
Schluss mit dem Selbstboykott: Warum du dir selbst oft im Weg stehst und wie du das ändern kannst
Kennst du das? Du nimmst dir vor, endlich regelmäßig Sport zu treiben, früher ins Bett zu gehen oder ein wichtiges Projekt anzugehen. Doch plötzlich findest du hundert Gründe, warum genau heute nicht der richtige Tag ist. Statt dich deinen Zielen zu nähern, stehst du dir immer wieder selbst im Weg.
Dieses Phänomen nennt sich Selbstsabotage, ein Verhalten, bei dem du dich unbewusst ausbremst und dir selbst Steine in den Weg legst. Aber warum machen wir das? Und vor allem: Wie kannst du diesen Teufelskreis durchbrechen?
Warum wir uns selbst ausbremsen
Selbstsabotage entsteht oft aus dem Wunsch nach Schutz. Klingt paradox, oder? Doch viele Frauen vermeiden bewusst oder unbewusst Situationen, die sie fordern oder in denen sie scheitern könnten. Lieber auf dem Sofa bleiben, als sich beim Joggen unwohl fühlen. Lieber die Präsentation aufschieben, als Kritik zu riskieren.
Solche Schutzstrategien entstehen häufig in der Kindheit oder aus früheren Erfahrungen. Das Gehirn will Schmerz und Ablehnung vermeiden, selbst wenn es dafür den Weg zu unseren Herzenswünschen blockiert.
Typische Gedankenfallen erkennen
Oft steckt hinter der Selbstsabotage ein negatives Selbstbild: „Ich schaffe das sowieso nicht“, „Ich bin nicht gut genug“, „Andere können das viel besser“. Diese Glaubenssätze sind wie unsichtbare Mauern, die dich davon abhalten, dein Potenzial zu entfalten.
Auch Perfektionismus kann eine Form von Selbstsabotage sein. Der Gedanke „Wenn ich es nicht perfekt mache, lasse ich es lieber ganz“ führt dazu, dass Projekte nie gestartet oder abgeschlossen werden.
Der erste Schritt: Bewusstsein schaffen
Der wichtigste Schritt, um aus diesem Muster auszubrechen, ist das Erkennen. Achte in deinem Alltag darauf, wann du dich selbst blockierst. Schreib dir Situationen auf, in denen du dich von deinen Zielen entfernt hast.
Dieses bewusste Hinschauen hilft dir, Muster zu erkennen und dich weniger mit deinen automatischen Schutzmechanismen zu identifizieren. Studien zeigen, dass das Führen eines Tagebuchs oder Journals dabei unterstützt, Gedanken und Emotionen besser zu sortieren
Neue Wege finden: Kleine Schritte statt Perfektion
Wenn du merkst, dass du dich selbst sabotierst, überfordere dich nicht mit radikalen Veränderungen. Stattdessen kannst du kleine, machbare Schritte planen. Starte mit einem zehnminütigen Spaziergang statt direkt mit einem 5-km-Lauf.
Belohne dich für Erfolge, egal wie klein sie erscheinen. Positive Verstärkung motiviert dich, dranzubleiben, und stärkt dein Selbstvertrauen.
Selbstmitgefühl statt Selbstkritik
Viele Frauen neigen dazu, sich bei jedem Rückschlag selbst zu verurteilen. Dabei ist es viel hilfreicher, mit sich selbst liebevoll umzugehen. Selbstmitgefühl bedeutet, dir selbst zu vergeben, wenn du nicht sofort alles schaffst, und dich dabei zu unterstützen, es erneut zu versuchen.
Forschungen zeigen, dass Selbstmitgefühl mit höherem Wohlbefinden, weniger Ängsten und einer größeren Motivation verbunden ist
Du darfst deine größte Unterstützerin werden
Selbstsabotage ist kein endgültiges Urteil. Es ist ein Muster, das du erkennen und Schritt für Schritt ändern kannst. Du darfst lernen, dir selbst die Hand zu reichen, statt dich ständig zu bremsen.
Vertraue darauf: Du bist viel stärker und fähiger, als du oft glaubst. Und vielleicht ist jetzt genau der richtige Moment, das Steuer wieder in die Hand zu nehmen.
Der Kommentar von Nina, unserem Mental-Health-Coach:
Selbstsabotage ist kein Zeichen von Schwäche. Sie ist vielmehr ein Versuch deiner inneren Anteile, dich vor Schmerz, Enttäuschung oder Misserfolg zu schützen. Auch wenn dieser Schutz oft genau das Gegenteil bewirkt, er entsteht aus einem guten Grund.
Der erste Schritt ist, diesen Anteil liebevoll anzuerkennen, anstatt ihn zu bekämpfen. Du kannst dich fragen: „Was möchte ich mir damit eigentlich sagen?“
Wenn wir beginnen, mit uns selbst so respektvoll und ehrlich umzugehen, wie wir es uns in unseren Beziehungen wünschen, verwandeln wir Selbstsabotage in Selbstfürsorge.
Der Weg ist nicht immer einfach, aber er lohnt sich. Denn du bist nicht dafür da, perfekt zu funktionieren, sondern um dich lebendig zu fühlen.