Freizeit

Der Garten im Februar

Wie aus Heckenschnitt ein Hügelbeet wird – ein Gartenwunder entsteht

Jetzt ist die perfekte Zeit, um ein Hügelbeet oder ein Hochbeet anzulegen! Warum? Weil die Natur gerade mitmacht. Bis Ende Februar dürfen Hecken noch geschnitten werden – dann beginnt die Brutzeit der Vögel, und die Heckenschere sollte ruhen. Doch was tun mit all den Zweigen und Ästen? Einfach wegwerfen? Bloß nicht! Die Natur kennt keinen Müll, und wir können uns daran ein Beispiel nehmen. Statt die Zweige in die Biotonne zu stopfen, können wir sie nutzen, um ein fruchtbares Hügelbeet anzulegen. Ein wahres Paradies für Mikroorganismen, das unseren Pflanzen nicht nur beste Bedingungen bietet, sondern auch das gesamte Gartenökosystem bereichert.

Der Anfang: Eine Basis aus Zweigen

Der erste Schritt ist ganz einfach: Mit einem Spaten wird ein flacher Graben ausgehoben – so lang, wie das Hügelbeet werden soll. In diese Mulde kommen die groben Äste und Zweige vom Heckenschnitt. Das ist das Fundament, das für eine gute Belüftung sorgt. Die Zwischenräume sind ein Fest für Mikroorganismen und Bodenlebewesen, die hier eifrig arbeiten werden.

Natürliche Schichten – das Rezept für fruchtbaren Boden

Auf die groben Äste folgt eine dicke Schicht aus Laub und feinem Schnittgut. Hier darf gemischt werden – Blätter, kleine Zweige, sogar Grassoden (mit der grünen Seite nach unten) sind perfekt. Sie speichern Feuchtigkeit und verrotten langsam. Das ergibt einen lockeren, nährstoffreichen Boden, der langfristig für eine üppige Ernte sorgt. Nun wird die Muttererde, die beim Ausheben des Grabens anfiel, wieder auf den Hügel geschichtet. Sie bildet eine stabilisierende Schicht, damit das Beet in Form bleibt. Als krönender Abschluss folgt eine dicke Lage Kompost – die pure Kraft der Natur! Hier stecken wertvolle Nährstoffe drin, die die Pflanzen über lange Zeit versorgen.

Warum ist ein Hügelbeet so genial?

Der Trick steckt in der Zersetzung: Die verrottenden Äste und Blätter setzen Wärme frei – ein natürlicher Heizkörper für den Boden. Das bringt gleich mehrere Vorteile:

  1. Frühere Ernte: Die Erde erwärmt sich schneller als im Flachbeet, sodass die Aussaat zwei bis drei Wochen früher starten kann.
  2. Perfekt für wärmeliebende Pflanzen: Tomaten, Kürbis oder Paprika gedeihen hier prächtig, weil sie die wohlige Wärme im Boden lieben.

Doch wie überall in der Natur gibt es auch eine kleine Herausforderung: Die Pflanzen im Hügelbeet brauchen mehr Wasser, denn im Gegensatz zum klassischen Gartenboden können ihre Wurzeln nicht auf das Grundwasser zugreifen. Zudem lässt die schräge Form das Wasser schneller abfließen. Ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem oder eine Mulchschicht aus Stroh kann hier helfen, die Feuchtigkeit länger zu speichern.

Hügelbeet oder Hochbeet – was ist besser?

Wer es bequemer mag, entscheidet sich für ein Hochbeet. Das Prinzip ist dasselbe, aber das Beet steckt in einem stabilen Rahmen aus Holz oder Stein. Vorteil: Das Wasser bleibt besser im Beet, und durch die erhöhte Lage wird der Rücken geschont – perfekt für alle, die es gemütlicher haben wollen. Ein kleiner Nachteil? Hochbeete erwärmen sich nicht ganz so schnell wie Hügelbeete. Doch mit einer dunklen Außenverkleidung oder einem sonnigen Standort kann dieser Effekt leicht ausgeglichen werden. Egal, ob Hügelbeet oder Hochbeet – beide Varianten machen den Garten zu einem kleinen, nachhaltigen Ökosystem, in dem sich Pflanzen, Tiere und Bodenlebewesen wohlfühlen. Und was gibt es Schöneres, als Gemüse aus einem Beet zu ernten, das mit Hilfe der Natur entstanden ist?

Teilen
×