Ernährung

Die Birnentorte meiner Oma

Selber kochen ist nicht nur günstig, es schmeckt auch gut und macht zufrieden. Hier geht es darum, wie du aus einfachen Zutaten gesunde Grundmahlzeiten zubereiten kannst. Das schont den Geldbeutel, denn du nutzt die Zeit der Haupternte, in der alles frisch, lecker und günstig ist. Deine Speisekammer ist gut gefüllt und in nur 10 Minuten hast du eine gute Mahlzeit auf dem Tisch. Für alle, die gutes Essen lieben, gerne selbst kochen und Wert auf frische Zutaten legen – entweder direkt aus dem eigenen Garten oder günstig vom Wochenmarkt. Hier zeige ich dir, wie du mit einfachen Mitteln tolle Gerichte zaubern und deine Vorratskammer füllen kannst, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. Und gelernt habe ich das? Natürlich von meiner Oma!

Das Rezept der Woche: Die mehrfach verfeinerte Birnentorte

Ich werde immer wieder gefragt, warum ich so kreative Kuchenrezepte habe. Die Antwort darauf liegt in meiner Kindheit. Meine Oma stammte aus einer großen Familie und hatte insgesamt noch acht Geschwistern. Eine der Schwestern entschied sich für ein Leben im Kloster und wurde Nonne. Die anderen Schwestern hingegen heirateten, gründeten Familien, hatten Kinder. Jedes Wochenende gab es eine Gelegenheit, sich zu treffen, denn in einer so großen Familie gab es immer einen Anlass: Geburtstage, Jubiläen, und besonders die Namenstage, die bei uns eine wichtige Rolle spielten. Dann gab es Kaffee und Kuchen, bei dem natürlich der Kuchen im Mittelpunkt stand. Dabei entwickelte sich mit der Zeit eine Art freundschaftliches Konkurrenzverhalten unter den Frauen der Familie. Jede Tante, jede Schwester, jede Mutter wollte den besten Kuchen backen und die anderen mit neuen Kreationen übertrumpfen. In dieser Umgebung lernte ich schon früh, dass Backen mehr ist als nur das Befolgen eines Rezepts. Du kannst es weiterentwickeln. So kam meine Tante Anni auf die Idee, auf einen einfachen Reisvla eine Schicht Kirschen, Sahne und Schokospäne zu geben. Meine Tante Gina hatte die Torte dann beim nächsten Mal noch mit Vanillepudding angereichert und goß Eierlikör über die Sahne. Ob die Idee aufging, zeigte sich an den Resten. Gute Kuchen hatten keine Reste. Meine Oma konnte Kuchen gut mit Kräutern und Rosenblüten verfeinern, das war ihre Stärke und sie kommt in diesem Birnenkuchen mit Lavendel besonders gut zur Geltung. 

Birnentorte mit Lavendeltopping 

Dieser Birnenkuchen hat einen knusprigen Mürbeteig, darauf zarte, saftige Birnen mit einem vanilligen Rahmguß und einem Hauch von Lavendel. Die Kombination aus süßen Birnen, samtigem Pudding und dem dezenten, blumigen Lavendel macht dieses Dessert zu einem echten Highlight auf jeder Kaffeetafel. So etwas gibt es nämlich nicht beim Bäcker, dafür wird man berühmt! Glaubt es mir! 

Zutaten:

Für den Mürbeteig:

  • 250 g Mehl
  • 125 g kalte Butter, in kleinen Stücken
  • 80 g Zucker 
  • 1 EL Lavendelzucker (Rezept auch hier auf dem Blog)
  • 1 Prise Salz
  • 1 Ei

Für den Belag:

  • 5 reife Birnen, geschält, entkernt und in dünne Scheiben geschnitten
  • 1-2 TL getrocknete Lavendelblüten 
  • 2 EL Aprikosenmarmelade (zum Bestreichen)
  • 1 EL Zitronensaft 

Für den Guß:

  • 200 g Schmand oder Creme Fraiche,
  • 2 Eier
  • 2 EL Lavendelzucker

Weitere Themen:

Zubereitung:

  1. Vorbereitung des Mürbeteigs: Mehl, kalte Butter, Puderzucker und eine Prise Salz in eine Schüssel geben. Das Ei hinzufügen und alles rasch zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
  2. Obst vorbereiten: Birnen schälen und in Spalten schneiden. Mit Zitronensaft vermischen. 
  3. Teig vorbereiten: Den Ofen auf 180°C vorheizen. Den gekühlten Mürbeteig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und in eine gefettete Tarteform (ca. 26 cm Durchmesser) legen. Einen Rand hochziehen. 
  4. Obst verteilen: Die Birnenscheiben fächerförmig auf dem Pudding anordnen. Die Tarte mit Lavendelblüten bestreuen.
  5. Rahmguß vorbereiten: Alle Zutaten verquirlen und über die Birnen geben.
  6. Backen: Bei 180 Grad Umluft etwa 35 Minuten backen, bis die Birnen leicht gebräunt und der Guß fest ist. Nach dem Backen die Aprikosenmarmelade erwärmen und die noch warme Tarte damit bestreichen, um einen schönen Glanz zu erzeugen. Ich streue dann gerne zusätzlich noch ein paar Lavendelblüten drauf. 
  7. Servieren: Die Tarte vor dem Servieren vollständig abkühlen lassen, damit der Pudding fest wird. Lecker dazu ist etwas frisch geschlagene Sahne und ein paar karamellisierte Walnüsse. Ich würde die Walnüsse auf dem Kuchen verteilen, aber bei uns gibt es Allergiker, die Walnüsse nicht vertragen. Deshalb reiche ich sie in einem separaten Schüsselchen dazu. 

Der Rahmguß stammt von meiner Tante Gina, die Lavendelwürzung von meiner Oma. Und die Idee mit den Walnüssen ist von mir. (Das Rezept findet ihr auch hier auf dem Blog). 

Jedes Rezept, das ich mit euch teile, ist ein kleines Stück meiner Familiengeschichte – jeder gab ein wenig dazu. Dieser Blog ist mein Weg, das lebendig zu halten und weiterzugeben. Fühlt euch also ermutigt, meine Rezepte weiter zu entwickeln. Das wäre für uns überhaupt keine Beleidigung, sondern es wäre ganz in unserem Sinne. Ich fände es aber sehr schön, wenn ihr mir mitteilen würdet, was ihr wie ändert. Dazu einfach eine Mail an Minerva-Vision. Gutes Gelingen, ihr Lieben. 

Das Rezeptfoto ist KI-generiert.

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