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Hinter den Palastmauern: Ein Blick in die wahre Welt der Königshäuser



Die Kronjuwelen der Welt – Ein Blick in die Schatzkammern der Monarchien

Wenn es um Macht, Geschichte und unvergleichlichen Glanz geht, gibt es kaum etwas Beeindruckenderes als die Kronjuwelen der Monarchien. Sie sind nicht nur funkelnde Kunstwerke, sondern tragen Jahrhunderte alte Geschichten in sich – Geschichten von Krönungen, Skandalen und diplomatischen Botschaften. Heute werfen wir einen Blick auf einige der spektakulärsten Kronjuwelen der Welt und ihre Geheimnisse.

Die britischen Kronjuwelen – Mehr als nur Prunk

Keine Sammlung ist berühmter als die britischen Kronjuwelen, die im Tower of London aufbewahrt werden. Sie werden ausschließlich für Krönungen und bedeutende Staatsanlässe genutzt – und sind weit mehr als nur Prestigeobjekte.

Die Imperial State Crown – Der Klassiker mit Geschichte

Wenn ein britischer Monarch nach seiner Krönung das erste Mal das Parlament eröffnet, trägt er die Imperial State Crown. Dieses prachtvolle Stück wiegt über ein Kilogramm und ist mit mehr als 2.800 Diamanten besetzt – darunter der legendäre Cullinan II, auch bekannt als „Zweiter Stern von Afrika“.

Besonders bemerkenswert: Diese Krone wurde für König George VI. neu angefertigt, da sein Vorgänger Edward VIII. abdankte, bevor eine offizielle Krönung stattfinden konnte.


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Der Koh-i-Noor – Der umstrittenste Edelstein der Welt

Ein Juwel mit bewegter Geschichte: Der Koh-i-Noor-Diamant (105,6 Karat) ist einer der umstrittensten Edelsteine überhaupt. Ursprünglich aus Indien stammend, wurde er im 19. Jahrhundert von den Briten übernommen – und ist bis heute Gegenstand diplomatischer Diskussionen. Sein Name bedeutet „Berg des Lichts“ und er gilt als Symbol von Macht und Herrschaft – aber auch als Zeichen des kolonialen Erbes des britischen Empires. Der Koh-i-Noor stammt ursprünglich aus Indien und wurde über Jahrhunderte von verschiedenen Herrschern beansprucht, darunter die Mogul-Kaiser, afghanische Herrscher und Maharadschas. Der Diamant war Teil des legendären Pfauenthrons der Moguln in Delhi und wurde später von den Persern und Afghanen erobert. Im Jahr 1849, während der britischen Eroberung des Punjab, wurde der Koh-i-Noor von den Briten konfisziert. Der zehnjährige Maharadscha Duleep Singh wurde gezwungen, den Diamanten offiziell an Königin Victoria abzutreten – unter britischer Kontrolle. Während die Briten argumentieren, der Stein sei ihnen rechtmäßig übereignet worden, betrachten viele in Indien, Pakistan und Afghanistan dies als koloniale Plünderung. Indien, Pakistan und Afghanistan haben den Stein mehrfach zurückgefordert – Großbritannien lehnt dies jedoch ab und verweist auf die rechtmäßige Übertragung während der Kolonialzeit.

Er schmückt die Krone der Königinmutter und wird traditionell von weiblichen Monarchen getragen. Einer Legende nach bringt der Diamant nämlich Unglück für Männer, aber Glück für Frauen, die ihn tragen. Seine Geschichte bleibt umstritten, und solange er in den britischen Kronjuwelen verbleibt, wird er wohl auch weiterhin ein Streitpunkt zwischen Großbritannien und ehemaligen Kolonialstaaten bleiben

Frankreichs verlorene Krone – Das Schicksal der Bourbonen-Juwelen

Anders als in Großbritannien existieren Frankreichs Kronjuwelen nicht mehr in vollem Umfang. Während der Französischen Revolution wurden viele königliche Schätze gestohlen oder zerstört. Doch einige überlebten – darunter die spektakuläre Krone Napoleons.

Napoleon Bonaparte ließ für seine Krönung 1804 eine prächtige Krone anfertigen, die mit Gold, Smaragden und Saphiren besetzt war. Doch im Gegensatz zu den britischen Kronjuwelen war Napoleons Krone nicht für die Ewigkeit gedacht. Nach dem Sturz seines Kaiserreichs wurde sie auseinander genommen – und viele der Edelsteine verschwanden.

Die russischen Kronjuwelen – Die Schätze der Zaren

Russlands Kronjuwelen sind von einer schicksalhaften Aura umgeben. Während der Oktoberrevolution 1917 wurden die meisten Juwelen beschlagnahmt und in die Staatskasse überführt. Doch einige Stücke blieben erhalten – darunter eine der beeindruckendsten Kronen der Welt: Die Große Kaiserkrone der Romanows. Diese Krone wurde 1762 für Katharina die Große geschaffen und besteht aus mehr als 5.000 Diamanten, gekrönt von einem riesigen Rubin. Sie symbolisierte einst die uneingeschränkte Macht des russischen Zarenreichs – und liegt heute im Kreml, ein Relikt aus einer vergangenen Ära.

Die dänische Krone – Eine der ältesten in Europa

Dänemark hat eine der ältesten existierenden Königskronen Europas. Die Krone von Christian V., gefertigt 1671, gehört zum festen Bestandteil der dänischen Krönungszeremonien. Aber sie hat einen separaten Auftritt auf einem Kissen. Denn Dänemark ist eines der wenigen Länder, in denen die Krone nicht aufgesetzt wird. Seit der Einführung der dänischen Verfassung 1849 gibt es keine traditionelle Krönung mehr. Stattdessen gibt es eine Thronbesteigungszeremonie, bei der die Krone als Symbol der Monarchie auf einem Kissen als Symbol für die Macht des Monarchen liegt.

Die niederländische Königskrone – Schlicht, aber symbolträchtig

Während viele Kronjuwelen pompös wirken, setzt das niederländische Königshaus auf Bescheidenheit. Die Krone Wilhelms I., die bei Krönungen und Thronwechseln zum Einsatz kommt, besteht aus vergoldetem Silber und Glassteinen – eine bewusste Entscheidung, um die Bodenständigkeit der niederländischen Monarchie zu unterstreichen. In den Niederlanden ist die Monarchie stärker mit dem Volk verbunden als in vielen anderen Ländern – deshalb gibt es auch hier keine große Krönungszeremonie mit Krone auf dem Kopf, sondern eine Amtseinführung. Und die Krone? Typisch pragmatisch und niederländisch ist sie bescheiden. Sie besteht aus vergoldetem Silber und rotem Samt – ist also nicht aus massivem Gold und verziert? Ist sie mit 22 unechten Perlen und falschen Edelsteinen – ein ungewöhnlicher Fakt im Vergleich zu anderen europäischen Kronen. Das Design basiert auf älteren europäischen Kronen, jedoch mit einem moderneren, schlichteren Stil. Ein Diebstahl würde sich also im Grunde genommen nicht lohnen.

Warum Kronjuwelen so viel mehr sind als nur Schmuck

Kronjuwelen sind nicht nur funkelnde Symbole, sondern auch politische Werkzeuge. Sie repräsentieren Geschichte, Macht und Identität einer Nation. Sie werden mit Bedacht getragen und oft gezielt für diplomatische Zwecke genutzt – sei es durch die Auswahl bestimmter Edelsteine oder durch die Wiederverwendung traditionsreicher Stücke. Und wir haben gesehen – die Kronjuwelen verraten viel über die Art, wie Königshaus und Volk miteinander verbunden sind. In den nordischen Ländern gibt es eine wesentlich geringere Hierarchie – hier haben die Könige und Königinnen mehr individuelle Freiheit. In Großbritannien hingegen ist das Königshaus noch sehr viel Prunkvoller.

Ausblick: „Geheime Codes und versteckte Botschaften – Die Sprache der königlichen Mode“

In der nächsten Kolumne entschlüsseln wir, wie Royals über ihre Kleidung und Accessoires politische Botschaften senden. Warum wählte Queen Elizabeth II. immer bestimmte Farben? Wieso tragen Prinzessinnen oft dezente Broschen mit historischer Bedeutung? Die royale Mode hat eine eigene Sprache – und wir werden sie lüften!




Seit über 20 Jahren beobachtet Elisabeth vom “von-Salzburg”-Team die Königshäuser dieser Welt – von London bis Den Haag, von Monaco bis Stockholm. Sie kennt nicht nur die offiziellen Protokolle, sondern auch die kleinen Geheimnisse hinter den Palastmauern.

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