
Wie ich gut durch die Wechseljahre gekommen bin – Teil2
Marion, 49, Lehrerin – “Die Pfunde, die nicht mehr weggingen”
Ich war nie dünn. Aber ich war auch nie dick. Größe 40, manchmal 42. Damit konnte ich leben.
Mit 46 wurde es mehr. Erst zwei Kilo. Dann fünf. Dann zehn. Innerhalb von zwei Jahren.
Ich aß nicht mehr als vorher. Ich bewegte mich genauso viel wie immer. Aber die Waage kletterte unaufhörlich nach oben.
Die verzweifelten Versuche
Ich machte Diät. Low Carb. Intervallfasten. Weight Watchers. Alles.
Es funktionierte nicht. Oder nur kurzfristig. Ich nahm drei Kilo ab, dann kamen vier wieder drauf.
Gleichzeitig wurde ich müde. Richtig müde. Nach der Schule konnte ich kaum noch was machen. Ich kam nach Hause und legte mich aufs Sofa.
“Du wirst halt älter”, sagte mein Mann.
Danke, Schatz. Sehr hilfreich.
Meine Hausärztin maß meinen Blutzucker. “Grenzwertig”, sagte sie. “Achten Sie auf Ihre Ernährung.”
Ich achtete auf meine Ernährung. Es änderte nichts.
Die Erkenntnis
Eine Freundin erzählte mir von ihrer Schilddrüsenunterfunktion. Die Symptome klangen vertraut. Müdigkeit, Gewichtszunahme, kalte Hände und Füße.
Ich ging zu einem Endokrinologen. Er checkte alles. Schilddrüse, Hormone, Blutzucker, Insulin.
“Ihre Schilddrüse ist unterfunktional”, sagte er. “Nicht dramatisch, aber genug, um Ihren Stoffwechsel zu verlangsamen. Und Sie haben eine beginnende Insulinresistenz.”
“Was heißt das?”
“Ihre Zellen reagieren nicht mehr gut auf Insulin. Der Zucker kommt nicht richtig in die Zellen. Ihr Körper produziert immer mehr Insulin, um das auszugleichen. Und hohes Insulin macht dick. Vor allem am Bauch.”
Bingo. Mein Bauch war inzwischen mein größtes Problem.
“Und warum jetzt?”, fragte ich.
“Die Wechseljahre. Wenn das Östrogen sinkt, ändert sich der ganze Stoffwechsel.”
Was funktioniert hat
Schilddrüsenhormon. Eine moderate Dosis. Nach vier Wochen hatte ich mehr Energie. Nach acht Wochen fing die Waage an, sich zu bewegen. Nach unten.
Ernährung: Ich reduzierte nicht die Menge, sondern änderte die Zusammensetzung. Mehr Protein. Viel mehr. Eier, Fisch, Quark, Hülsenfrüchte. Weniger Brot, Nudeln, Reis. Keine Süßigkeiten mehr zwischendurch.
Bewegung: Ich fing an, Gewichte zu heben. Nicht im Fitnessstudio. Zuhause. Mit Hanteln. Muskeln verbrennen Zucker, auch wenn man schläft, sagte der Arzt.
Intervallfasten: 16 Stunden Pause zwischen Abendessen und Frühstück. Das war am Anfang hart. Aber nach zwei Wochen hatte ich mich daran gewöhnt. Und der Insulinspiegel konnte runterfahren.
Das Ergebnis
Ich habe 12 Kilo abgenommen. In einem Jahr. Nicht schnell, aber stetig.
Ich habe mehr Energie als mit 40.
Meine Blutzuckerwerte sind wieder normal.
Und ich habe Muskeln. Mit 49. Wer hätte das gedacht.
Es ist nicht einfach. Ich muss dranbleiben. Jeden Tag. Aber es lohnt sich.