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Barry humpelt! Wann nur noch Schmerzmittel helfen

Barry ist ein herrlicher Afghanischer Windhund. Rennen ist – rassebedingt – seine Leidenschaft. Doch nun leidet er schon seit einiger Zeit an einer Arthrose im linken Kniegelenk. Erst war nicht viel davon zu merken. Nur nach langen Spaziergängen oder wildem Spiel mit anderen Afghanischen Windhunden humpelte er einige Zeit. Barry spielte nur mit seinesgleichen, die anderen Hunde waren ihm zu langsam. Windhunde können manchmal speziell sein. Doch in der letzten Zeit hat sich etwas verändert.

Die Familie sieht ihn häufiger und länger humpeln. Außerdem knabbert er immer wieder exzessiv das Knie. Mittlerweile wird die Stelle schon kahl. Außerdem darf ihn keiner am Bein berühren. Dann zuckt er immer stark zusammen und zieht sich zurück. Deshalb beschließen sie, dass sich etwas ändern muss.

Schnell ist klar, Barry hat Schmerzen und der Tierarzt verschreibt Metacam als Schmerzmittel. Zunächst einmal in geringer Dosis. Die Familie beobachtet ihn zu Hause weiter und schon in der ersten Woche stellen sich die deutlichen Veränderungen ein. Barry scheint wie neu geboren. Er humpelt fast gar nicht mehr, bewegt sich wieder mehr und knabbert überhaupt nicht mehr an seinem Knie. Seine Halter sind erleichtert.

Welche Schmerzmittel werden eingesetzt?

Schmerzmittel können in der Therapie von Arthrose eine wichtige Rolle spielen. Je nach Stadium und individuellem Schmerzempfinden können Schmerzmittel phasenweise oder dauerhaft verabreicht werden. Dabei hängt die Dosis und das Mittel von der Einschätzung des Tierarztes ab. Neben Metacam gibt es noch weitere Schmerzmittel und Entzündungshemmer, die den Vierbeinern Linderung verschaffen. Dazu gehören Novalgin, Prednisolon, Librela, Previcox und Rimaldyl. Vor allem Librela, welches seit 2021 auf dem Markt ist, wird bei Arthrose-Patienten sehr oft verwendet. Alle 4 bis 6 Wochen bekommt der Vierbeiner eine Injektion, welche über diesen Zeitraum kontinuierlich seine Wirkung entfaltet. Man muss hier manchmal ausprobieren, welches Mittel auf den Hund wie wirkt. Manche reagieren auf ein Schmerzmittel erst befreit, und bekommen dann unter der Daueranwendung Magenprobleme, verweigern das Futter und wirken unglücklich. In einem solchen Fall ist das Medikament zu wechseln, oder die Dosierung zu ändern.


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Doch woran erkennt man Arthrose-Schmerzen?

Die Vierbeiner machen es ihren Haltern nicht leicht und die ersten Anzeichen sind schnell zu übersehen. Außerdem hängen die Hinweise vom Ort der Schmerzen und der Intensität ab. Unter Schmerzen leidende Hunde ziehen sich gerne zurück, bewegen sich eher ungern und fressen weniger. Dafür trinken viele deutlich mehr. Einige Vierbeiner atmen schneller und beginnen ohne vorherige körperliche Anstrengung zu hecheln. Bestimmte Bewegungsabläufe werden völlig gemieden oder der Hund wechselt in eine Schonhaltung. Ist die Wirbelsäule z.B. betroffen, krümmen diese Hunde den Rücken nach oben auf. Gerade Arthrose-Patienten knabbern oder lecken an schmerzhaften
Gelenken. Berührt man schmerzhafte Stellen, weichen Hunde aus, schlecken sich übers Maul, fangen an zu schmatzen oder die Haut zuckt. Einige Vierbeiner versuchen auch, abzulenken und benehmen sich albern oder fordern zum Spielen auf, um sich der Situation zu entziehen. Manche Schmerzzeichen findet man vor allem in der Bewegung. Dann friert der Hund in der Bewegung ein, lahmt oder verkrampft sich. Oft wirkt der Gang steif und staksig oder Körperregionen fangen an zu zittern. Betroffene Tiere legen sich zu jeder
Gelegenheit hin oder lehnen sich bei ihren Haltern an. Trifft man auf einem Spaziergang andere Hunde, werden diese gemieden und Spielaufforderungen ignoriert. Auch wenn der Vierbeiner scheinbar ruhig in seinem Körbchen liegt, gibt es Anzeichen für Schmerzen. Dazu zählen häufiges Blinzeln, schmale Augen und vermehrtes Gähnen. Möchte er die Position wechseln, seufzen diese Hunde dabei. Klappert der Vierbeiner nachts mit den Zähnen, kann dies auch ein gut versteckter Hinweis sein. Doch auch das Wesen kann sich verändern. Mancher Hund wird apathisch, aggressiv, antriebslos oder ruhelos. Das ist abhängig vom Charakter des Hundes und oft wird es aufs Alter geschoben. Dabei hat es mit dem Altern rein gar nichts zu tun, mit Schmerzen dafür umso mehr. Natürlich zählen auch Aufjaulen, Schnappen oder Winseln zu den Anzeichen von Schmerzen.

Das klingt jetzt erstmal nach einer ganzen Menge, doch nicht jeder Vierbeiner zeigt alle Anzeichen, sondern immer nur einige ausgewählte. Trotzdem ist es wichtig als Halter, alle zu kennen und auch zu erkennen.


Schmerzmittel können phasenweise oder dauerhaft verabreicht werden und tragen zur Lebensqualität des Vierbeiners bei.

Der Tierarzt kann sich, abhängig der Verfassung des Patienten, zwischen Novalgin, Prednisolon, Librela, Previcox, Metacam, Librela und Rimaldyl entscheiden. Man muss hier ausprobieren, was dem Hund effektiv hilft. Es ist ähnlich, wie auch beim Menschen: der eine schwört auf Aspirin, der andere auf einen anderen Wirkstoff. Man muss sich an das Mittel und die Dosierung herantasten.
Es gibt auch Nahrungsergänzungsmittel, die man erfolgreich und alternativ einsetzen kann. Dazu später mehr.

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