Freizeit

Wer passt zu wem? 

Perfekte Pflanzpartner: Rosen, Geißblatt und Waldrebe. Duftende Kletterrosen und Geißblätter wurden bereits in den griechischen Gärten der Antike eifrig kombiniert. Mit Eisfarben erzielt man die besten Effekte. 

Die Eisfarben sind besonders wirkungsvoll 

Ein zartes Vanille spielt in den Blüten des Geißblattes Lonicera japonica Halliana, ergänzt von einem ganz feinen Rosé der Rosenblüten ‘New Dawn’. Durch die blassblau blühende Clematis alpina “Columbine” wird der farbliche Dreiklang perfekt. Der Gesamteindruck ist atemberaubend: eine überbordende Blütensinfonie ergießt sich über eine Pergola oder ein Rankgerüst, die trotz der Blütenfülle nicht aufdringlich wirkt, sondern von elegantem, feinem Charme sprüht. 

Eine weitere Besonderheit ist der Duft. 

Hier wird auch die sogenannte dritte Dimension des Gartens mit vibrierendem Leben erfüllt. Tagsüber verströmt die Rose ‘New Dawn’ einen feinen, nach frischen Apfelblüten riechenden Duft, während gegen Abend die Blüten des Geißblattes am stärksten duften. Clematis alpina ‘Columbine’ öffnet noch vor den ersten Rosenblüten ihre hellblauen Blütenkelche und eröffnet den Sommerreigen. Die Kletterrose ‘New Dawn’ ist nicht nur äußerst robust, voll frosthart und schnellwüchsig, sie öffnet ununterbrochen bis zum Frostbeginn eine reiche Vielzahl an zarten, edel geformten Blütenknospen, die sich im Verblühen von perlendem Rosé bis in weiches Rahmweiß färben. Die Blüte des Geißblattes Lonicera japonica “Halliana” ist bei weitem nicht so spektakulär – aber ihr Duft ist atemberaubend. Schwer, süß und sinnlich erfüllt er laue Sommerabende mit seinem Duft. 

Der richtige Standort ist halbschattig. 

Allgemein bevorzugen Rosen natürlich eine sonnige Lage, die jedoch luftig sein sollte, um Krankheiten vorzubeugen. ‘New Dawn’ jedoch steht bei mir auch halbschattig und blüht unvergleichlich reich. Diese Ramblerrose ist sogar für die Pflanzung an nordseitigen Mauern geeignet. Geißblätter blühen auch im Schatten noch reichlich. Gleiches gilt für die Clematis, die als Waldpflanze halbschattige bis schattige Standorte liebt und deren Wurzelbereich immer im Schatten liegen sollte. 

Clematis brauchen Geduld

Bei der Pflanzung von Clematis ist zu beachten, dass man unter Umständen ein wenig Geduld aufbringen muss – nicht zu selten dauert es drei bis vier Jahre, ehe die Wurzeln richtig Fuß gefasst haben und sie sich an ihrem neuen Standort zu ganzer Schönheit entfaltet. 

Atemberaubend in einem Laubbaum

Man kann diese Kombination zur Begrünung einer Pergola oder eines Rankgerüstes pflanzen – eine wahrhaft atemberaubende Wirkung erzielt man jedoch, wenn man die Pflanzen in einen kräftigen, knorrigen Laubbaum ranken lässt. Beispielsweise einen alten Apfelbaum – wobei man bedenken sollte, dass die Erntearbeiten dann natürlich schwerer fallen. Der Gedanke, Rosen in Bäume ranken zu lassen, ist nicht neu. Bekannt wurde er durch Vita Sackville-West, die Kletterrosen in die Obstbäume von Sissinghurst ranken ließ. Beachten sollte man jedoch, dass Rosen und Geißblätter recht schwer werden können – ein junger Baum eignet sich für den gewünschten Effekt also nicht. Da Äpfel- und Kirschbäume, ebenso wie Rosen zu den Rosaceae gehören, sollte man der Bodenmüdigkeit, die aufgrund der einseitigen Beanspruchung an Nährstoffen entstehen kann, vorbeugen. Dies kann nur durch einen flächigen Bodenaustausch geschehen. Die Pflanzung der Rose erfolge in genügendem Abstand vom Wurzelbereich des Baumes. Das Pflanzloch sollte mindestens eine Tiefe und Breite von 50 cm aufweisen. Die ausgehobene Erde wird entfernt und mit frischer Komposterde aufgefüllt – so ist die Basis für ein langes, gesundes Gedeihen gelegt. 

Die wahren Kletterkünstler

Die Rose “New Dawn”, gezüchtet 1930 aus “Dr. W. van Fleet”, gehört zu den Ramblerrosen. Im Gegensatz zu den Kletterrosen, die sich durch dicke, kräftige Stiele auszeichnen, in der Regel von Edelrosen abstammen und zum Klettern die Hilfe eines Rankgerüstes benötigen, an denen die kräftigen Triebe aufgebunden werden, bilden die Ramblerrosen weiche und schmale Triebe aus. Diese sind in der Lage, sich ohne Klettergerüst, quasi selbstständig kriechend emporzuheben. Sie erklimmen Bäume, Wände und Pergolen. Empfehlenswert ist die Verwendung von Ramblerrosen an Rosenbögen und Rankobelisken. Die schmalen, weichen Triebe schmiegen sich dicht an das Rankgerüst und können leicht festgebunden werden. So sind die Blüten gleichmäßig und in dichten Kaskaden formschön über den Bogen verteilt. Die Triebe der Kletterrosen stehen hingegen starr von dem Rankgerüst ab. Der Gesamteindruck ist schwer und kantig – während der gleiche Bogen, mit Ramblerrosen berankt, duftig, leicht und üppig wirkt.

Teilen