Ernährung

Hände weg vom Thunfisch, …

Du bist schwanger? Herzlichen Glückwunsch! Und du bist sicher sehr aufgeregt. Die meisten Schwangeren wissen, dass sie verschiedene Sachen meiden müssen. Alkohol ist ab heute tabu, ebenso wie das aus rohem Fleisch bestehende Mettbrötchen. Aber wusstest du, dass auch der beliebte Thunfisch eine versteckte Gefahr birgt – nämlich Quecksilber?

Thunfisch nur in Maßen verzehren

Das Thema Thunfisch und Quecksilber ist besonders relevant für Schwangere, Frauen im gebärfähigen Alter und kleine Kinder, da diese Gruppen besonders empfindlich auf Quecksilber reagieren können. Quecksilber kann die Gehirnentwicklung ungeborener Kinder schädigen. Die Europäische Lebensmittelkommission rät, wöchentlich nicht mehr als 1,3 µg/kg zu konsumieren. Den hat eine Frau mit 60 kg Körpergewicht erreicht, wenn sie ein bis zwei Dosen weißen Thunfisch isst. Und wenn sie mehr isst? Dann sinkt der IQ des Kindes, errechneten Harvard-Forscher. Der IQ sank um 0,7 Punkte je Mikrogramm Quecksilber, das im mütterlichen Haar gefunden wurde. 

Aber auch für den Rest von uns bietet ein besseres Verständnis der Situation die Möglichkeit, bewusster zu leben und unsere Gesundheit sowie die Umwelt zu schützen.

Thunfisch: Ein beliebter Fisch mit einer dunklen Seite

Thunfisch ist weltweit für seinen reichen Geschmack und seine ernährungsphysiologischen Vorteile beliebt. Doch was viele nicht wissen: Thunfische sind aufgrund ihrer Lebensweise und Lebensdauer besonders stark mit Quecksilber belastet. Forschungen haben gezeigt, dass die Quecksilberbelastung in Thunfischen seit den 1970er-Jahren fast unverändert hoch ist, obwohl global weniger Quecksilber ausgestoßen wird. Das liegt daran, dass Quecksilber sich in den Tiefen der Ozeane ansammelt und über die Nahrungskette in die Fische gelangt. 

Persönliche Tipps

Als jemand, der gerne Thunfisch isst und gleichzeitig seine Gesundheit schätzt, habe ich einige Maßnahmen ergriffen, um das Risiko zu minimieren und möchte diese Tipps gerne mit euch teilen:

  1. Wähle bewusst: Kleinere Thunfischarten wie Skipjack (Bonito) oder Albacore (Weißer Thun) haben tendenziell weniger Quecksilber. Achtet auf die Verpackungsangaben, um die beste Wahl zu treffen.
  2. Maß halten: Beschränkt den Thunfischkonsum auf 1-2 Mal pro Woche. So könnt ihr die Vorteile genießen, ohne euch unnötigen Risiken auszusetzen.
  3. Vielfalt genießen: Es gibt viele andere köstliche und weniger belastete Fischarten wie Lachs, Forelle oder Makrele. Abwechslung in der Ernährung bringt nicht nur kulinarische Freuden, sondern minimiert auch gesundheitliche Risiken.
  4. Nachhaltigkeit fördern: Achtet auf Nachhaltigkeitssiegel wie das MSC-Siegel, das nachhaltigen Fischfang zertifiziert. So schützt ihr nicht nur die Meere, sondern auch eure Gesundheit.
  5. Alternativen erkunden: Neben Fisch gibt es viele andere gesunde Proteinquellen wie Hülsenfrüchte, die ebenfalls umweltfreundlich sind.

Kleine Veränderungen, große Wirkung

Indem wir bewusster wählen, was wir essen, können wir nicht nur unsere eigene Gesundheit schützen, sondern auch einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt leisten. Ich hoffe, diese Informationen und Tipps helfen euch, weiterhin die Freuden des Thunfischs zu genießen, ohne euch unnötigen Risiken auszusetzen. Bleibt gesund und passt gut auf euch auf – denn eure Gesundheit ist das Wichtigste!

Quellen:  Cohen JT, Bellinger DC, Shaywitz BA. A quantitative analysis of prenatal methyl mercury exposure and cognitive development. Am J Prev Med. 2005 Nov;29(4):353-65. Oken E (2014). Fish consumption during pregnancy. In Barss VA (ed.). 


“Es ist Wahnsinn, welchen Unterschied die Ernährung macht”, sagt Autorin JESSICA DOBNER. Die Lebensmittelwissenschaftlerin ist spezialisiert auf ganzheitliche Gesundheit und die Rolle der Ernährung auf dem Weg zur optimalen körperlichen und geistigen Verfassung. Mit ihrem fundierten Wissen und ihrer Leidenschaft für ausgewogene Ernährung unterstützt sie Menschen dabei, einen gesünderen Lebensstil zu entwickeln.

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