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Hinter den Palastmauern: Ein Blick in die wahre Welt der Königshäuser

Tiggy, Crawfie & Co. – Welche Gouvernante hatte den größten Einfluss?

Hinter jedem großen Royal steht – nein, nicht nur ein treuer Beraterstab oder eine elegante Garderobe – sondern oft eine Gouvernante, die aus kleinen Prinzen und Prinzessinnen royale Persönlichkeiten formt. Doch nicht alle dieser Erzieherinnen hinterlassen denselben Eindruck. Einige wurden geliebt, andere gefürchtet, und manche haben sogar Geschichte geschrieben. Heute werfen wir einen Blick auf die Gouvernanten, die das britische Königshaus nachhaltig geprägt haben.

Marion Crawford – Die Gouvernante, die zu viel erzählte

Beginnen wir mit Marion Crawford, besser bekannt als Crawfie. Sie betreute die junge Prinzessin Elizabeth und ihre Schwester Margaret in den 1930er- und 1940er-Jahren. Jahrzehntelang galt sie als fester Bestandteil des Palastes, eine Vertraute, die für Disziplin sorgte, aber auch das Herz am rechten Fleck hatte.

Doch dann kam der Skandal: Nach ihrer Zeit im Dienst veröffentlichte Crawfie das Buch The Little Princesses, in dem sie intime Details aus dem Leben der jungen Elizabeth preisgab. Für die Royals ein unentschuldbarer Vertrauensbruch! Die Queen Mum war entsetzt, Crawfie wurde aus dem royalen Dunstkreis verbannt – ihr Name wurde nie wieder öffentlich erwähnt. Eine Gouvernante, die eigentlich Geschichte schrieb, aber mit einem Makel behaftet blieb.

Tiggy Legge-Bourke – Die Rebellenfreundin von William und Harry

Ein Kontrastprogramm zu Crawfie? Ganz klar Tiggy Legge-Bourke! Die unkonventionelle, unerschrockene Tiggy wurde in den 1990ern zur Gouvernante von Prinz William und Prinz Harry – und war eine Art weiblicher Robin Hood im Palast. Während der turbulenten Scheidung ihrer Eltern war sie eine Art zweite Mutter für die Prinzen.


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Tiggy brachte William und Harry bei, wie man auf Bäume klettert, durch Matsch rennt und das Leben außerhalb des Palastes genießt. Ihr frecher Charme machte sie bei den Jungen beliebt – und bei Diana verhasst. Die Prinzessin von Wales war überzeugt, dass Tiggy einen zu großen Einfluss hatte. Und tatsächlich: Harry und William schätzten ihre Gouvernante so sehr, dass sie Jahre später zu ihrer Hochzeit eingeladen wurde – ein klares Zeichen für ihren nachhaltigen Einfluss.

Maria Teresa Turrion Borrallo – Die moderne Gouvernante der Cambridge-Kinder

Kommen wir in die Gegenwart: Maria Teresa Turrion Borrallo, die heutige Gouvernante von Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis. Als Absolventin des berühmten Norland College verbindet sie Tradition mit modernem Erziehungsstil. Sie setzt auf klare Regeln, aber auch auf emotionalen Rückhalt – ein Konzept, das William und Catherine gezielt fördern.

Maria Teresa ist nie laut, nie im Vordergrund – aber sie ist da. Und sie bringt den jungen Royals alles bei, was ein zukünftiger Monarch wissen muss. Von höflicher Konversation bis hin zur Kunst, sich in der Öffentlichkeit souverän zu bewegen. Man sieht sie selten, doch ihr Einfluss auf die nächste Thron-Generation ist unübersehbar.

Welche Gouvernante hatte den größten Einfluss?

Die Frage bleibt: Wer prägte die britischen Royals am meisten?

  • Crawfie lehrte Disziplin – und wurde zur tragischen Figur.
  • Tiggy war der wilde Gegenpol zur strengen Etikette – und schenkte den Prinzen Normalität.
  • Maria Teresa ist die moderne Gouvernante – eine Meisterin der Balance.

Wir sehen da eine Entwicklung. Während die erste Gouvernante die Erziehung des Hofes strikt unterstützte, wählte der jetzige König Charles für seine Kinder einen Gegenpol. Wild, frei, herzlich, bodenständig schenkte Tiggy den jungen Prinzen ein Stück des Lebens, das ihm wohl niemals möglich war, nachdem er sich aber vielleicht gesehnt hat. Oft ermöglichen Eltern den Kindern das, was ihnen selbst fehlte. Ich selbst musste auch Flöte spielen lernen, weil meine Mutter das nicht durfte, aber immer für sich ersehnte.

Ausblick: „Knigge für kleine Royals – Wie werden Prinzen und Prinzessinnen erzogen?“

In der nächsten Kolumne werfen wir einen Blick darauf, wie der royale Nachwuchs heute auf Höflichkeit, Etikette und perfekte Manieren getrimmt wird. Denn eines steht fest: Ein König wird nicht geboren, sondern gemacht.


Seit über 20 Jahren beobachtet Elisabeth vom “von-Salzburg”-Team die Königshäuser dieser Welt – von London bis Den Haag, von Monaco bis Stockholm. Sie kennt nicht nur die offiziellen Protokolle, sondern auch die kleinen Geheimnisse hinter den Palastmauern.

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