Ernährung

Der große Eiertest

Selber kochen ist nicht nur günstig, es schmeckt auch gut und macht zufrieden. Hier geht es darum, wie du aus einfachen Zutaten gesunde Grundmahlzeiten zubereiten kannst. Das schont den Geldbeutel, denn du nutzt die Zeit der Haupternte, in der alles frisch, lecker und günstig ist. Deine Speisekammer ist gut gefüllt und in nur 10 Minuten hast du eine gute Mahlzeit auf dem Tisch. Für alle, die gutes Essen lieben, gerne selbst kochen und Wert auf frische Zutaten legen – entweder direkt aus dem eigenen Garten oder günstig vom Wochenmarkt. Hier zeige ich dir, wie du mit einfachen Mitteln tolle Gerichte zaubern und deine Vorratskammer füllen kannst, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. Und gelernt habe ich das? Natürlich von meiner Oma!

Nachhaltig leben: Der große Eiertest

Es gibt jetzt bei uns jetzt überall Eierautomaten, wo Bauern die Eier ihrer Hühner direkt verkaufen. Bei euch auch? Die Hühner sind oft in einem Bauwagen und man kann sie auch füttern. Finde ich persönlich sehr nett und ich kaufe meine Eier da gerne. Ich hatte aber kürzlich auch schon alte Eier dabei. Das kann vorkommen, weil die Menschen die Eier immer gerne in Augenhöhe kaufen und sich nicht gerne bücken. Dann können die unteren Fächer auch schon mal ältere Eier enthalten. Ist mir erst kürzlich passiert, da roch ein Ei nicht mehr so gut, als ich es aufschlug. Seitdem teste ich meine Eier auf Frische und habe gelernt und kaufe auch nur noch aus den Fächern auf Augenhöhe. Sicher ist sicher. Heute will ich euch erklären, wie ihr eure Eier testet und was ihr aus älteren Eiern machen könnt. 

Der Wassertest: Schnell und einfach die Frische von Eiern überprüfen

Meine Oma hatte Hühner. Jeden Morgen wurden die Eier gesucht, und dann wurden sie getestet. Es konnte ja immer sein, dass mal ein altes Ei dabei war, das man vorher einfach nicht gefunden hatte. Jeder, der Hühner hat, testet seine Eier. Das geht mit dem Wassertest. Alle Eier wurden nach und nach in ein Glas Wasser gelegt. 

  • Frisches Ei: Es bleibt am Boden.
  • Etwas älteres Ei: Es sitzt schräg im Wasser oder richtet sich leicht auf oder schwebt etwas nach oben. Die Eier wurden früher nur noch für Rührei, Kuchen und Omelette genutzt. 
  • Altes Ei: Es schwimmt an die Oberfläche. Das ist ein Zeichen dafür, dass es älter als 28 Tage ist. Es wird aufgeschlagen und du musst daran riechen. Riecht es schweflig, muss es weggeworfen werden. Andernfalls kann es noch zum Backen verwendet werden. 

Schlecht gewordene Eier erkennen: Wichtige Warnzeichen für deine Gesundheit

Ich erinnere mich, dass ich als Kind unter dem Heu ein paar sehr alte Eier gefunden hatte. Eines der Hühner versteckte seine Einer nämlich immer und man fand sie nicht auf Anhieb. Der Wassertest war eindeutig, und als wir sie aufschlugen, gab es einen richtigen Gestank – wie nach Ammoniak. Man konnte sie auf keinen Fall weiterverwenden. Hier endet also alle leider auch meine Nachhaltigkeit. Es sei denn, du kompostierst selbst. Dann liefert auch ein schlechtes Ei noch guten Kompost. Meine Oma hat die schlechten Eier im Kompost entsorgt: dazu eine tiefe Schicht in den Kompost graben. Unten trockenen Rasenschnitt und Zeitungspapier rein, damit alles aufgesaugt wird. Auch Kleintierstreu eignet sich gut. Darauf kommen die schlechten Eier im Ganzen, und darauf kommt Kaffeesatz und Asche, sowie restlicher Kompost. Und dann drückst du von oben drauf, so dass die  Eier zerbrechen. Dann riecht es nicht so stark und sie sind schnell zersetzt. Und wenn du keinen Kompost hast? Dann kannst du die Eier einfach im Garten vergraben. Du gräbst ein tiefes Loch in die Erde, gibst Rasenabschnitte und die Eier hinein, sowie weitere Kompostmaterialien. Darauf kommt reichlich Erde und die Zersetzung beginnt. Man nennt das heute „In-Ground-Kompostierung“ und du kannst auf diese Weise Küchen- und Gartenabfälle nutzen, um den Boden zu verbessern. Im Gegensatz zur aktiven Kompostierung erfordert diese Methode kein Wenden des Komposts. Stattdessen wird das Material einfach in ein Loch oder einen Graben im Boden gelegt und mit Erde bedeckt, um dann natürlich zu zersetzen. Das ist eine ganz unkomplizierte Methode, wie man Küchenabfälle nutzen kann um der Erde Nährstoffe zurückzugeben. 

Frisch gelegte Eier sind übrigens nicht automatisch besonders gut. Sie müssen erst drei – vier Tage liegen, weil sie sich legefrisch nur schwer aus der Schale pellen lassen und auch noch nicht so lecker schmecken. 3-14 Tage nach dem Legen ist der optimale Verarbeitungszeitpunkt, rät das Bundeszentrum für Ernährung. 

Nachhaltig kochen: Wie du ältere Eier in der Küche sinnvoll verwendest

Die meisten Eier sind nach dem Ablauf des MHD noch bis zu vier Wochen verwendbar. Aber dann würde ich sie vorher im Wassertest testen und vor der Verwendung aufschlagen. Ältere Eier sollten stets gut durchgegart werden. Besser ist es, dass man es erst gar nicht soweit kommen lässt. Wenn bei mir Eier älter werden, friere ich sie deshalb ein und kann euch das auch nur empfehlen. Dazu einfach je 4 oder 5 Stück in einer Schüssel aufschlagen, in einen Plastikbeutel füllen, beschriften und einfrieren. So halten sie locker 6 Monate. Ich lasse sie im Kühlschrank auftauen und verwende sie für Kuchenteig. Oder aber, ihr macht Soleier. Damals gab es nämlich noch keine TK-Truhe, also hat meine Oma kurzerhand Soleier gemacht, wenn die Hühner zuviel legten. 

Rezept für Soleier

Zutaten:

  • 6 Eier (hart gekocht)
  • 500 ml Wasser
  • 100 g Salz
  • 1 EL Zucker
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 EL Pfefferkörner
  • 1 EL Pimentkörner
  • 2 EL Senfkörner 
  • 1 kleine Zwiebel (in Ringe geschnitten), oder eine Handvoll Zwiebelschalen
  • 2 EL Essig (z.B. Weißweinessig)

Zubereitung:

  1. Eier hart kochen: Die Eier in kochendem Wasser etwa 8-10 Minuten hart kochen. Danach sofort in kaltem Wasser abschrecken und die Schale leicht anknacken, aber nicht entfernen. Das Anknacken sorgt dafür, dass die Sole besser ins Ei eindringen kann.
  2. Sole vorbereiten: In einem Topf das Wasser zusammen mit dem Salz, Zucker, Zwiebel und Gewürzen zum Kochen bringen. Nach dem Aufkochen etwa 5 Minuten köcheln lassen, dann den Essig hinzufügen und den Topf vom Herd nehmen. Die Sole abkühlen lassen.
  3. Eier einlegen: Die angeknackten Eier in ein Glas geben und mit der abgekühlten Sole übergießen. Die Eier sollten vollständig bedeckt sein, deshalb füllt man das Gefäß bis an den  Rand. Falls nötig, kannst du ein kleineres Gewicht (z.B. einen Porzellaneierbecher) unter den Deckel auf die Eier legen, damit sie in der Sole bleiben.

Ziehen lassen: Die Soleier mindestens 2 Tage im Kühlschrank ziehen lassen, besser 7-14 Tage, damit sie das volle Aroma aufnehmen. Sie schmecken würzig und lecker. Wir haben sie früher immer so gegessen: Man schneidet das Solei in der Hälfe auf, holt das Eigelb heraus. In das hohle Eiweiß gibt man Essig, darauf setzt man dann das umgedrehte halbe Eigelb und gibt darauf noch einen Klecks Senf. Und happs – weg ist das Ganze. Man kann sie aber auch einfach so zu Kartoffelsalat, Bratkartoffeln oder Butterbrot essen, zusammen mit sauren Gurken. Die Gewürze in der Sole lassen sich variieren: Fenchel und Dill darin sind auch lecker.

Das Rezeptfoto ist KI-generiert.

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