„Gefühle? Hab ich abgegeben. Im Prüfungsamt.“
Wie Emotionen dein Studium und deine Schulzeit prägen – und warum das völlig normal ist
Wenn man Studierende fragt, worauf sie sich am meisten freuen, kommt oft: Semesterferien.
Und wenn man fragt, wovor sie am meisten Angst haben: Prüfungen, Deadlines – und die mündliche Beteiligung in der Montagsvorlesung um 8:15 Uhr.
Willkommen in der Universität des Lebensgefühls.
Hier gibt’s keine Vorlesung, die dir zeigt, wie du mit deinen Emotionen im Alltag umgehst – obwohl genau das den entscheidenden Unterschied macht: zwischen Durchhalten und Durchdrehen.
🎢 Uni-Alltag ist eine emotionale Achterbahn
Freude, wenn man ein Thema endlich kapiert hat.
Angst, wenn der Prüfungstermin näher rückt.
Langeweile, wenn der Dozent das 50. Slide mit „Wie wir hier schön sehen können…“ einleitet.
Studieren ist mehr als Bulimie-Lernen und Bologna-System. Es ist ein Gefühlscocktail – und der hat es in sich.
In wissenschaftlichen Studien (ja, echten!) berichten Studierende regelmäßig von genau diesen drei Hauptgefühlen: Freude, Angst und Langeweile. Und wie man mit diesen Emotionen umgeht, beeinflusst:
- Das Wohlbefinden
- Die körperliche Gesundheit
- Und nicht zuletzt: die Studienleistung
Kurz gesagt: Wer seine Emotionen im Griff hat, muss sich nicht ständig zusammenreißen.
💡 Warum das wichtig ist
Emotionen sind keine Störung im System. Sie sind das Betriebssystem.
Sie helfen dir, Entscheidungen zu treffen, dich zu motivieren, dich zu schützen.
Aber sie können dich auch blockieren. Zum Beispiel, wenn du aus Angst gar nicht erst anfängst zu lernen. Oder wenn du so gestresst bist, dass du beim Anblick des Skripts plötzlich den Kühlschrank putzen willst.
Das Gute ist: Du kannst lernen, wie du deine Gefühle steuerst.
Nicht wie ein Roboter, aber wie ein Mensch mit Werkzeugkasten.
Und genau darum geht’s in dieser Miniserie: Wie du lernst, deine Emotionen nicht nur auszuhalten, sondern für dich zu nutzen.
🧭 Erste Orientierung: Was fühlst du eigentlich?
Statt dich selbst dafür zu verurteilen, dass du gestresst, ängstlich oder genervt bist – frag dich doch mal:
🧠 Was fühle ich gerade? Und warum?
💬 Was macht das mit meinem Denken und meinem Verhalten?
Das ist kein esoterischer Firlefanz, sondern Emotionsforschung zum Anfassen. Und ein erster Schritt, damit du nicht irgendwann mit 180 Puls in der Bibliothek sitzt und dich fragst, ob du wirklich Jura studieren wolltest – oder eigentlich nur zu viel „Suits“ geschaut hast.
✏️ Reflexionsfrage für dich:
Welche Emotionen erlebst du am häufigsten im Studium – und wie gehst du damit um?
Schreib’s dir auf. Nicht für die Note, sondern für dich selbst.
Denn wie sagt man so schön?
Wer schreibt, bleibt – und wer fühlt, versteht sich besser.
In der nächsten Folge geht’s um die vielleicht mächtigste Strategie gegen Prüfungsangst und Langeweile: Kognitive Umdeutung. Oder wie man mit einem anderen Blick auf dieselbe Situation plötzlich ruhiger, klarer und motivierter wird.
Bis dahin: Bleib neugierig, bleib bei dir – und gib deine Gefühle nicht beim Prüfungsamt ab. Du brauchst sie noch.