Der beste Grünkohl der Welt
Selber kochen ist nicht nur günstig, es schmeckt auch gut und macht zufrieden. Hier geht es darum, wie du aus einfachen Zutaten gesunde Grundmahlzeiten zubereiten kannst. Das schont den Geldbeutel, denn du nutzt die Zeit der Haupternte, in der alles frisch, lecker und günstig ist. Deine Speisekammer ist gut gefüllt und in nur 10 Minuten hast du eine gute Mahlzeit auf dem Tisch. Für alle, die gutes Essen lieben, gerne selbst kochen und Wert auf frische Zutaten legen – entweder direkt aus dem eigenen Garten oder günstig vom Wochenmarkt. Hier zeige ich dir, wie du mit einfachen Mitteln tolle Gerichte zaubern und deine Vorratskammer füllen kannst, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. Und gelernt habe ich das? Natürlich von meiner Oma!
Das Rezept der Woche: Omas Grünkohl
Grünkohl bereitet man am besten in großen Portionen zu und friert ihn dann ein. Je mehr man macht, desto besser wird es. Ich habe zu dem Zweck einen wirklich riesigen Kochtopf aus einem großen schwedischen Möbelhaus und mache diesen Eintopf für meine mittlerweile erwachsenen Kinder, meine Eltern und meine Schwiegereltern. Der Aufwand ist derselbe – ob ich nun eine kleine oder eine große Menge koche. Es lohnt sich wirklich, gleich eine große Portion zuzubereiten, denn der Eintopf schmeckt aufgewärmt oft noch besser. Wer frischen Grünkohl verwendet sollte darauf achten, dass der Grünkohl erst einmal auf dem Feld durchgefroren sein muss. Das macht ihn bekömmlicher.
Zutaten:
- 2 kg frischer Grünkohl (oder 1,5 kg tiefgekühlter Grünkohl)
- Mettwürstchen, grobe Bratwurt und/oder Kasseler
- 2-3 Zwiebeln
- 4 Birnen
- 10 mittelgroße Kartoffeln
- 2-3 EL Gänseschmalz
- Salz und Pfeffer, gekörnte Brühe
- Senf nach Geschmack (optional)
Zubereitung:
- Vorbereitung des Grünkohls:
- Die frischen Grünkohlblätter in einem großen Topf mit kochendem Wasser für 2-3 Minuten blanchieren. Danach abgießen, das Wasser wegschütten, und die Blätter vom Strunk trennen. Den Strunk entsorgen und die Blätter in Streifen schneiden.
- Falls du tiefgekühlten Grünkohl verwendest, ist dieser Schritt nicht nötig, da der Kohl bereits blanchiert und geschnitten ist.
- Vorbereitung des Fleisches:
- Zwiebeln, Speck und Birnen fein würfeln.
- In einem großen Kochtopf das Gänseschmalz erhitzen. Nehmt wirklich Gänseschmalz, es lohnt sich. Nun die Zwiebeln darin glasig anschwitzen. Den Speck und die Birnenwürfel hinzugeben und etwas karamellisieren lassen. Die Birne wird später einschmelzen und gibt dem erdigen Grünkohl eine fruchtige Süße.
- Grünkohl hinzufügen:
- Den vorbereiteten Grünkohl hinzugeben und mit Wasser aufgießen, bis alles gut bedeckt ist. Gekörnte Brühe, Salz und Pfeffer dazugeben.
- Den Eintopf einmal aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren.
- Kartoffeln hinzufügen:
- Nun die Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden und zum Grünkohl geben und mitgaren. Wer mag, kann auch mehr Kartoffeln dazugeben oder sie ganz weglassen. Räuchermettwurst hinzufügen. Die ist für den Geschmack wichtig. Wer kein Fleisch mag, kann sie durch Räuchertofu ersetzen. Das Ganze bei niedriger bis mittlerer Hitze etwa 1,5 bis 2 Stunden köcheln lassen. Kasseler braucht nicht solange und sollt erst 30 Minuten vor Schluss dazugegeben werden, ebenso wie die Bratwurst.
- Abschmecken und Binden:
- Wenn der Grünkohl und die Kartoffeln weich sind, den Eintopf mit Salz, Pfeffer, Liebstöckel und Majoran abschmecken. Wer mag, kann auch etwas Senf in den Eintopf geben, um ihm eine würzige Note zu verleihen.
- Servieren und Einfrieren:
- Den Eintopf heiß servieren, am besten mit einer Scheibe kräftigem Haferkleiebrot oder unseren selbst gebackenen Brötchen.
- Aufgewärmt schmeckt der Eintopf sogar noch besser. Deshalb kann er gut am Vortag vorbereitet werden.
- Der Grünkohleintopf eignet sich hervorragend zum Einfrieren. Einfach portionsweise in geeignete Behälter füllen, abkühlen lassen und dann einfrieren. So hast du immer eine schnelle, selbstgemachte Mahlzeit zur Hand.
Als meine Tochter noch klein war, war dieser Eintopf ihr erklärtes Lieblingsgericht. Grünkohl ist gesund, ein heimisches „Superfood“ und nicht nur ein klassisches Familiengericht, sondern auch eine perfekte Möglichkeit, große Mengen auf einmal zu kochen und für spätere Mahlzeiten einzufrieren. Als herzhafte Mahlzeit an kalten Tagen bringt dieser kräftige Eintopf Wärme und Geschmack auf den Tisch. Und ja, Grünkohl muss so lange gekocht werden, das macht ihn bekömmlicher. Seine Zellstrukturen sind nämlich ganz starr, und durch das Gefrieren und anschließende Kochen werden sie aufgebrochen und das macht dem Körper die Verdauung leichter. Warum manche Menschen sich rohen Grünkohl in die Smoothies mixen, will mir deshalb nicht in den Kopf. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle Nährstoffe den Körper einfach wieder verlassen, ist nämlich groß. Also kocht ihn wirklich ausreichend lange. Die Nährwerte leiden auch nicht, wenn der Eintopf wieder aufgewärmt wird. Ganz im Gegenteil, am nächsten Tag entfaltet sich der Geschmack noch besser. Gerade die Verbindung mit Zwiebeln, Brühe und Würstchen macht einen tiefen, umami-reichen-Geschmack.

Hinter dem Omakind steckt Claudia: „Schon als kleines Mädchen zog es mich magisch in den Garten meiner Oma – ich pflanzte mit ihr Kartoffeln, ließ die warme Erde durch meine Finger rieseln, in der Luft lag der süße Duft reifer Äpfel und das zufriedene Summen der Bienen. Aus der Küche duftete es nach frisch gebackenem Brot und leckerem Eintopf. Ganz nebenbei lernte ich, wie man aus einfachen Zutaten leckere und gesunde Gerichte zubereitet, wie man klug wirtschaftet und alles so einfach wie möglich macht. Praktisch muss es sein, und schnell muss es gehen – und dabei hatte meine Oma so manchen Trick auf Lager. Diese Erinnerungen möchte ich hier auf Omakind mit euch teilen.“
Das Rezeptfoto ist KI-generiert.