine cremige Variante kannst du Rahmchampignons zaubern: Einfach Sahne und einen Schuss Sherry hinzufügen. Ein Löffelchen Rinderbrühenpulver verstärkt den herzhaften Geschmack und macht das Gericht noch intensiver. Diese Pilze passen hervorragend zu Fleischgerichten, aber auch als vegetarische Sauce zu Nudeln oder Kartoffeln.
Alternativ kannst du die Pilze auch in einer Gemüsepfanne kombinieren – dazu einfach Gemüse wie Paprika, Zucchini oder Zwiebeln zusammen mit den Pilzen braten. Auch hier gilt: Salzen immer erst am Ende, um die Konsistenz zu bewahren.
Warum diese Methode so gut funktioniert
Pilze bestehen zu einem Großteil aus Wasser – oft bis zu 90 %. Wenn du sie zu früh salzt, zieht das Salz das Wasser heraus, bevor die Pilze eine schöne Bräune entwickeln können. Durch das Anbraten, bis der Saft vollständig verdampft ist, konzentrierst du das Aroma und bekommst eine wunderbar intensive Pilznote.
Auch das Hinzufügen von Butter erst am Ende hat einen Grund: Butter kann bei hohen Temperaturen verbrennen. Wenn du sie erst nach dem Braten hinzugibst, schmilzt sie über die heißen Pilze und verleiht ihnen ein köstliches, leicht nussiges Aroma.
Tipp: Die richtige Pilzauswahl
Neben Champignons gibt es viele weitere Sorten, die sich hervorragend braten lassen: Pfifferlinge, Austernpilze, Shiitake oder Steinpilze sind nur einige Beispiele. Jede Sorte hat ihren eigenen Charakter und Geschmack, aber die Methode bleibt die gleiche – heiß anbraten, bis der Saft verdampft ist, dann würzen und genießen.
Hinter dem Omakind steckt Claudia: „Schon als kleines Mädchen zog es mich magisch in den Garten meiner Oma – ich pflanzte mit ihr Kartoffeln, ließ die warme Erde durch meine Finger rieseln, in der Luft lag der süße Duft reifer Äpfel und das zufriedene Summen der Bienen. Aus der Küche duftete es nach frisch gebackenem Brot und leckerem Eintopf. Ganz nebenbei lernte ich, wie man aus einfachen Zutaten leckere und gesunde Gerichte zubereitet, wie man klug wirtschaftet und alles so einfach wie möglich macht. Praktisch muss es sein, und schnell muss es gehen – und dabei hatte meine Oma so manchen Trick auf Lager. Diese Erinnerungen möchte ich hier auf Omakind mit euch teilen.“
Das Rezeptfoto ist KI-generiert.