Nostalgie-Erinnerungen: Zeitreise in die Vergangenheit

Viele meiner Freunde wuchsen mit extremem Leistungsdenken auf.
Ich übrigens auch. Für meine Eltern waren meine Schulnoten extrem wichtig. Es war ihnen wichtig, dass ich lernte, mich anzustrengen und etwas zu leisten. Das hat mir nicht geschadet. Meine Oma zeigte mir aber, dass das nicht alles ist. Was passiert, wenn Eltern ihre Kinder stark mit Leistung und Erwartungen konfrontieren – und gleichzeitig eine Oma da ist, der all das egal ist? Dann entsteht oft etwas ganz Wichtiges: Ein Raum, in dem das Kind einfach nur sein darf.
Eltern haben meistens gute Absichten, wenn sie Leistungsdruck aufbauen. Sie wünschen sich, dass ihre Kinder im Leben erfolgreich sind, dass ihnen viele Türen offenstehen. Doch manchmal vergessen sie dabei, dass Kinder nicht über Leistung, sondern durch bedingungslose Wertschätzung und Liebe zu starken Persönlichkeiten heranwachsen.
Großeltern, denen Leistungsdenken fremd ist, erfüllen daher eine besonders wertvolle Rolle. Sie erinnern das Kind daran, dass es nicht darum geht, stets besser, schneller oder erfolgreicher zu sein – sondern dass es genügt, genau so zu sein, wie es ist. Bei einer Oma, die keine Erwartungen hat, erleben Kinder oft zum ersten Mal die tiefe Erleichterung, ohne Bedingungen angenommen zu sein.
Eltern sollten sich bewusst machen, dass ihre Kinder beides brauchen: Motivation und Orientierung auf der einen Seite – und auf der anderen Seite die bedingungslose Annahme, die zeigt, dass ihr Wert niemals an Leistungen gebunden ist.
Eine Großmutter, die es schafft, diesem Druck mit liebevoller Gleichgültigkeit gegenüberzutreten, bietet dem Kind nicht nur Entspannung, sondern auch eine heilsame Lektion für das ganze Leben: Du bist genug, genau so, wie du bist. Ich bin froh, dass ich beides hatte. Jemand, der mich anspornte, aber auch jemand, an den ich mich anlehnen konnte. Ich glaube, das es für Eltern heute eine echte Herausforderung ist, beides zu schaffen.
Der Kommentar von Nina, unserem Life-Coach: Dein Gedanke ist so wichtig, denn er zeigt, was Kinder wirklich brauchen: bedingungslose Akzeptanz. Wenn Eltern Leistungsdruck aufbauen, meinen sie es oft gut – aber sie vergessen manchmal, dass Kinder zuallererst spüren müssen, dass sie geliebt werden, einfach weil sie da sind, und nicht erst, wenn sie Erwartungen erfüllen.
Genau hier spielt eine Großmutter, die nicht auf Leistung achtet, eine entscheidende Rolle. Sie ist wie ein rettender Hafen, in dem das Kind sein darf, ohne etwas zu beweisen. Diese Erfahrung prägt Kinder tief und gibt ihnen etwas, was ihnen keiner mehr nehmen kann: ein Gefühl von echtem Selbstwert.
Ich wünsche Eltern den Mut, hin und wieder von Großeltern zu lernen, was es bedeutet, ein Kind bedingungslos anzunehmen – und Kindern wünsche ich eine Großmutter oder jemanden, der genau diesen Raum geben kann. Denn darin liegt wahre Stärke.

Hinter dem Omakind steckt Claudia: „Schon als kleines Mädchen zog es mich magisch in den Garten meiner Oma – ich pflanzte mit ihr Kartoffeln, ließ die warme Erde durch meine Finger rieseln, in der Luft lag der süße Duft reifer Äpfel und das zufriedene Summen der Bienen. Aus der Küche duftete es nach frisch gebackenem Brot und leckerem Eintopf. Ganz nebenbei lernte ich, wie man aus einfachen Zutaten leckere und gesunde Gerichte zubereitet, wie man klug wirtschaftet und alles so einfach wie möglich macht. Praktisch muss es sein, und schnell muss es gehen – und dabei hatte meine Oma so manchen Trick auf Lager. Diese Erinnerungen möchte ich hier auf Omakind mit euch teilen.“
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