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Mit Liebe, Meghan – oder wie man sich ein Trad-Wife Image backt

Das ist ja so, als würde Alice Schwarzer mit einem Sauerbraten-Rezept die Welt erobern wollen!

Ach, meine Lieben, da schaut man einmal kurz nicht hin, und schwupps – Meghan Markle schwenkt den Kochlöffel, als hätte sie nie etwas anderes getan! Ja, richtig gehört: Die einstige Verfechterin der Frauenrechte hat sich von der lauten Emanzipation verabschiedet und sich mit Schürze und Rührbesen in eine ganz neue Rolle geworfen – die der stilvollen, luxuriösen Hausfrau.

Und wie macht sie das? Natürlich mit Stil! Ihre neue Netflix-Show With Love, Meghan ist keine gewöhnliche Kochsendung, sondern eine Hommage an das perfekte Zuhause. Pastelltöne, makellose Tischdekorationen und ein Hauch von Rosenduft in der Luft – ach, es ist wie ein Pinterest-Traum in Echtzeit. Meghan steht in der Küche, verziert Cupcakes mit einem Lächeln, während im Hintergrund die sanfte Jazzmusik läuft. Feminismus? Mein Schatz, der ist in dieser Inszenierung so dezent wie ein Hauch von Vanille im Teig.

Aber warum dieser Imagewechsel?

Ganz einfach: Die große Bühne des Aktivismus hat sich für Meghan wohl nicht ganz so rentiert wie erhofft. Denn sind wir ehrlich – Feminismus verkauft sich am besten, wenn man ihn mit Herz und Überzeugung lebt, und nicht nur als nettes Accessoire für die eigene Marke nutzt. Und im glamourösen „Wohlfühl-Feminismus“ sind die Plätze eben schon von ganz anderen Größen wie Michelle Obama oder Oprah Winfrey besetzt. Also, was tun? Genau! Man setzt auf das, was funktioniert: Die perfekte Mischung aus Tradition und Luxus.

Jetzt wird also nicht mehr das Patriarchat kritisiert, sondern liebevoll der Kuchenteig gerührt – und das natürlich in einer Traumküche, in der kein einziges Mehlkorn falsch liegt. Kritiker sagen, Meghan habe ihren Aktivismus gegen eine neue, lukrativere Identität eingetauscht. Aber wer kann es ihr verdenken? Schließlich bringt ein „Perfektes Zuhause“-Image mehr Werbedeals als ein kritischer Blick auf gesellschaftliche Strukturen.

Kritiker werfen Meghan vor, ihren Aktivismus opportunistisch gegen eine lukrativere Marktnische eingetauscht zu haben. Das ist ja auch im Grunde genommen so, als würde Alice Schwarzer plötzlich eine Kochsendung über Sauerbraten machen. Nur dass Alice Schwarzer niemals behauptet hat, dass Sauerbraten ein Akt des Widerstands gegen das Patriarchat ist.

Der Verdacht liegt nahe, dass es bei “With Love, Meghan” weniger um tiefgehende Botschaften als um strategisches Rebranding geht. Und mal ehrlich, meine Lieben, was kommt als Nächstes? Eine eigene Porzellan-Kollektion? Ein Stickkurs auf YouTube? Oder sehen wir Meghan bald als Survival-Queen, falls das mit dem Trad-Wife-Lifestyle nicht genug einbringt? Wer weiß! Und Prinz Harry? Der darf dann stilecht das Feuerholz spalten – natürlich in einer perfekt abgestimmten Lodge-Weste.

Ach, meine Lieben, wenn es eines gibt, das Meghan versteht, dann ist es das Spiel mit der Selbstinszenierung. Und wir? Wir lehnen uns zurück, schnappen uns eine Tasse Tee – vielleicht aus ihrer eigenen zukünftigen Kollektion – und schauen zu, was als nächstes kommt.

Dazu ein Kommentar von Elisabeth, unserer Adels-Expertin:

“Meghan Markles Wandel von einer feministischen Aktivistin zu einer Art “Trad Wife”-Ikone in ihrer neuen Netflix-Show ist definitiv bemerkenswert – und für viele auch widersprüchlich. Einerseits hat sie sich über Jahre hinweg für Frauenrechte, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung eingesetzt, andererseits zelebriert sie in With Love, Meghan eine Rolle, die sehr stark auf traditionelle weibliche Tugenden wie Gastfreundschaft, Kochen und Dekorieren abzielt. Es wirkt fast wie eine Inszenierung eines perfekt kuratierten “Soft Life”, das stark auf Lifestyle-Ästhetik und Nostalgie für klassische Geschlechterrollen setzt. Das könnte strategisch sein – schließlich hat Meghan mit ihrer scharfen Kritik an den Royals und ihrem feministischen Image polarisiert. Die neue Show könnte ein Versuch sein, sich einem breiteren Publikum als nahbare, herzliche Gastgeberin zu präsentieren, anstatt als politische Figur oder gesellschaftliche Kritikerin.

Manche könnten es als Widerspruch sehen, dass sie vom kämpferischen „Weltverbesserin“-Image zur sanften, häuslichen Ästhetik wechselt. Andere argumentieren, dass Feminismus bedeutet, dass Frauen die Wahl haben – und wenn Meghan sich nun für eine traditionellere Rolle entscheidet, dann sollte auch das respektiert werden. Es könnte aber auch ein einfaches Rebranding sein: Vom königlichen Rebellenpaar zur amerikanischen Vorzeige-Familie mit einem Hauch von Martha Stewart. Es geht hier um Glaubwürdigkeit und Authentizität. Das sind die Werte, die Markle, die nun Sussex genannt werden möchte, so vehement einfordert. Die Frage liegt in der Luft? Ist es eine echte Veränderung oder einfach nur cleveres Marketing? Oder auch: wie authentisch und wahrhaftig ist Markle/Sussex wirklich? Wir werden es beobachten.”

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