Messer schärfen – ohne Schleifstein
„Schmeiß nur nichts weg, Kind,“ sagte meine Oma immer. Sie konnte alles wieder verwenden und lebte schon umweltbewusst, lange bevor Begriffe wie „Zero Waste“ oder „Nachhaltigkeit“ in aller Munde waren. Sie verstand den Wert von Dingen und wusste, wie man aus Altem Neues macht. Und weil ich nicht möchte, dass ihr Wissen verloren geht, teile ich es in meinem Blog Omakind mit euch.
Nachhaltig leben: Wie du stumpfe Messer schärfst.
Nicht jeder hat einen Schleifstein zu Hause. Und das ist auch gar nicht nötig, um seine Messer wieder scharf zu bekommen! Meine Oma hatte immer clevere Tricks auf Lager und hat ihre Messer ganz einfach in Zeitungspapier eingeschlagen. Das funktioniert so: Man hält die Klinge von außen fest und zieht sie durch die Zeitung von innen nach außen. Die winzigen Partikel der Druckerschwärze wirken dabei wie Schleifpartikel und schärfen das Messer. Ein einfacher, aber effektiver Trick, den jeder zu Hause ausprobieren kann.
Die Keramiktasse als Alleskönner
Falls du keine Zeitung zur Hand hast, kannst du stattdessen auch eine unglasierte Keramiktasse verwenden. Das ist ein echter Geheimtipp! Die Tasse muss unglasiert sein, besonders am Boden, und am besten feuchtest du diese Stelle ein wenig an. Dann ziehst du das Messer schräg über den Boden der Tasse, und schon wird die Klinge geschärft. Die losen Keramikpartikel wirken dabei wie feines Schleifpapier, das zusammen mit dem Wasser die Schneide des Messers wieder scharf macht.Dieser Trick ist nicht nur praktisch, sondern auch kostengünstig. Fast jeder hat eine unglasierte Keramiktasse im Schrank, und man spart sich teure Spezialwerkzeuge. Ein weiterer Vorteil: Die Tasse ist immer griffbereit, wenn man spontan ein stumpfes Messer schärfen muss.
Meine Tapas-Schüssel – der multifunktionale Küchenhelfer
Ich persönlich habe mir für diesen Zweck eine spanische Tapas-Schüssel aus Keramik zugelegt. Sie hat eine angeraute Oberfläche und ist somit perfekt zum Messer schärfen, aber auch für eine weitere Küchenaufgabe: Knoblauch reiben. Wenn man die Schüssel leicht anfeuchtet, kann man darauf den Knoblauch wunderbar fein zu Mus verreiben. Mit einem Backpinsel nehme ich das Mus dann ab und verteile es gleichmäßig in meinen Gerichten. So wird der Knoblauch nicht nur bekömmlicher, weil keine groben Stücke mehr übrig bleiben, sondern der Geschmack verteilt sich viel besser und gleichmäßiger.
Warum diese Tricks funktionieren
Beide Methoden – Zeitung und Keramik – basieren auf der gleichen Grundidee: Winzige Partikel in der Druckerschwärze oder auf der rauen Keramik wirken wie Schleifmittel und glätten die Schneide des Messers. Wenn man das Messer leicht und gleichmäßig über die Oberfläche zieht, wird die Klinge nach und nach wieder schärfer, ohne dass man dafür spezielle Schleifwerkzeuge benötigt.
Diese Methoden sind vor allem für den Hausgebrauch ideal, wenn das Messer nicht extrem stumpf ist, sondern einfach einen kleinen Nachschliff braucht. Für professionelles Schärfen oder stark beschädigte Klingen sollte man natürlich auf einen Schleifstein oder einen Fachmann zurückgreifen, aber für den Alltag reichen diese Tricks völlig aus.
Die richtige Pflege für scharfe Messer
Neben dem Schärfen ist es wichtig, Messer richtig zu pflegen, damit sie länger scharf bleiben. Vermeide es, Messer in der Spülmaschine zu reinigen – das kann die Klinge stumpf machen. Stattdessen sollten sie von Hand abgewaschen und sofort abgetrocknet werden. Auch Schneidbretter aus weichen Materialien wie Holz schonen die Klinge mehr als Glas oder Marmor. Ein richtig gutes Messer hält übrigens ein ganzes Leben lang. Es lohnt sich also, in Qualität zu investieren und es dann gut zu pflegen. Du spart bares Geld. Unter Umständen lohnt sich dann auch die Anschaffung eines Schleifsteins oder eines Wetzstahls nachzudenken. Diese Werkzeuge bieten eine tiefere Schärfe und lohnen sich, wenn du viel mit Messern arbeitest oder dein Messer ein Leben lang behalten willst.
Hinter dem Omakind steckt Claudia: „Schon als kleines Mädchen zog es mich magisch in den Garten meiner Oma – ich pflanzte mit ihr Kartoffeln, ließ die warme Erde durch meine Finger rieseln, in der Luft lag der süße Duft reifer Äpfel und das zufriedene Summen der Bienen. Aus der Küche duftete es nach frisch gebackenem Brot und leckerem Eintopf. Ganz nebenbei lernte ich, wie man aus einfachen Zutaten leckere und gesunde Gerichte zubereitet, wie man klug wirtschaftet und alles so einfach wie möglich macht. Praktisch muss es sein, und schnell muss es gehen – und dabei hatte meine Oma so manchen Trick auf Lager. Diese Erinnerungen möchte ich hier auf Omakind mit euch teilen.“
Das Rezeptfoto ist KI-generiert.