Psychologie

Fledermäuse plappern sich an die Spitze

Die Lautstärke entscheidet über soziale Karriere

Berlin (dpo) – Wissenschaflter haben es bewiesen: Wer am meisten quatscht, kommt am weitesten – zumindest bei Fledermäusen. Eine neue Studie des Museums für Naturkunde Berlin zeigt, dass besonders mutige und neugierige Exemplare der nektarfressenden Fledermaus Glossophaga soricina handleyi deutlich mehr soziale Laute von sich geben als ihre schüchterneren Artgenossen. Ist schon interessant, was alles so erforscht wird.

Therese und 60 Mini-Batmans in Costa Rica

Therese Schabacker untersuchte 60 wildlebende Fledermaus-Männchen in Costa Rica und setzte sie verschiedenen Situationen aus, darunter ein unbekanntes Objekt, eine Futterquelle mit Risiko und ein unbekannte Umgebung. Dabei stellte sich heraus: Wer besonders oft quiekt, gilt als mutig und aktiv – und könnte so innerhalb der Kolonie leichter soziale Kontakte knüpfen.

„Fledermäuse nutzen ihre Rufe nicht nur zur Kommunikation, sondern geben dabei offenbar auch Hinweise auf ihre Persönlichkeit“, erklärt Schabacker. Dies könne Artgenossen helfen, individuelle Charaktereigenschaften aus der Distanz einzuschätzen und darauf basierend soziale Interaktionen zu gestalten. Mit anderen Worten: Wenn eine Fledermaus ständig „Ich bin der Größte“ ruft – dann ergreifen andere vielleicht direkt die Flucht oder stellen sich dem zu erwartenden Kampf. Kommt mir bekannt vor.


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Wissenschaftler spekulieren nun, ob ähnliche Mechanismen auch beim Menschen wirken. Ich könnte einen ersten Feldversuche im Großraumbüros starten und besonders lautstark Kaffeepausen ankündigen. Vielleicht mit tieferer Stimme? Probieren könnte ich es. Vielleicht bekomme ich dann viel schneller ein Einzelbüro? Wäre einen Versuch wert. Wer es ausprobieren möchte, schreibt mir gerne, wie es gelaufen ist. Würde mich interessieren…. Eine schöne Woche, Eure Claudia

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