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MENTAL HEALTH REVOLUTION

Warum deine Psyche mit 40+ endlich Priorität verdient

Liebe Minerva-Vision Leserin,

erinnerst du dich noch an die Zeit, als “Mental Health” ein Fremdwort war und man psychische Probleme höchstens hinter vorgehaltener Hand erwähnte? Als Therapie nur etwas für “richtig Kranke” war und Selbstfürsorge als Egoismus galt? Als wir alle so getan haben, als wären wir unkaputtbare Superheldinnen, die alles schaffen können, ohne jemals zu schwächeln?

Willkommen in deinen Vierzigern, wo diese Fassade endlich bröckelt und du merkst: Deine Psyche ist nicht weniger wichtig als dein Körper. Sie braucht genauso viel Aufmerksamkeit, Pflege und manchmal auch professionelle Hilfe. Und das ist nicht peinlich, schwach oder ein Versagen – es ist menschlich.

Hier ist die revolutionäre Erkenntnis: Mit vierzig plus darfst du endlich zugeben, dass du nicht perfekt bist, dass du Hilfe brauchst, dass du manchmal überfordert bist. Du darfst aufhören, so zu tun, als hättest du alles im Griff, und anfangen, ehrlich mit dir selbst und anderen zu sein. Es ist Zeit für eine Mental Health Revolution, die bei dir selbst beginnt.

Das große Perfektions-Theater

Dreißig Jahre lang haben wir alle dasselbe Theaterstück aufgeführt: “Die Frau, die alles kann.” Karriere, Familie, Haushalt, Freundschaften, Hobbys, Aussehen – alles musste perfekt sein, und wir mussten dabei noch lächeln. Wir haben gelernt, unsere Erschöpfung zu verstecken, unsere Ängste zu überspielen und unsere Überforderung als “normale Lebensumstände” zu verkaufen.

Das Problem ist, dass dieses Theaterstück irgendwann zur Realität wird. Du glaubst selbst daran, dass du alles schaffen musst, dass Schwäche keine Option ist, dass andere Frauen es ja auch hinbekommen. Du vergleichst dein chaotisches Innenleben mit den perfekt kuratierten Instagram-Lives anderer und fragst dich, was mit dir nicht stimmt.

Ich erinnere mich an eine Freundin, die mit 43 einen Burnout hatte und sagte: “Ich verstehe nicht, wie das passieren konnte. Ich mache doch nichts anderes als alle anderen Frauen auch.” Genau das war das Problem. Sie machte alles wie alle anderen – nämlich zu viel, zu lange, ohne auf sich selbst zu achten.

Die Wahrheit ist, dass hinter den meisten “perfekten” Fassaden Menschen sitzen, die genauso kämpfen wie du. Die genauso überfordert, ängstlich oder traurig sind. Der Unterschied ist nur, dass manche besser darin sind, es zu verstecken. Aber Verstecken ist keine nachhaltige Strategie für psychische Gesundheit.

Mit vierzig plus wird es Zeit, mit diesem Theater aufzuhören. Nicht, weil du versagt hast, sondern weil du endlich klug genug bist zu erkennen, dass Perfektion eine Illusion ist und dass authentische Unperfektion viel wertvoller ist als glänzende Lügen.

Die Midlife-Mind-Krise

Zwischen vierzig und fünfzig passiert etwas Merkwürdiges mit unserem Gehirn. Es ist, als würde jemand die Einstellungen ändern, ohne uns zu fragen. Plötzlich funktionieren Bewältigungsstrategien nicht mehr, die jahrzehntelang zuverlässig waren. Du reagierst anders auf Stress, verarbeitest Emotionen langsamer, vergisst Dinge, die früher selbstverständlich waren.

Das liegt nicht nur an den Hormonen, auch wenn die eine große Rolle spielen. Es liegt auch daran, dass sich deine Prioritäten verschieben, deine Toleranz für Bullshit sinkt und deine Geduld mit oberflächlichen Beziehungen gegen null geht. Dein Gehirn macht eine Art Frühjahrsputz und räumt mit allem auf, was nicht mehr zu dir passt.

Das kann befreiend sein, aber auch beängstigend. Wenn du dich jahrzehntelang über deine Rollen definiert hast – als Mutter, Ehefrau, Karrierefrau – was bleibt dann übrig, wenn diese Rollen sich ändern oder weniger wichtig werden? Wer bist du, wenn du nicht mehr die Person bist, die du immer warst?

Diese existenzielle Unsicherheit ist normal, aber sie fühlt sich an wie eine persönliche Krise. Du fragst dich, ob du die richtigen Entscheidungen getroffen hast, ob du dein Leben verschwendet hast, ob es noch Zeit für Veränderungen gibt. Das sind die großen Fragen, die mit vierzig plus aufkommen und die du nicht mehr mit Aktivismus und Beschäftigung übertünchen kannst.

Der Stress-Tsunami

Dein Stress-Level mit vierzig plus ist wie ein perfekter Sturm verschiedener Faktoren. Du hast oft teenagers oder junge Erwachsene, die ihre eigenen Dramen haben. Vielleicht alternde Eltern, die Unterstützung brauchen. Eine Karriere, die Höchstleistungen verlangt, gerade wenn deine Energie nachlässt. Finanzielle Verpflichtungen, die sich über Jahrzehnte angesammelt haben.

Gleichzeitig verändert sich dein Körper auf eine Art, die zusätzlichen emotionalen Stress verursacht. Du siehst anders aus, fühlst dich anders, bist nicht mehr so belastbar wie früher. Und während all das passiert, erwartet die Gesellschaft von dir, dass du es mit Grazie und einem Lächeln meisterst.

Der chronische Stress dieser Lebensphase ist anders als der akute Stress der Zwanziger oder Dreißiger. Er ist subtiler, aber hartnäckiger. Er schleicht sich in jeden Winkel deines Lebens und verändert deine Schlafmuster, deine Essgewohnheiten, deine Beziehungen und deine Fähigkeit, Freude zu empfinden.

Das Tückische ist, dass du dich so sehr an diesen Stress gewöhnt hast, dass er sich normal anfühlt. Du merkst gar nicht mehr, wie angespannt du konstant bist, bis dein Körper anfängt zu rebellieren: Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Schlaflosigkeit, Angstzustände oder Depression.

Die Einsamkeits-Epidemie

Eines der am meisten unterschätzten Probleme von Frauen in der Lebensmitte ist Einsamkeit. Nicht die offensichtliche Einsamkeit von Menschen, die allein leben, sondern die subtile Einsamkeit von Frauen, die von Menschen umgeben sind, aber trotzdem das Gefühl haben, niemand versteht sie wirklich.

Du bist vielleicht verheiratet, hast Kinder, Kollegen, Bekannte – aber wann hast du das letzte Mal ein richtig tiefes, ehrliches Gespräch geführt? Wann warst du das letzte Mal verletzlich und authentisch mit jemandem? Wann hat sich jemand wirklich die Zeit genommen, zu fragen, wie es dir geht, und dann auch zugehört?

Die meisten Gespräche in der Lebensmitte drehen sich um Logistik: Wer holt welches Kind wo ab, was ist mit der Arbeit, wie läuft der Haushalt. Über Gefühle, Träume, Ängste oder Sehnsüchte wird selten gesprochen. Es ist, als würden wir alle in parallelen Universen leben, die sich nur an der Oberfläche berühren.

Diese emotionale Einsamkeit kann verheerender sein als physische Isolation. Sie führt zu dem Gefühl, dass niemand die echte Version von dir kennt oder liebt. Dass du austauschbar bist in deinen Rollen als Mutter, Partnerin oder Angestellte, aber nicht wertvoll als die Person, die du wirklich bist.

Social Media verstärkt dieses Gefühl oft noch, weil es den Anschein erweckt, dass alle anderen perfekte, erfüllte Leben führen. Du siehst die Highlights anderer und vergleichst sie mit deinen Lowlights. Das ist, als würdest du dein rohes, ungeschnittenes Filmmaterial mit dem Oscar-prämierten Film eines anderen vergleichen.


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Die Angst vor dem Verschwinden

Mit vierzig plus entwickeln viele Frauen eine neue Art von Angst: die Angst vor dem Unsichtbarwerden. In einer Gesellschaft, die Jugend und Schönheit glorifiziert, fühlst du dich plötzlich weniger gesehen, weniger gehört, weniger wichtig. Jüngere Kolleginnen bekommen die interessanten Projekte, deine Meinung wird seltener gefragt, und manchmal hast du das Gefühl, dass Menschen durch dich hindurchschauen.

Diese Angst vor der Irrelevanz ist real und berechtigt. Die Gesellschaft hat ein Problem mit alternden Frauen, und das spürst du in tausend kleinen Interaktionen. Aber hier ist das Paradoxe: Gleichzeitig erlebst du mit vierzig plus auch eine neue Art von Freiheit. Du kümmerst dich weniger um die Meinung anderer, traust dir mehr zu, sagst öfter, was du denkst.

Es ist ein Widerspruch, der schwer auszuhalten ist: Du fühlst dich gleichzeitig unsichtbarer und sichtbarer, unwichtiger und authentischer, ängstlicher und mutiger. Diese gegensätzlichen Gefühle zu navigieren, ohne verrückt zu werden, ist eine der größten psychischen Herausforderungen dieser Lebensphase.

Die Trauer um verlorene Träume

Mit vierzig plus kommt oft eine stille Trauer um die Träume, die du nicht verwirklicht hast. Um die Wege, die du nicht gegangen bist, die Chancen, die du nicht ergriffen hast, die Person, die du vielleicht geworden wärst, wenn du andere Entscheidungen getroffen hättest.

Das ist nicht dasselbe wie Bereuen. Du kannst mit deinen Entscheidungen im Frieden sein und trotzdem traurig über die nicht gelebten Alternativen sein. Es ist die Trauer um die unendlichen Möglichkeiten der Jugend, die jetzt zu einer begrenzten Anzahl von realistischen Optionen geschrumpft sind.

Diese Trauer ist normal und gesund, aber sie wird selten anerkannt oder besprochen. Stattdessen wird erwartet, dass du dankbar für das bist, was du hast, und nicht über das nachdenkst, was hätte sein können. Aber die Verleugnung dieser Gefühle macht sie nicht weniger real oder weniger schmerzhaft.

Es ist in Ordnung zu trauern um die Tänzerin, die du nie geworden bist, um die Weltreise, die du nie gemacht hast, um das Buch, das du nie geschrieben hast. Diese Trauer ist nicht ein Zeichen von Undankbarkeit, sondern ein Zeichen dafür, dass du ein reiches Innenleben und lebendige Träume hattest.

Die Perfektionismus-Falle

Perfektionismus ist wie ein Virus, der sich durch das Leben von Frauen frisst. Er getarnt sich als hohe Standards oder Gewissenhaftigkeit, aber in Wahrheit ist er ein destruktiver Zwang, der dich davon abhält, dein Leben zu leben und zu genießen.

Mit vierzig plus wird Perfektionismus besonders toxisch, weil er sich auf Bereiche ausweitet, die du früher nicht kontrolliert hast. Du willst nicht nur perfekt arbeiten und perfekt aussehen, sondern auch perfekt altern, perfekt gesund sein, perfekte Beziehungen haben. Der Standard wird immer höher, während deine Ressourcen immer begrenzter werden.

Perfektionismus ist auch ein Schutzschild gegen Verletzlichkeit. Wenn du alles richtig machst, kann dich niemand kritisieren oder ablehnen. Aber dieser Schutz kostet dich deine Authentizität und deine Verbindung zu anderen Menschen. Niemand kann sich zu jemandem hingezogen fühlen, der keine Schwächen zeigt oder Fehler macht.

Der Weg aus der Perfektionismus-Falle beginnt mit der Erkenntnis, dass “gut genug” oft besser ist als perfekt. Dass gemachte Fehler besser sind als verpasste Chancen. Dass echte Verbindungen durch geteilte Unperfektion entstehen, nicht durch bewunderte Perfektion.

Die Selbstmitgefühl-Revolution

Einer der wichtigsten Mental Health Game-Changer für Frauen über vierzig ist das Erlernen von Selbstmitgefühl. Nicht Selbstliebe – das ist zu hoch gegriffen für die meisten von uns. Aber Selbstmitgefühl: die Bereitschaft, mit sich selbst so freundlich zu sein, wie du mit einer guten Freundin wärst.

Wie redest du mit dir selbst? Wenn du einen Fehler machst, wenn du nicht allen Erwartungen gerecht wirst, wenn du eine schwache Minute hast? Die meisten Frauen haben eine innere Kritikerin, die grausamer ist als jeder externe Feind. Sie würden niemals zu einem anderen Menschen so sprechen, wie sie mit sich selbst sprechen.

Selbstmitgefühl bedeutet, diese innere Stimme zu verändern. Es bedeutet, sich selbst zu vergeben, wenn man nicht perfekt ist. Es bedeutet, seine Bedürfnisse ernst zu nehmen und seine Grenzen zu respektieren. Es bedeutet, zu verstehen, dass alle Menschen kämpfen und dass deine Probleme nicht kleiner oder unwichtiger sind als die anderer.

Das ist nicht Selbstmitleid oder Schwäche. Es ist die Basis für psychische Gesundheit und emotionale Resilienz. Du kannst nicht aus einem leeren Gefäß schöpfen, und du kannst nicht für andere da sein, wenn du nicht für dich selbst da bist.

Die Grenzen-Befreiung

Mit vierzig plus lernst du hoffentlich das revolutionäre Konzept der Grenzen. Nein zu sagen, ohne dich zu rechtfertigen. Deine Zeit und Energie als begrenzte Ressourcen zu behandeln. Die Unterscheidung zwischen dem, was dein Problem ist, und dem, was das Problem anderer ist.

Jahrzehntelang haben Frauen gelernt, für alle da zu sein, außer für sich selbst. Grenzen zu setzen galt als egoistisch oder gemein. Aber ohne Grenzen wirst du ausgenutzt, überfordert und schließlich ausgebrannt. Grenzen sind nicht Mauern, die andere ausschließen, sondern Türen, die du kontrollierst.

Das Setzen von Grenzen beginnt mit der Erkenntnis, dass du das Recht hast, sie zu haben. Du musst nicht für jeden verfügbar sein. Du musst nicht jede Einladung annehmen. Du musst nicht jedes Problem lösen. Du darfst müde sein, überfordert sein, Zeit für dich brauchen.

Es wird nicht einfach sein. Menschen, die gewöhnt sind, dass du keine Grenzen hast, werden protestieren, wenn du anfängst, welche zu setzen. Sie werden es als Ablehnung oder Angriff interpretieren. Aber das ist ihr Problem, nicht deins. Deine mentale Gesundheit ist wichtiger als die Bequemlichkeit anderer.

Die Therapie-Entstigmatisierung

Therapie ist kein Zeichen von Schwäche oder Versagen. Es ist ein Zeichen von Intelligenz und Selbstfürsorge. Es ist, als würdest du einen Personal Trainer für deine Psyche engagieren. Du gehst ja auch zum Arzt, wenn dein Körper Probleme hat, oder zum Friseur, wenn deine Haare geschnitten werden müssen. Warum sollte deine mentale Gesundheit weniger Aufmerksamkeit verdienen?

Mit vierzig plus hast du genug Lebenserfahrung angesammelt, um zu wissen, dass manche Probleme größer sind als das, was du allein bewältigen kannst. Du hast vielleicht Verhaltensmuster entwickelt, die dir nicht mehr dienen, oder traumatische Erfahrungen gemacht, die noch immer dein Leben beeinflussen.

Ein guter Therapeut ist wie ein erfahrener Bergführer, der dich durch schwieriges Terrain navigiert. Er kann dir Werkzeuge geben, die du nicht hattest, Perspektiven zeigen, die du nicht gesehen hast, und einen sicheren Raum schaffen, in dem du ehrlich und verletzlich sein kannst.

Es ist okay, wenn du mehrere Therapeuten ausprobieren musst, bis du den richtigen findest. Es ist okay, wenn Therapie am Anfang schwieriger ist, bevor es besser wird. Es ist okay, wenn du Zeit brauchst, um Vertrauen aufzubauen. Deine mentale Gesundheit ist eine Investition, nicht ein schneller Fix.

Die Achtsamkeits-Integration

Achtsamkeit ist nicht nur ein Trend oder spiritueller Schnickschnack. Es ist eine praktische Fähigkeit, die deine mentale Gesundheit dramatisch verbessern kann. Es geht darum, im gegenwärtigen Moment zu sein, anstatt in der Vergangenheit zu grübeln oder sich um die Zukunft zu sorgen.

Mit vierzig plus wird Achtsamkeit besonders wichtig, weil dein Geist wahrscheinlich sehr beschäftigt und oft überfordert ist. Du jonglierst so viele Bälle gleichzeitig, dass du vergisst, innezuhalten und zu atmen. Achtsamkeit hilft dir dabei, aus dem Autopilot-Modus herauszukommen und bewusste Entscheidungen zu treffen.

Du musst nicht stundenlang meditieren oder zu einem Zen-Meister werden. Schon fünf Minuten täglich bewusstes Atmen können einen Unterschied machen. Das kann morgens im Bett sein, bevor du aufstehst, oder abends, bevor du einschläfst. Es kann während einer Pause bei der Arbeit sein oder während du auf den Bus wartest.

Achtsamkeit lehrt dich auch, deine Gedanken zu beobachten, ohne von ihnen überwältigt zu werden. Du lernst, dass Gedanken nur Gedanken sind, nicht die Wahrheit oder die Realität. Du kannst wählen, welchen Gedanken du Aufmerksamkeit schenkst und welche du ziehen lässt.

Die Sinn-Suche

Mit vierzig plus wird die Frage nach dem Sinn des Lebens drängender. Du hast genug erlebt, um zu wissen, dass materieller Erfolg oder externe Anerkennung dich nicht dauerhaft glücklich machen. Du suchst nach etwas Tieferem, Bedeutungsvollerem.

Diese Sinn-Suche kann beunruhigend sein, weil sie alle deine bisherigen Prioritäten in Frage stellt. Vielleicht merkst du, dass der Job, den du seit Jahren machst, dich nicht erfüllt. Oder dass Beziehungen, die oberflächlich funktionieren, dir nicht die Verbindung geben, die du brauchst.

Sinn zu finden ist ein sehr individueller Prozess. Für manche liegt er in kreativen Ausdrucksformen, für andere in ehrenamtlicher Arbeit, wieder andere finden ihn in spirituellen Praktiken oder in der Verbindung mit der Natur. Es gibt kein richtig oder falsch, nur das, was für dich authentisch ist.

Der erste Schritt ist oft, herauszufinden, was dir wirklich wichtig ist. Nicht was deine Familie von dir erwartet, nicht was die Gesellschaft für wertvoll hält, sondern was dich tief berührt und motiviert. Diese Werte können sich von dem unterscheiden, was früher wichtig war, und das ist völlig in Ordnung.

Die Resilienz-Entwicklung

Resilienz ist nicht etwas, mit dem du geboren wirst oder nicht. Es ist eine Fähigkeit, die du entwickeln kannst, besonders mit der Lebenserfahrung, die du mit vierzig plus hast. Du hast bereits Krisen überstanden, Verluste verkraftet, Herausforderungen gemeistert. Du bist stärker, als du denkst.

Resilienz bedeutet nicht, dass du keine schwierigen Emotionen fühlst oder dass du immer stark bist. Es bedeutet, dass du gelernt hast, mit Schwierigkeiten umzugehen, ohne davon komplett überwältigt zu werden. Es bedeutet, dass du weißt, dass auch schwere Zeiten vorübergehen und dass du Unterstützung suchen kannst, wenn du sie brauchst.

Eine der wichtigsten Komponenten von Resilienz ist ein starkes soziales Netzwerk. Menschen, die dich unterstützen, verstehen und lieben, auch wenn du nicht perfekt bist. Das können Familie, Freunde, Kollegen oder sogar Online-Communities sein. Wichtig ist, dass du nicht allein durchs Leben gehst.

Eine andere wichtige Komponente ist die Fähigkeit zur Selbstregulation. Das bedeutet, deine Emotionen zu erkennen und gesunde Wege zu finden, mit ihnen umzugehen. Sport, kreative Aktivitäten, Gespräche mit Freunden, professionelle Hilfe – alles kann Teil deiner Selbstregulations-Toolbox sein.

Die Authentizitäts-Befreiung

Vielleicht das Beste an der Mental Health Revolution mit vierzig plus ist die Befreiung zur Authentizität. Du hast endlich die Erlaubnis, du selbst zu sein, anstatt die Version von dir, von der du denkst, dass andere sie sehen wollen.

Das bedeutet, dass du deine Eigenarten feiern kannst, anstatt sie zu verstecken. Dass du deine Meinung sagen kannst, auch wenn sie unpopulär ist. Dass du Entscheidungen treffen kannst, die zu dir passen, auch wenn andere sie nicht verstehen.

Authentizität ist befreiend, aber auch beängstigend. Wenn du aufhörst, eine Rolle zu spielen, besteht die Möglichkeit, dass manche Menschen die echte Version von dir nicht mögen. Aber hier ist das Geheimnis: Die Menschen, die die echte Version von dir nicht mögen, waren sowieso nicht die richtigen Menschen für dich.

Auf der anderen Seite wirst du Menschen anziehen, die dich für das schätzen, was du wirklich bist. Diese Verbindungen sind tiefer, erfüllender und nachhaltiger als die oberflächlichen Beziehungen, die auf einer Fassade basieren.

Die Selbstfürsorge-Umstellung

Selbstfürsorge ist nicht Schaumbäder und Maniküre, auch wenn das nett sein kann. Echte Selbstfürsorge bedeutet, die schwierigen Entscheidungen zu treffen, die langfristig gut für dich sind, auch wenn sie kurzfristig unbequem sind.

Das kann bedeuten, einen Job zu kündigen, der dich krank macht. Eine toxische Freundschaft zu beenden. Nein zu zusätzlichen Verpflichtungen zu sagen. Professionelle Hilfe zu suchen. Grenzen mit der Familie zu setzen. Mehr zu schlafen, auch wenn das bedeutet, dass der Haushalt nicht perfekt ist.

Selbstfürsorge ist auch, freundlich mit dir selbst zu sprechen, deine Bedürfnisse ernst zu nehmen und dir die gleiche Geduld und das gleiche Mitgefühl zu geben, das du anderen zeigst. Es ist die Erkenntnis, dass du nicht nur ein Mittel zum Zweck anderer Menschen bist, sondern ein wertvoller Mensch mit eigenen Bedürfnissen und Träumen.

Es wird sich am Anfang egoistisch anfühlen, besonders wenn du jahrzehntelang gelernt hast, dich selbst an die letzte Stelle zu setzen. Aber Selbstfürsorge ist nicht egoistisch – sie ist notwendig. Du kannst nicht aus einem leeren Gefäß schöpfen, und du bist für niemanden wertvoll, wenn du komplett ausgebrannt bist.

Die Hoffnungs-Wiederbelebung

Mental Health mit vierzig plus ist nicht nur Problemlösung und Schadensbegrenzung. Es geht auch um die Wiederbelebung von Hoffnung und Träumen. Um die Erkenntnis, dass dein Leben noch lange nicht vorbei ist und dass die besten Jahre noch vor dir liegen können.

Du hast Weisheit, Erfahrung und Klarheit, die du mit zwanzig nicht hattest. Du weißt, was funktioniert und was nicht, was wichtig ist und was nicht. Du hast weniger Angst vor dem Urteil anderer und mehr Mut für authentische Entscheidungen.

Das bedeutet, dass du noch Träume verwirklichen, neue Wege einschlagen und dich selbst überraschen kannst. Es ist nie zu spät für einen Neuanfang, eine neue Beziehung, eine neue Karriere oder ein neues Abenteuer. Dein Alter ist nicht dein Gefängnis, sondern dein Fundament.

Die Mental Health Revolution beginnt mit der Erkenntnis, dass du es verdienst, glücklich, erfüllt und psychisch gesund zu sein. Nicht irgendwann in der Zukunft, wenn alle anderen Probleme gelöst sind, sondern jetzt. Du musst nicht warten, bis du “bereit” bist oder bis die Umstände perfekt sind. Du kannst heute anfangen, dich um deine mentale Gesundheit zu kümmern.

Deine Psyche hat dich durch vier Jahrzehnte oder mehr getragen. Sie hat Herzschmerz, Stress, Trauma und unzählige Herausforderungen überstanden. Es ist Zeit, ihr die Aufmerksamkeit, den Respekt und die Fürsorge zu geben, die sie verdient.

In mentaler Solidarität und mit der vereinten Stärke aller Frauen, die den Mut fassen, ihre Psyche zu priorisieren,

Klara & das gesamte Minerva-Vision-Team


P.S.: Wenn du eine Frau kennst, die denkt, sie müsse alles allein schaffen, teile diesen Artikel mit ihr. Schick ihn deiner Freundin, die immer “gut” antwortet, wenn man sie fragt, wie es ihr geht. Zeig ihn deiner Schwester, die perfekt erscheint, aber innerlich kämpft. Gib ihn deiner Kollegin, die glaubt, Hilfe zu brauchen sei ein Zeichen von Schwäche.

Lass uns gemeinsam zeigen, dass psychische Gesundheit genauso wichtig ist wie körperliche Gesundheit. Im Namen aller Frauen, die endlich ihre mentale Gesundheit priorisieren wollen. 🧠💚

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