
Sommer auf dem Brot. Und ein bisschen Wald gleich dazu.
Himbeer- & Rosmarin-Marmelade
Ich weiß, Himbeere und Rosmarin klingt erstmal wie ein Unfall auf einem Kräutermarkt. Ist es aber nicht. Es ist Sommer und Kindheit und Urlaub in Südfrankreich – nur eben im Glas.
Zutaten:
- 1 kg Himbeeren, frisch oder tiefgekühlt
- 500 g Gelierzucker (2:1)
- Saft einer halben Zitrone
- 2 Zweige frischer Rosmarin
Zubereitung:
Himbeeren und Zitronensaft in einen großen Topf geben und langsam erhitzen. Das Ganze leise köcheln lassen, bis die Beeren weich werden – also keine Hektik, das hier ist kein Wettbewerb.
Dann den Gelierzucker unterrühren und einmal richtig aufkochen lassen. 4 Minuten sprudelnd kochen, nicht nebenbei die Steuer machen. Jetzt geht’s um Geschmack.
Ich persönlich püriere die Masse mit einem Mixer, der sogar Pflastersteine zerkleinern könnte – die Kerne merkt man danach nicht mehr. Wer keinen solchen Küchenpanzer besitzt, nimmt ein Sieb und etwas Geduld.
Rosmarin? Der darf jetzt rein. Entweder fein gehackt oder – für die Vorsichtigen – im Ganzen mitkochen und vor dem Abfüllen wieder rausfischen. Das macht meine Oma so. Und die hat recht. Meistens.
Jetzt Gelierprobe machen (Teller, Kühlschrank, Warten – ihr wisst schon), dann ab in saubere Gläser, Deckel drauf, stehen lassen, bewundern.
Ein bisschen wild, ein bisschen süß – und völlig unterschätzt.
Die Kombination aus Himbeeren und Rosmarin klingt zunächst wie ein Versehen. Ist es aber nicht. Das ist wie bei Menschen: Manchmal passen gerade die zusammen, bei denen man es nie gedacht hätte.
Die Himbeeren bringen Frische, Fruchtigkeit, ein bisschen Kindheit. Der Rosmarin dagegen kommt daher wie ein alter Italiener mit Lederschürze und rauer Stimme – herb, tief, erdig. Zusammen ergibt das etwas, das auf der Zunge tanzt und im Kopf bleibt.
Zu Panna Cotta? Großartig. Zu Vanillepudding? Unverschämt gut. Und zu Lamm? Ach, hört auf. Einfach den Bratensatz mit Rotwein ablöschen, Thymian dazu, ein bisschen köcheln lassen – und dann ein ordentlicher Löffel dieser Marmelade. Das ist keine Soße, das ist ein Gedicht. Da wird sogar der Rosmarin rot vor Rührung.
Hier schreibt Claudia vom Minerva-Vision-Team.
Als echtes Omakind hat sie früh gelernt: Gute Antworten brauchen kein Coaching, manchmal reicht ein Platz am Küchentisch. Heute schreibt sie über das, was uns wirklich guttut: gute Fragen, einfache Antworten, leckeres Essen – und das Glück, wenn jemand einfach da ist.
Das Rezeptfoto ist KI-generiert.