
Juni im Garten: Erdbeeren
Alles auf einen Blick. | Vom Garten auf den Tisch – Der Wegweiser zur Selbstversorgung aus dem eigenen Garten.
Für dich ist es kein Garten, sondern ein grünes Paradies, wo jeder Quadratzentimeter Erde zählt und jede Pflanze eine Rolle in unserem Ökosystem spielt? Dann bist du hier richtig. Dieser Blog ist für alle Gartenliebhaber und Selbstversorger, die den Traum hegen, unabhängiger von industriellen Lebensmittelketten zu werden und die eine tiefe Verbindung zur Natur suchen. Von der Planung der Beete über die Auswahl der besten Pflanzen bis hin zur Ernte und Konservierung eurer eigenen Lebensmittel – wir decken alle Aspekte ab, die euch helfen, erfolgreich und nachhaltig zu gärtnern.
Hier schreiben: Peter Warendorf, der Biogarten-Experte aus dem Minerva-Vision Team und Schwester Christa Weinrich, Gartenbauingenieurin und Ordensfrau der Benediktinerinnen Abtei zur Heiligen Maria Fulda. Sie betreut seit vielen Jahren die umfangreichen Gärtnereien und Plantagen, die der Abtei Fulda zugehörig sind und gilt als Expertin für den biologischen Gartenbau.
Erdbeeren vor Grauschimmel schützen – mit natürlichen Methoden
Peter Warendorf:
Erdbeeren duften nach Sommer, schmecken nach Kindheit – und sind zugleich empfindliche Früchte, die uns viel über das Gleichgewicht der Natur lehren. Mit der Feuchtigkeit der Frühsommertage kommt oft ein ungebetener Gast: der Grauschimmel. Für das bloße Auge sieht er zuerst harmlos aus – ein kleiner, grauer Belag, kaum mehr als ein Hauch. Doch für die Erdbeere ist er wie ein kalter Wind im Frühling: Er nimmt ihr die Kraft und lässt sie vergehen, noch bevor sie richtig süß geworden ist. Aber keine Sorge – die Natur kennt Wege, um dieses Gleichgewicht wiederherzustellen. Der wichtigste Verbündete gegen Grauschimmel ist frische Luft. Erdbeeren brauchen Platz um sich herum und reichlich Luftzirkulation. Wer in Reihen mit etwas Abstand pflanzt, auf gut durchlässigem Boden – der schenkt ihnen ein gesundes Mikroklima. Auch das Mulchen hilft. Nicht mit dicker, nasser Rinde, sondern mit trockenem Stroh oder Holzwolle. Das hebt die Früchte vom feuchten Boden ab, schützt sie vor Spritzwasser – und schafft eine kleine, trockene Insel für jede Beere. Ein weiterer Trick aus der Natur: Kräuter wie Knoblauch oder Beinwell in der Nähe pflanzen. Sie sondern Stoffe ab, die Pilzsporen das Leben schwer machen – ganz ohne Chemie. Auch ein verdünnter Sud aus Ackerschachtelhalm kann helfen, die Pflanzen zu stärken. Und schließlich: pflücke reife oder kranke Früchte regelmäßig ab. Sie kosten unnötig Kraft und die Schimmelsporen breiten sich aus.
Schwester Christa:
Gut tragende und gesunde Erdbeerpflanzen müssen jetzt markiert werden, damit nach der Ernte von diesen Pflanzen die Ableger zur Neupflanzung genommen werden können. Diese Praxis sichert starke und ertragreiche Erdbeerpflanzen für die nächste Saison.
Mischkultur als Schutz vor Grauschimmel
Als ausgezeichneter Schutz vor Grauschimmel hat sich eine Mischkultur der Erdbeeren mit Knoblauch und Zwiebeln bewährt. Wer eine solche Mischkultur bereits versäumt hat, kann aber auch alle Zwiebelabfälle sammeln und zwischen die Erdbeerreihen legen. Dies bietet einen natürlichen Schutz vor Grauschimmel.
Zwiebelschalenjauche herstellen
Eine weitere effektive Methode ist die Herstellung einer Zwiebelschalenjauche:
- 1 Pfund Zwiebelschalen und Zwiebelabfälle in 5 Liter Wasser ansetzen.
- 5-7 Tage stehen lassen.
- Dann 1:10 verdünnt über die reifenden, noch grünen Früchte gießen.
Diese natürliche Jauche stärkt die Pflanzen und schützt sie vor Grauschimmel.
Durch die Anwendung dieser natürlichen Methoden können Erdbeeren effektiv vor Grauschimmel geschützt werden. Dies führt zu einer gesünderen Ernte und trägt zur nachhaltigen Gartenpraxis bei.