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Hinter den Palastmauern: Ein Blick in die wahre Welt der Königshäuser

Die Gouvernanten der Royals – Die wahren Regenten hinter den Kulissen

Sie stehen selten im Rampenlicht, doch ohne sie würde das britische Königshaus anders aussehen: Die königlichen Gouvernanten. Diszipliniert, diskret und unerschütterlich – sie sind es, die den künftigen Monarchen früh beibringen, was Pflichtbewusstsein und Etikette bedeuten. Aber was genau macht eine Gouvernante, und wie hat sich ihre Rolle im Laufe der Zeit verändert? Ein Blick hinter die Kulissen der britischen Kinderzimmer.

Tradition mit harter Hand – Die Ära der strengen Gouvernanten

Früher war die Erziehung von Prinzen und Prinzessinnen eine Angelegenheit für eiserne Disziplin. Eine der berühmtesten Gouvernanten des britischen Königshauses war Marion Crawford – oder einfach „Crawfie“, wie sie von den jungen Prinzessinnen Elizabeth (der späteren Queen) und Margaret genannt wurde. Ihre Aufgabe? Die jungen Damen zu gebildeten, pflichtbewussten und stets perfekten Repräsentantinnen der Krone zu formen. Freundlichkeit? Ja. Nachsicht? Kaum.

Es war eine Zeit, in der Zucht und Ordnung den Ton angaben. Ein Knicks musste auf den Millimeter sitzen, jede öffentliche Bewegung war durchchoreografiert. Spielen war erlaubt – aber mit Anstand. Fehler? Wurden nicht gerne gesehen. Doch trotz der Strenge entwickelten viele der königlichen Kinder tiefe Bindungen zu ihren Gouvernanten, denn oft waren sie die wichtigsten Bezugspersonen in einem stark reglementierten Alltag.

Ein moderner Ansatz – Die neue Generation der Gouvernanten

Heute hat sich das Bild gewandelt. Die Gouvernanten von Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis sind nicht mehr die strengen, fast militärisch wirkenden Aufpasser von einst. Stattdessen steht eine Mischung aus Disziplin und emotionaler Intelligenz im Mittelpunkt. Perfektes Beispiel? Maria Teresa Turrion Borrallo.

Seit 2014 betreut die gebürtige Spanierin die Kinder von Prinz William und Prinzessin Catherine – und das mit einem Konzept, das Tradition und Moderne vereint. Als Absolventin des renommierten Norland College, der Eliteschule für Kindermädchen, bringt sie die perfekte Mischung aus britischer Etikette und einem zeitgemäßen, psychologisch geschulten Erziehungsstil mit. Strenge Regeln gibt es noch immer – aber gepaart mit Einfühlungsvermögen und einem Verständnis für kindliche Emotionen.


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Norland Nannies – Die Navy Seals der Kinderbetreuung

Wer glaubt, Gouvernante sei nur ein schöner Name für ein Kindermädchen, liegt gewaltig daneben. Das Norland College, gegründet 1892, bildet die Crème de la Crème der Erzieherinnen aus. Die Absolventinnen tragen ihre ikonischen braunen Uniformen und sind auf ein Leben in den wohlhabendsten Familien vorbereitet. Neben Psychologie und frühkindlicher Pädagogik stehen dort auch Selbstverteidigung, Sicherheitsstrategien und Anti-Kidnapping-Training auf dem Stundenplan. Kein Wunder, dass viele der Norland-Nannys nicht nur erziehen, sondern auch als Schutzengel ihrer Schützlinge fungieren.

Maria Teresa Turrion Borrallo etwa wurde mit den royalen Kindern oft in der Öffentlichkeit gesehen – immer diskret, immer präsent, und stets mit einem wachsamen Blick auf das Umfeld. Ihr Job ist es, Struktur zu schaffen, die Kinder auf ihre Rolle in der Monarchie vorzubereiten und gleichzeitig deren Wohlbefinden zu sichern. Eine Aufgabe, die Fingerspitzengefühl und eiserne Nerven erfordert.

Die stillen Königsmacher

Die königlichen Gouvernanten sind mehr als nur Erzieherinnen – sie sind Mentoren, emotionale Anker und unauffällige, aber entscheidende Akteure in der Entwicklung eines künftigen Monarchen. Von Crawfie über Tiggy Legge-Bourke, die Prinz William und Prinz Harry in den 1990ern betreute, bis hin zu Maria Teresa Turrion Borrallo – jede von ihnen hat ihre eigene Handschrift hinterlassen.

In einer Welt, in der das Leben der Royals bis ins kleinste Detail geplant ist, sind sie diejenigen, die dafür sorgen, dass zukünftige Könige und Königinnen sowohl Haltung als auch Herz bewahren. Denn eines ist klar: König oder Königin wird man nicht einfach – man wird geformt.

Und das beginnt nicht erst im Palast, sondern schon im royalen Kinderzimmer.

Ausblick: „Tiggy, Crawfie und Co. – Welche Gouvernante hatte den größten Einfluss?“

In meiner nächsten Kolumne werfen wir einen genaueren Blick auf die prägendsten Gouvernanten der Royals und wie ihre Erziehungsmethoden bis heute nachwirken. Wer formte Queen Elizabeth II.? Warum war Diana so skeptisch gegenüber Gouvernanten? Und welche Frau hatte den größten Einfluss auf Prinz William und Harry?


Seit über 20 Jahren beobachtet Elisabeth vom “von-Salzburg”-Team die Königshäuser dieser Welt – von London bis Den Haag, von Monaco bis Stockholm. Sie kennt nicht nur die offiziellen Protokolle, sondern auch die kleinen Geheimnisse hinter den Palastmauern.

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