Freizeit

Juni im Garten: Frostspannerraupen

Alles auf einen Blick. | Vom Garten auf den Tisch – Der Wegweiser zur Selbstversorgung aus dem eigenen Garten. 

Für dich ist es kein Garten, sondern ein grünes Paradies, wo jeder Quadratzentimeter Erde zählt und jede Pflanze eine Rolle in unserem Ökosystem spielt? Dann bist du hier richtig. Dieser Blog ist für alle Gartenliebhaber und Selbstversorger, die den Traum hegen, unabhängiger von industriellen Lebensmittelketten zu werden und die eine tiefe Verbindung zur Natur suchen. Von der Planung der Beete über die Auswahl der besten Pflanzen bis hin zur Ernte und Konservierung eurer eigenen Lebensmittel – wir decken alle Aspekte ab, die euch helfen, erfolgreich und nachhaltig zu gärtnern.





Hier schreiben: Peter Warendorf, der Biogarten-Experte aus dem Minerva-Vision Team und Schwester Christa Weinrich, Gartenbauingenieurin und Ordensfrau der Benediktinerinnen Abtei zur Heiligen Maria Fulda. Sie betreut seit vielen Jahren die umfangreichen Gärtnereien und Plantagen, die der Abtei Fulda zugehörig sind und gilt als Expertin für den biologischen Gartenbau.


Weitere Themen:

Peter Warendorf: Frostspannerraupen – kleine Gäste mit großem Appetit

Manchmal wirken die frischen Blätter im Garten plötzlich wie angeknabbert, durchlöchert, fast durchsichtig. Dann waren vermutlich Frostspannerraupen am Werk. Diese kleinen grünen Räupchen, kaum ein paar Zentimeter lang, wirken auf den ersten Blick harmlos. Manchmal hängen sie sogar an feinen Fäden in der Luft – wie winzige Akrobaten, die ihren Abstieg proben. Und doch können sie ganze Bäume in nur wenigen Tagen entlauben. Besonders Apfelbäume, Birnen, aber auch Ahorn und andere Laubgehölze zählen zu ihren Lieblingsspeisen.

Aber wie so oft in der Natur: Auch hier gibt es eine Geschichte hinter dem Phänomen. Die Frostspannerweibchen schlüpfen nämlich schon im Spätherbst – dann, wenn wir längst glauben, dass im Garten Ruhe eingekehrt ist. Sie haben keine Flügel, krabbeln langsam an den Baumstämmen hoch und legen dort ihre Eier in die Ritzen der Rinde.

Wer also etwas gegen die Raupen tun will, am besten nicht erst, wenn sie schon fressen – sondern viel früher. Leimringe am Stamm im Spätherbst, zum Beispiel, verhindern, dass die Weibchen nach oben gelangen. Ganz ohne Gift. Ganz ohne Lärm.

Und wenn die Raupen trotzdem kommen? Ein starker Baum übersteht auch einen Befall, vor allem, wenn er gesund ist und gut versorgt. Ein naturnaher Garten mit vielen Vögeln hilft ebenfalls, das Gleichgewicht zu wahren. Denn für Meisen sind die Frostspannerraupen ein gefundenes Fressen – besonders, wenn sie Junge zu versorgen haben.

Schwester Christa: Frostspannerraupen jetzt im Boden bekämpfen. Dieser Artikel erklärt, wie das effektiv mit Rainfarnbrühe gelingt.

Im Juni lässt sich die Raupe des Frostspanners zu Boden fallen, um sich dort zu verpuppen. Erst zur Zeit der Nachtfröste kriecht der Falter aus. Wir können es aber auch gar nicht so weit kommen lassen und die verpuppten Schädlinge unter Bäumen, die im Frühjahr von Frostspannern befallen waren, bereits jetzt im Boden bekämpfen. Dazu wird der Boden mit scharfer Rainfarnbrühe gegossen.

Rezept für Rainfarnbrühe

30 g getrocknete gelbe Blütenköpfe des Rainfarns werden in 1 Liter Wasser aufgekocht. Die abgekühlte Flüssigkeit wird durch ein Sieb gegossen. Die Brühe wird unverdünnt auf den Boden gegossen. Die abgesiebten Reste der Brühe können als Mulch unter die betroffenen Bäume gelegt werden. Das hilft ebenfalls gegen den Frostspanner.

Durch diese Maßnahme kann der Frostspanner effektiv bekämpft werden, bevor er erneut Schaden anrichten kann. Eine frühzeitige Bekämpfung sorgt für gesündere Bäume und eine erfolgreiche Ernte.

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