Ernährung

Bauchfett gibt auf – dank Pflanzenöl

POTSDAM – In einer aktuellen Studie hat die Wissenschaft erneut bewiesen, dass Bauchfett nicht unbesiegbar ist. Das Kompetenzcluster „NutriAct“ enthüllt, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren – insbesondere aus pflanzlichen Ölen – das viszerale Fett im Bauch schmelzen lassen können. Ihr wisst schon, dass ist das Fett, was vorne am Bauch absteht. Und das Beste? Kein nerviger Jo-Jo-Effekt nötig, kein übermäßiger Gewichtsverlust, und die Muskelmasse bleibt erhalten. Für das Bauchfett bedeutet das: Der Rückzugsbefehl wurde erteilt.


Bauchfett gibt auf!

Die Botschaft der Studie ist klar: Wer Pflanzenöle konsumiert, wird Bauchfett los – unabhängig davon, ob er oder sie abnimmt. Während herkömmliche Diäten oft Muskelmasse und Wohlbefinden mit in den Abgrund reißen, bringt diese Ernährungsweise rein pflanzlichen, fettigen Frieden. Warum ist das so wichtig? Bauchfett ist gefährlich. Wir verstehen darunter Fettzellen, die unter der Muskelschicht im Bauch liegen und die inneren Organe umgeben. Eigentlich dient das viszerale Fettgewebe als Energiereserve bei fehlender Nahrung, doch es hat auch zahlreiche negative Eigenschaften. So kann es unter anderem die Freisetzung von Entzündungs- und anderen Botenstoffen steigern und gefäßschädigende Blutfette begünstigen. Menschen mit zu viel Bauchfett leiden häufig unter Bluthochdruck und haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleber und Typ-2-Diabetes. Obwohl eine Gewichtsreduktion als effektives Mittel zur Verringerung des Bauchfetts angesehen wird, ist der langfristige Erfolg oft begrenzt. Bei älteren Menschen, die per se ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen haben, kann ein Gewichtsverlust hinsichtlich der Muskulatur sogar nachteilig sein. Daher werden in den Leitlinien für ältere Erwachsene ein moderater Kalorienverzicht und eine Aufrechterhaltung der Muskelmasse empfohlen.


Der Plan: Pflanzenfett gegen Bauchfett

Vor diesem Hintergrund haben Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin die Wirkung von Pflanzenfett gemessen. Über drei Jahre lang wurde eine Gruppe von 502 Menschen zwischen 50 und 80 Jahren untersucht. Eine Hälfte ernährte sich mit Standardempfehlungen, während die andere sich auf ein speziell entwickeltes Ernährungsmuster stützte, das pflanzliche Proteine, Ballaststoffe und vor allem viele ungesättigte Fettsäuren enthielt. Das Ergebnis? Die „Pflanzenfett-Crew“ sah nicht nur frischer aus, sondern hatte auch weniger viszerales Fett.


Die Pflanzenöle haben gewonnen.

Um die Ergebnisse zu bestätigen, wurde die Fettverteilung mit hochmodernen MRT-Scans untersucht – dem Goldstandard in der Fettforschung. Das viszerale Fett der Interventionsgruppe war deutlich zurückgegangen, während die Kontrollgruppe sich weiterhin mit ihrer alten Fettschicht abmühen musste. „Diese Reduktion wurde maßgeblich durch die erhöhte Aufnahme von mehrfach ungesättigten Fettsäuren vermittelt und ging mit einer Verbesserung des LDL-Cholesterins einher“, so Prof. Knut Mai, Leiter der Abteilung Humanernährung am DifE. „Die veränderte Aufnahme von einfach ungesättigten Fettsäuren, Proteinen und Ballaststoffen scheint hier nicht der wesentliche Treiber gewesen zu sein“.


Wissenschaft: “Es ist Zeit, umzudenken!”

Die Studie ist eine klare Botschaft für alle über 50: Mit der richtigen Ernährung können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und andere Gesundheitsprobleme gezielt vermieden werden. Statt auf radikale Diäten zu setzen, empfiehlt sich ein Alltag mit mehr ungesättigten Fettsäuren. Olivenöl, Avocado und Nüsse könnten das neue Trio Infernale im Kampf gegen den Bauch sein. Ich habe es meinem Mann erklärt. Beim Frühstück. Er ist in der Risikogruppe und jaaaaa, da zeigt sich schon ein kleines Bäuchlein. Seine Antwort? „Aber schmeckt das auf Pommes?“ Kein Kommentar, oder?


Wer Fett verlieren will, muss Fett essen

Aber es muss mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren angereichert sein. Hier kommen die exakten Daten:

Zusammensetzung der Nahrung [tägl. Aufnahme in % der Gesamtenergie] in der NutriAct-Ernährungsstudie:

Das „gesunde“ NutriAct-Ernährungsmuster:

Fett: 35-40 %: davon

> gesättigte Fettsäuren: ≤ 10 %

> einfach ungesättigte Fettsäuren: 15-20 %

> mehrfach ungesättigte Fettsäuren: 10-15 %

Eiweiß: 15-25 %

Kohlenhydrate: 35-45 %

Ballaststoffe: ≥ 30 g

Die unwirksame Kontrolldiät:

Fett: 30 %

> gesättigte Fettsäuren: ≤ 10 %

> einfach ungesättigte Fettsäuren: ≥ 10 %

> mehrfach ungesättigte Fettsäuren: 7-10 %

Eiweiß: 15 %

Kohlenhydrate: 55 %

Ballaststoffe: ≥ 30 g

Die NutriAct-Studie könnte den Anfang vom Ende des Kampfes gegen das Bauchfett markieren. Statt Verzweiflung und Frust bringt sie uns Hoffnung – und ein bisschen Pflanzenöl.


Weitere Themen:

MUFS – wo sind sie drin?

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (MUFS, auch PUFA genannt) sind essenzielle Fette, die der Körper nicht selbst herstellen kann und daher über die Nahrung aufnehmen muss. Sie kommen hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln und Fisch vor. Hier sind einige der besten Quellen für mehrfach ungesättigte Fettsäuren:


1. Pflanzliche Öle

  • Sonnenblumenöl
  • Sojaöl
  • Maiskeimöl
  • Rapsöl
  • Leinöl
  • Walnussöl

Diese Öle enthalten oft Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure, die eine wichtige Rolle im Körper spielen.


2. Nüsse und Samen

  • Walnüsse
  • Leinsamen
  • Chiasamen
  • Sesam
  • Sonnenblumenkerne

Diese sind reich an Alpha-Linolensäure (ALA), einer pflanzlichen Omega-3-Fettsäure.


3. Fettreiche Fische (für Omega-3)

  • Lachs
  • Makrele
  • Hering
  • Sardinen
  • Thunfisch

Fettreiche Fische sind hervorragende Quellen für die Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), die für Herzgesundheit und Gehirnfunktion wichtig sind.


4. Meeresfrüchte

  • Krill
  • Austern
  • Muscheln

Diese enthalten ebenfalls Omega-3-Fettsäuren.


5. Pflanzliche Alternativen

  • Avocado
  • Edamame (grüne Sojabohnen)
  • Tofu und andere Sojaprodukte

Diese sind reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und eine gute Option für Menschen, die auf tierische Produkte verzichten.


6. Angereicherte Lebensmittel

Einige Lebensmittel wie Margarinen oder pflanzliche Brotaufstriche sind mit Omega-3-Fettsäuren angereichert und können ebenfalls eine Quelle sein.


Tipp:
Um ein gesundes Verhältnis zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren zu gewährleisten, sollte die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren betont werden. Viele westliche Ernährungsweisen enthalten oft zu viel Omega-6 im Vergleich zu Omega-3, was Entzündungen im Körper fördern kann. Ich habe zunächst einmal alle Knabbersachen entfernt und durch Nüsse ersetzt. Jeder Anfang beginnt mit dem ersten Schritt.

Teilen
×