Gewinne gegen Narzissten: Wie du gesunde Grenzen setzt
Und dabei weder laut noch hart sein musst
„Ich dachte, ich muss kämpfen, um ernst genommen zu werden.
Dabei musste ich nur eins lernen: mir selbst zu glauben.“
Grenzen sind kein Angriff. Keine Drohung. Kein Beweis deiner Stärke. Sondern ein Ausdruck von Selbstrespekt. Und ein Schutzraum für das, was dir wichtig ist.
Warum deine Grenze oft ignoriert wird
Wenn du mit einem Gewittermenschen zu tun hast, kann es sein, dass er deine Grenze nicht einfach hinnimmt. Warum? Weil sie seinen Zugriff auf dich einschränkt. Grenzen bedeuten: „Ich bin nicht verfügbar – nur weil du es willst.“ Und genau das trifft auf Menschen, die Kontrolle brauchen, wie ein Spiegel.
Was dann oft passiert:
- Deine Grenze wird ins Lächerliche gezogen
- Du wirst als „zu empfindlich“ oder „hysterisch“ bezeichnet
- Oder: Er umgeht sie einfach, so lange, bis du wieder „funktionierst“
Aber: Das ist kein Zeichen dafür, dass deine Grenze falsch ist. Sondern dafür, dass sie wirkt.
✋ Was eine echte Grenze ausmacht
Eine Grenze ist nicht laut.
Sie ist klar.
Eine Grenze erklärt sich nicht.
Sie steht für sich.
Eine Grenze muss nicht verteidigt werden.
Sie wird gelebt.
| Keine Grenze | Gesunde Grenze |
|---|---|
| „Ich weiß, ich übertreibe vielleicht …“ | „Ich brauche jetzt Ruhe.“ |
| „Tut mir leid, dass ich so reagiert habe.“ | „So möchte ich nicht behandelt werden.“ |
| „Ist schon okay.“ | „Das war nicht in Ordnung.“ |
Wo fehlt (noch) deine Grenze?
Beantworte für dich – ganz ehrlich:
- Wo hast du zuletzt etwas durchgehen lassen, das dir eigentlich wehgetan hat?
- Was hättest du gebraucht, aber nicht ausgesprochen?
- Was wäre ein kleiner Satz gewesen, der dich geschützt hätte?
Mach dir eine Notiz:
✨ „Meine Grenze heute ist: __________“
Du darfst weich bleiben – und klar sein
Grenzen schützen dich – und erlauben Nähe erst dort, wo du nicht mehr kämpfen musst.
Du brauchst keine Lautstärke, um dich zu zeigen. Nur eine Entscheidung:
Ich will mich nicht mehr verlassen, um dazugehören zu dürfen.
Mini-Übung für heute: Die Tür-mit-Klinke-Technik
Stell dir heute vor, du bist eine Tür – mit einer Klinke.
Aber: Die Klinke ist nur auf deiner Seite.
- Du entscheidest, wer eintreten darf.
- Du entscheidest, wann es Zeit ist, sie zu schließen.
- Und du entscheidest, ob du sie wieder öffnest und unter welchen Bedingungen.
Mach diese innere Vorstellung zu deinem täglichen Bild.
Es gibt dir Halt – in Gesprächen, in Beziehungen, in Momenten, in denen du unsicher wirst.
Quick-Check:
Grenzen machen dich nicht hart.
Sie machen dich eindeutig.
Und Menschen, die dich wirklich achten,
werden deine Grenzen nicht bekämpfen, sondern respektieren. Tun sie das nicht, sollten sie nicht länger Teil deines Lebens sein.

Zum Weiterlesen: “Gewittermensch” von Livia Brand. Manchmal kann man Narzissten nicht entgehen. Sie können Teil deiner Familie sein oder tauchen an deinem Arbeitsplatz auf. Man kann sich gegen sie behaupten, ohne sich in ihre Strategien verwickeln zu lassen. Aber dazu braucht es eine funktionierende Taktik und einen kühlen Kopf.




