Gutes aus Resten
„Schmeiß nur nichts weg, Kind,“ sagte meine Oma immer. Sie konnte alles wieder verwenden und lebte schon umweltbewusst, lange bevor Begriffe wie „Zero Waste“ oder „Nachhaltigkeit“ in aller Munde waren. Sie verstand den Wert von Dingen und wusste, wie man aus Altem Neues macht. Und weil ich nicht möchte, dass ihr Wissen verloren geht, teile ich es in meinem Blog Omakind mit euch.
Nachhaltig leben: Wie du aus Saucenresten Tolles zauberst!
Das lohnt sich nicht mehr?
Wenn meine Kinder den Tisch abräumen, dann gibt es da verschiedene Techniken, mit denen sie versuchen, sich vor dem Spülen zu drücken. Denn bei uns wird noch überwiegend mit der Hand gespült. Wisst ihr eigentlich, wie viel Energie und Wasser ihr damit spart? Studien zeigen, dass Handspülen – richtig gemacht – tatsächlich weniger Wasser und Strom verbraucht als eine Spülmaschine. Und wenn man das zu zweit macht, ist das im Nu erledigt.
Mir will bis heute nicht in den Kopf, warum viele glauben, dass das Ein- und Ausräumen einer Spülmaschine weniger Arbeit mache, als alles rasch im Spülbecken abzuwaschen, abzutrocknen und direkt wieder in die Schränke zu stellen. Es hat für mich auch etwas Befriedigendes, das Geschirr sauber in der Küche zu sehen, anstatt darauf zu warten, dass die Maschine irgendwann fertig ist. Und wie dem auch sei: Eines der Lieblingstricks meiner Kinder heißt „aufbewahren“. Dabei landen winzige Essensreste in großen Originalgefäßen im Kühlschrank, weil das ja angeblich viel zu schade zum Wegwerfen sei.
Kleine Reste, große Wirkung
So kam es, dass ich eines Tages die große Saucenterrine im Kühlschrank fand – und darin war nur noch ein winziger Rest Bratensauce. Erst war ich amüsiert, aber dann kam mir die Idee: Warum nicht diese Reste sinnvoll verwerten? Also packte ich den letzten Tropfen Bratensauce in die Bolognese, die gerade im Slow-Cooker vor sich hin simmerte. Das Ergebnis war besser, als ich es erwartet hatte. Der Rest Sauce verlieh der Bolognese einen richtig tiefen, vollmundigen Geschmack. Meine Kinder überschlugen sich mit Komplimenten, und das Nachbarskind fragte sogar nach dem Rezept.
Seitdem habe ich mir angewöhnt, solche Saucenreste nicht mehr wegzuwerfen. Stattdessen friere ich sie in Eiswürfelformen ein. So habe ich immer kleine Portionen parat, die sich perfekt zum Aufpeppen von Saucen, Suppen oder Eintöpfen eignen. Egal ob Bratensauce, Rotweinsauce oder Tomatensauce – diese „Geschmacksbooster“ verwandeln jedes Gericht in etwas Besonderes.
Noch mehr Ideen zur Resteverwertung
Diese Methode lässt sich auf viele andere Bereiche in der Küche übertragen. Übrig gebliebener Wein, der zu schade zum Wegschütten ist? Einfach in Eiswürfelformen einfrieren und später in Saucen oder Risottos verwenden. Kräuter, die bald welken? Hacken, in Olivenöl einfrieren und später für ein schnelles Pesto verwenden.
Selbst kleine Mengen Gemüse- oder Fleischreste lassen sich wunderbar in Suppen oder Eintöpfen verarbeiten. So verwandelt sich der „Rest“ plötzlich in den Star des Gerichts – und das ohne viel Aufwand oder Verschwendung.
Spülen – nachhaltig und schnell
Zurück zum Thema Spülen: Viele denken, dass der Wasserverbrauch beim Handspülen automatisch höher ist als bei der Spülmaschine, aber das kommt ganz auf die Technik an. Wer bewusst sparsam spült – mit kaltem Wasser vorspült und die Hauptreinigung in einem Becken mit warmem Wasser durchführt – kann tatsächlich Energie und Wasser sparen. Gerade für kleine Haushalte oder wenn nur wenige Geschirrteile anfallen, ist Handspülen oft die schnellere und umweltfreundlichere Wahl.
Und wenn man das Spülen als Teamwork betrachtet, ist es doch schnell erledigt, oder? Einer spült ab, der andere trocknet – und schon ist die Küche wieder blitzblank. Außerdem gibt es immer Raum für ein kleines Gespräch nebenbei, das ist doch auch was wert.
Hinter dem Omakind steckt Claudia: „Schon als kleines Mädchen zog es mich magisch in den Garten meiner Oma – ich pflanzte mit ihr Kartoffeln, ließ die warme Erde durch meine Finger rieseln, in der Luft lag der süße Duft reifer Äpfel und das zufriedene Summen der Bienen. Aus der Küche duftete es nach frisch gebackenem Brot und leckerem Eintopf. Ganz nebenbei lernte ich, wie man aus einfachen Zutaten leckere und gesunde Gerichte zubereitet, wie man klug wirtschaftet und alles so einfach wie möglich macht. Praktisch muss es sein, und schnell muss es gehen – und dabei hatte meine Oma so manchen Trick auf Lager. Diese Erinnerungen möchte ich hier auf Omakind mit euch teilen.“
Das Rezeptfoto ist KI-generiert.