Intervallfasten
Die neue Wunderwaffe gegen Darmentzündungen?
Fasten kann nicht nur beim Abnehmen helfen – sondern auch chronische Entzündungen im Darm lindern! Eine neue Studie der Universität Hohenheim zeigt: Intervallfasten könnte den Ausbruch von Krankheiten wie Colitis ulcerosa verzögern und sogar die innere Uhr positiv beeinflussen.
Darmgesundheit: Fasten als Schlüssel?
Wissenschaftler*innen der Universität Hohenheim untersuchten, ob Intervallfasten einen Einfluss auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen hat. „Das Intervallfasten verzögerte den Ausbruch der Kolitis und reduzierte die Entzündungsmarker im Darm“, erklärt Hannah Ruple, Co-Autorin der Studie. Das Experiment mit Mäusen zeigte klare Verbesserungen – sowohl bei gesunden als auch bei genetisch vorbelasteten Tieren.
Bye-bye, Entzündung!
Intervallfasten hatte bei allen Mäusen eine positive Wirkung auf die Darmflora. Besonders spannend: Bei Mäusen mit einer Darmerkrankung verbesserte sich sogar die Lebensqualität! „Eine zeitlich begrenzte Nahrungsaufnahme könnte somit eine Möglichkeit sein, der Krankheit entgegenzuwirken“, so Ruple.
Stört unser Lifestyle die innere Uhr?
Die Forschenden wollten auch wissen, ob die innere Uhr mit Darmerkrankungen zusammenhängt. „Viele zelluläre, biochemische und physiologische Funktionen folgen einem 24-Stunden-Rhythmus. Auch die Zusammensetzung der Darmflora ändert sich im Laufe des Tages“, erklärt Eva Haasis, ebenfalls Co-Autorin der Studie. Ein gestörter Rhythmus durch Schichtarbeit oder spätes Essen könnte also unsere Darmgesundheit beeinflussen. Überraschenderweise konnte die Studie aber keinen direkten Zusammenhang zwischen einer gestörten inneren Uhr und Kolitis nachweisen.
Gute Nachricht: Fasten kann helfen!
Dennoch zeigte sich: Intervallfasten konnte die gestörte innere Uhr der Mäuse positiv beeinflussen! Prof. Dr. Lorentz erklärt: „Für uns Menschen kann das insofern relevant sein, da unsere innere Uhr oft durch unseren Lebensstil gestört wird – etwa weil wir Schichtarbeit leisten oder spät am Abend noch etwas essen.“
Früherkennung? Hoffnung für die Zukunft!
Ein weiteres spannendes Ergebnis: Das Darm-Mikrobiom könnte schon vor den ersten Symptomen auf eine kommende Erkrankung hinweisen!
„Wir haben festgestellt, dass es in Mäusen bereits vor dem Auftreten erster Symptome zu Veränderungen in der Zusammensetzung des Mikrobioms kommt, die auf eine bevorstehende Erkrankung hinweisen“, sagt Prof. Dr. Fricke. Eine bahnbrechende Erkenntnis! Denn wenn sich dieses Muster auch beim Menschen nachweisen lässt, könnten präventive Maßnahmen ergriffen werden, bevor die Krankheit überhaupt ausbricht.
Intervallfasten ist also nicht nur ein Hype – es könnte die Zukunft der Darmgesundheit revolutionieren.
Quelle:
H. K. Ruple, E. Haasis, A. Bettenburg, C. Maier, C. Fritz, L. Schüle, S. Löcker, Y. Soltow, L. Schintgen, N. S. Schmidt, C. Schneider, A. Lorentz, W. F. Fricke (2025). The gut microbiota predicts and time-restricted feeding delays experimental colitis. Gut Microbes, 17(1).