Kolumnen

Das frische Glas

Es gibt Marmeladen, die sind wie Erinnerungen. Süß, weich, ein bisschen zu viel. Und dann gibt es Marmeladen wie diese hier: frisch, wach, ein kleiner Morgenspaziergang fürs Brot. Erdbeere und Rhabarber – das kennt man. Die einen zuckrig und rund, die anderen säuerlich und direkt. Zusammen ein Klassiker. Aber wenn man einen Hauch frische Minze dazugibt, passiert etwas. Dann wird aus Kindheit Sommer. Aus Süße Leichtigkeit. Aus Marmelade fast ein Getränk. Ich habe das neulich gemacht, an einem heißen Tag, der nach Schatten roch und nach Wasser im Garten. Ich habe Erdbeeren geschnitten, Rhabarber geputzt, Minze aus dem Topf gezupft, alles zusammen gekocht – und es duftete wie ein Sommertag mit offenen Fenstern.

Diese Marmelade ist keine fürs ganze Jahr.


Sie will Sonne, Wärme, nackte Füße auf dem Küchenboden. Sie gehört auf frisches Brot, auf noch warmes Brioche oder einfach aufs Butterbrötchen. Keine Butterblume, keine Beilage, kein Käse daneben – sie will Bühne. Der Geschmack ist frisch. Und erinnert daran, dass man manchmal nur drei Zutaten braucht, um dem Tag eine Richtung zu geben: süß, sauer, mutig.

Zutaten:

  • 500 g Rhabarber, geschält und in Stücke geschnitten
  • 500 g Erdbeeren, entstielt und halbiert
  • 500 g Gelierzucker (2:1)
  • Saft einer Zitrone
  • 1 Handvoll frische Minzblätter, fein gehackt

Zubereitung:

  1. Rhabarber und Erdbeeren mit dem Zitronensaft in einem großen Topf erhitzen, bis sie Saft abgeben.
  2. Den Gelierzucker hinzufügen und unter Rühren aufkochen.
  3. Die gehackte Minze einrühren und alles 4 Minuten sprudelnd kochen lassen.
  4. Die Marmelade kochend heiß in sterilisierte Gläser füllen. Gläser verschließen und 10 Minuten auf den Kopf stellen.

Hier schreibt Claudia vom Minerva-Vision-Team.
Als echtes Omakind hat sie früh gelernt: Gute Antworten brauchen kein Coaching, manchmal reicht ein Platz am Küchentisch. Heute schreibt sie über das, was uns wirklich guttut: gute Fragen, einfache Antworten, leckeres Essen – und das Glück, wenn jemand einfach da ist.


Das Rezeptfoto ist KI-generiert.

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