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Die mehrfach verfeinerte Birnentorte – eine Familienangelegenheit

Ich werde oft gefragt, woher ich diese kreativen Kuchenideen habe. Die Antwort ist ganz einfach: aus meiner Kindheit. Meine Oma hatte acht Geschwister. Eine ging ins Kloster, die anderen heirateten, bekamen Kinder und – ganz wichtig – backten.

Bei uns in der Familie war jeder Anlass ein Kuchenanlass. Geburtstage sowieso, aber auch Namenstage, Tauftermine, Kirchweihen, das Ende der Spargelsaison – irgendwer fand immer einen Grund, den Backofen anzuwerfen. Und dann traf man sich.

Was serviert wurde, war kein Zufall. Es war Konkurrenz: Wer hat den besten Kuchen? Die Tanten experimentierten. Eine mischte Eierlikör in die Sahne. Die andere Rosensirup in den Guss. Und meine Oma? Die konnte Kräuter. Lavendel, Rosmarin, Zitronenmelisse.

Diese Birnentorte mit Lavendel ist ihre Handschrift. Aber natürlich nicht nur. Der Guss ist von Tante Gina. Die Idee mit den Walnüssen ist von mir. So war das bei uns: Jeder gab etwas dazu. Und das macht das Rezept besonders.


Birnentorte mit Lavendeltopping

Ein mürber Boden, saftige Birnen, ein zarter Rahmguss – und darüber eine Ahnung von Lavendel. Blumig, aber nicht parfümiert. Raffiniert, aber bodenständig.

Und das Beste: So etwas kriegt man nicht beim Bäcker. Dafür aber Komplimente.


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Zutaten

Für den Mürbeteig:

  • 250 g Mehl
  • 125 g kalte Butter
  • 80 g Zucker
  • 1 EL Lavendelzucker (Rezept auf dem Blog)
  • 1 Prise Salz
  • 1 Ei

Für den Belag:

  • 5 reife Birnen, geschält und in Spalten
  • 1–2 TL getrocknete Lavendelblüten
  • 2 EL Aprikosenmarmelade
  • 1 EL Zitronensaft

Für den Guss:

  • 200 g Schmand oder Crème fraîche
  • 2 Eier
  • 2 EL Lavendelzucker

Zubereitung

Teig: Alles schnell zu einem glatten Teig verkneten, in Folie wickeln, 30 Minuten kalt stellen.

Ofen vorheizen: 180 °C Umluft.

Birnen: Schälen, in Spalten schneiden, mit Zitronensaft beträufeln.

Teig ausrollen, in eine gefettete Tarteform (26 cm) legen, Rand hochziehen.

Belag: Birnen fächerförmig verteilen, mit Lavendel bestreuen.

Guss: Schmand, Eier, Lavendelzucker verrühren und über die Birnen gießen.

Backen: Ca. 35 Minuten. Dann die noch warme Tarte mit erwärmter Aprikosenmarmelade bestreichen – für Glanz und Geschmack. Wer mag, streut nochmal ein paar Lavendelblüten drüber.

Servieren: Vollständig abkühlen lassen. Dazu: frisch geschlagene Sahne. Wer mag: karamellisierte Walnüsse. Bei uns gibt’s die im Schälchen dazu – wegen der Allergiker. Aber auf der Tarte wären sie ein Gedicht.

Dieser Kuchen ist nicht nur ein Rezept. Er ist Familiengeschichte in Schichten.
Ein bisschen Oma, ein bisschen Tante Gina, ein bisschen ich. Und wenn ihr Lust habt, euren Teil beizutragen – bitte! Das ist bei uns keine Beleidigung, das ist Familientradition.

Das Rezeptfoto ist KI-generiert.

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