Hühnersuppe über Nacht
Selber kochen ist nicht nur günstig, es schmeckt auch gut und macht zufrieden. Hier geht es darum, wie du aus einfachen Zutaten gesunde Grundmahlzeiten zubereiten kannst. Das schont den Geldbeutel, denn du nutzt die Zeit der Haupternte, in der alles frisch, lecker und günstig ist. Deine Speisekammer ist gut gefüllt und in nur 10 Minuten hast du eine gute Mahlzeit auf dem Tisch. Für alle, die gutes Essen lieben, gerne selbst kochen und Wert auf frische Zutaten legen – entweder direkt aus dem eigenen Garten oder günstig vom Wochenmarkt. Hier zeige ich dir, wie du mit einfachen Mitteln tolle Gerichte zaubern und deine Vorratskammer füllen kannst, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. Und gelernt habe ich das? Natürlich von meiner Oma!
Das Rezept der Woche: Hühnersuppe wie von selbst gekocht
Nichts geht über eine gute Hühnersuppe – besonders, wenn sie über Nacht langsam vor sich hin köchelt und all ihre Aromen entfaltet. Diese Suppe ist nicht nur lecker, sondern auch ein Heilmittel für Körper und Seele. Perfekt, um sich an kalten Tagen oder bei einer Erkältung aufzuwärmen. Ich nutze dafür einen Crockpot. Das ist eine fantastische Methode, um mit minimalem Aufwand eine unglaublich schmackhafte und wohltuende Suppe zuzubereiten. Durch das langsame Garen im Crockpot entfalten sich die Aromen optimal und das Hühnerfleisch wird besonders zart, aber nicht trocken. Diese Suppe ist ideal, wenn man einfach nur etwas Gemütlichkeit und Wärme braucht. Falls ihr keinen Crockpot habt, nutzt einen Bräter und den Backofen. Ich stelle euch beide Zubereitungsarten vor:
Zutaten:
- 2 Kilo Hähnchenschenkel
- 3 – 4 Möhren
- 2 Stangen Sellerie
- 1 Handvoll Lauchringe
- 1 große Zwiebel, ganz, ungeschält
- 3-4 Lorbeerblätter, ein paar Zweige Thymian, Estragon
- Salz, Pfeffer
- Weißwein
Zubereitung:
- Das Hühnerfleisch kalt abspülen. Möhren, Sellerie und Lauch grob schneiden.
- Alles in den Crockpot geben: Die Hähnchenschenkel in den Crockpot legen. Das vorbereitete Gemüse, die Lorbeerblätter, die Pfefferkörner und eine großzügige Prise Salz um das Fleisch herum verteilen. Thymian und Estragon hinzufügen.
- Mit Wasser auffüllen: Wasser in den Crockpot gießen, bis Hähnchen und Gemüse vollständig bedeckt sind. Je nach Größe des Topfes kann es notwendig sein, etwas mehr oder weniger Wasser zu verwenden. Bei mir kommt auch noch eine gute halbe Flasche Weißwein hinzu. Beim Crockpot kann man die Menge bis an den Rand füllen, es kocht nicht über.
- Langsam garen: Den Deckel auf den Crockpot setzen. Ich lasse die ersten Stunden auf „High“ laufen, bevor ich ins Bett gehe, stelle ich auf “Niedrig”. Am nächsten Morgen ist die Suppe fertig. Während dieser Zeit wird das Huhn zart und gibt seinen ganzen Geschmack an die Brühe ab. Der Geruch von Wein, Huhn und Estragon ist unnachahmlich.
- Weiterverarbeitung: Nach der Garzeit das Huhn vorsichtig aus dem Crockpot nehmen und etwas abkühlen lassen. Ich mache das mit einem Schaumlöffel. In der Regel zerfallen die Schenkel, weil sie vollkommen ausgekocht sind. Das Fleisch ist trotzdem zart. Entfernt die Haut und löst das Fleisch von den Knochen. Das Fleisch ist so zart, dass es sich von alleine zerteilt.
- Die Brühe fertigstellen: Die Brühe wird durch ein Sieb in einen Topf gegossen, um das Gemüse und die Gewürze zu entfernen.
- Abschließende Zubereitung: Das zerkleinerte Hühnerfleisch wieder in die Brühe geben. Schmeckt die Suppe noch einmal mit Salz und Pfeffer ab. Ich gebe gerne noch Eierstich hinzu, frisch gehackte Petersilie und Nudeln. Die koche ich aber separat, und jeder tut sich davon soviel in seine Suppe, wie er mag, weil sie sonst matschig werden. Kürzlich habe ich bei uns im Asia-Markt Ramen-Nudeln gefunden. Vorgekochte und eingeschweißte Nudelpakete. Ich dachte, ich probier es einfach mal aus – und was soll ich sagen? Die sind hervorragend in der Hühnersuppe, weil sie einen festen Biss haben und nicht so leicht zerfallen. Probiert das ruhig. mal aus.
Diese Hühnersuppe ist nicht nur unglaublich einfach zuzubereiten, sondern auch wunderbar herzhaft und wärmend. Durch die langsame Garzeit im Crockpot entwickelt sich ein tiefes Aroma, und auch die Knochen werden gut ausgekocht. So habt ihr eine Bone Broth, eine Knochenbrühe mit hydrolisiertem Collagen, von dem doch alle so schwärmen. Und das nicht ohne Grund. Denn das derart aufbereitete Kollagen ist eine Wohltat für die Körperzellen. Das Protein kann der Körper sofort nutzen, um alle Zellen zu reparieren. Und damit ist diese Suppe so etwas wie ein flüssiger Jungbrunnen.
Alternative Zubereitung im Bräter:
Wer keinen Crockpot hat, kann die Suppe auch in einem Bräter zubereiten. Ein Römertopf funktioniert auch sehr gut:
Die Zubereitung ist ganz ähnlich: Einfach alle Zutaten in den Bräter oder Römertopf geben. Dieser kommt in den kalten Backofen, den ihr dann auf 200 Grad (Ober-/Unterhitze) stellt. Dort lasst ihr die Suppe etwa 2 Stunden garen.
Nach der Garzeit lasst ihr den Bräter oder Römertopf etwas abkühlen, denn das Ganze ist sehr heiß. Danach könnt ihr die Suppe wie gewohnt fertigstellen: Das Huhn herausnehmen, das Fleisch zerkleinern und wieder in die Brühe geben. Eventuell noch einmal abschmecken und servieren. Das ist dann halte keine Übernacht-Suppe, aber es ist und bleibt eine richtig tolle Suppe. So etwas kann man immer essen – gerade, wenn man krank ist, oder sich mal nicht so fühlt, tut sie richtig gut. Sie. hat was Tröstendes.
Hinter dem Omakind steckt Claudia: „Schon als kleines Mädchen zog es mich magisch in den Garten meiner Oma – ich pflanzte mit ihr Kartoffeln, ließ die warme Erde durch meine Finger rieseln, in der Luft lag der süße Duft reifer Äpfel und das zufriedene Summen der Bienen. Aus der Küche duftete es nach frisch gebackenem Brot und leckerem Eintopf. Ganz nebenbei lernte ich, wie man aus einfachen Zutaten leckere und gesunde Gerichte zubereitet, wie man klug wirtschaftet und alles so einfach wie möglich macht. Praktisch muss es sein, und schnell muss es gehen – und dabei hatte meine Oma so manchen Trick auf Lager. Diese Erinnerungen möchte ich hier auf Omakind mit euch teilen.“
Das Rezeptfoto ist KI-generiert.