Gesundheit

Männerschnupfen

Die tödlichste Krankheit, die jemals eine Fernbedienung gesehen hat

Männerschnupfen, auch liebevoll “Männergrippe” genannt, ist mehr als nur eine Erkältung. Es ist ein Zustand, der Männer an die Grenzen ihrer Existenz bringt – und Frauen an die Grenzen ihrer Geduld. Mit viel Leidenschaft (und Taschentüchern) kämpfen Männer auf der Couch gegen diesen erbarmungslosen Feind. Doch was steckt hinter diesem Phänomen? Ist es tatsächlich nur Wehleidigkeit, oder gibt es einen medizinischen Grund für das männliche Leiden? Die Antwort ist überraschend: Beides.


Die Wahrheit hinter dem Männerschnupfens

So lustig die Männergrippe klingt, sie hat eine wissenschaftliche Grundlage. Studien zeigen, dass Männer tatsächlich anfälliger für Infekte sind und dabei auch schwerer leiden als Frauen. Warum?

  • Östrogen – das Superhormon der Frauen: Östrogen, das weibliche Sexualhormon, wirkt wie ein unsichtbarer Schutzschild. Es hemmt die Vermehrung von Viren und stärkt die Abwehrzellen. Männer hingegen haben davon naturgemäß weniger.
  • Testosteron – der Verräter im männlichen Körper: Das männliche Hormon Testosteron tut wenig für das Immunsystem. Es reduziert sogar die Anzahl der Antikörper, die sich nach einer Impfung bilden. Männer: stark im Bizeps, schwach im Immunsystem.
  • Die Genetik: Frauen besitzen zwei X-Chromosomen, während Männer nur eines haben. Auf diesen Chromosomen befinden sich wichtige Gene, die für die Immunabwehr zuständig sind. Ein klarer Vorteil für die Damenwelt.

Männer sind einfach – schwächer!

Und das ist übrigens schon von Beginn an so. Meine Mutter arbeitete als Krankenschwester auf der Entbindungsstation. Heute ist sie 80, und damals gab es ja noch nicht soviele medizinische Möglichkeiten, wie heute. “Bei einer Frühgeburt fragte der Arzt als erstes: Was ist es denn? Mädchen oder Junge? Die Mädchen haben sich immer irgendwie durchgekämpft. Die Jungs haben viel schneller aufgegeben”, erinnert sie sich. Und deshalb ist eine Männergrippe kein Witz – sie ist eher eine Lebensphase. Sobald die Symptome einsetzen (Husten, Schnupfen, dramatisches Stöhnen), verwandeln sich Männer in hilfsbedürftige Mini-Wesen. Vorher noch großkotzig auf dem Motorrad rumgehangen? Das war gestern. Plötzlich werden Dinge wie Decken, Tee und stündliche Temperaturmessungen zur obersten Priorität.


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Übrigens: Laut einer Umfrage glauben 40 Prozent der Deutschen, dass Männer übertrieben auf Erkältungssymptome reagieren. Aber vielleicht liegt es ja auch daran, dass sie wissen, dass diese Erkältung für sie viel schlimmer enden kann, als für jede Frau.


Mitleid oder Arschtritt – Was hilft denn nun bei Männerschnupfen?

Für ihn:

  • Ruf deine Mutter an: Sie versteht deinen Schmerz besser als jeder andere und hat auf jeden Fall mehr Geduld.
  • Tee trinken: Nicht, weil er hilft, sondern weil er dramatisch schlürfend konsumiert werden kann. Das entlastet und schafft dir Vorteile für den nächsten Punkt.
  • Ruhe bewahren: Niemand kann jetzt von dir erwarten, den Müll rauszutragen oder den Geschirrspüler auszuräumen. Und? Spürst du schon, wie es dir langsam besser geht?

Für sie:

  • Playstation und Rotwein: Reich ihm die Fernbedienung oder die Spielkonsole und ziehe dich mit einem Glas Wein zurück.
  • Verständnis zeigen: Ja, es ist schwer zu glauben, aber er fühlt sich wirklich schlecht. Ein wenig Mitgefühl kann Wunder wirken.

Vorbeugung ist besser als Heulen

Männerschnupfen lässt sich nicht heilen, aber zumindest abmildern. Und deshalb, liebe Männer, haben wir hier speziell für euch einige Tipps gesammelt:

  • Regelmäßiges Händewaschen (nach dem Toilettengang – wirklich, Männer, nach dem Toilettengang).
  • Eine gesunde Ernährung, die mehr Gemüse als Pizza enthält.
  • Eine Grippeimpfung, damit wenigstens etwas funktioniert.
  • Regelmäßige Bewegung, aber ohne gleich danach ein Bier zu trinken.

Männerschnupfen mag übertrieben wirken, hat aber durchaus seine wissenschaftliche Berechtigung. Männer leiden nicht nur körperlich, sondern auch emotional mehr – und sind darauf angewiesen, dass jemand sie (meist ihre Partnerin) durch diese dunklen Zeiten trägt. Es ist unfair, liebe Ladys, das steht fest – aber auf der anderen Seite: was können wir dafür, dass wir stärker sind? Also: ein bisschen Verständnis von weiblicher Seite, ein wenig Dankbarkeit von der Männerseite und der Männerschnupfen wird schneller vorübergehen, als ein Fußballspiel dauert.

Und wenn nicht? Rotwein hilft immer.

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