Freizeit

Bommel war bei der Oma

Retrieverrüde Bommel erzählt von seinen kleinen und großen Abenteuern.


Ich weiß jetzt Bescheid! Ich war bei der Oma!

Also, jeden Morgen raschelt Emma mit der Futtertüte und ich eile dann die Treppe runter und lächle sie an. Ungeduldig tripple ich vor dem Napf herum. Emma lacht. „Schau dir unsere ungeduldige Bommel an, Paul“, sagt sie. Aber was soll ich machen? Ich liebe Frühstück! Diese Bröckchen knistern und schnurpsen so schön zwischen den Zähnen. Bis, jahahaaaaa, bis ich bei Oma war. Alleine! Ohne Emma, ohne Paul! Meine Oma ist die Mutter von Emma. „Da komm mal mit, mein Schätzchen“, sagte sie. „Ich hab da was gaaaanz Feines für dich“. Sie kniete sich nieder, ich schnupperte und da geschah es. Mir wurde schwarz vor Augen, alles verschwamm. Dafür war ich nur noch Nase und Zunge. Salzig-weich, rauchig-fleischig, saftig – schluckig, dunkel – aromatisch – ich trieb in eine neue Dimension. „Gebratene Ente mit dunkler Sauce – lecker, nicht wahr Bommel?“, sagte diese Göttin in Gestalt von Oma mit ihrer himmlischen Stimme. Ich hatte meine kulinarische Erweckung. Sie machte aus mir einen anderen, besseren Hund…. 

Aber was war das?

Plötzlich tat mir mein Bauch so weh, dass ich mich nur noch auf die Seite legen konnte. Bitte jetzt nur nicht würgen, das himmlisch Leckere muss drin bleiben.  Doch es sollte wohl so sein – ich wartete auf mein Ende. Gerade jetzt, wo ich einen Vorgeschmack auf das bekommen habe, was alles so geht…. Diese Welt hat so viel mehr zu bieten als Bröckchen! Als Emma und Paul kamen, konnte ich sie nicht begrüßen. Dafür blickte ich vorwurfsvoll und böse: „Schämt euch“, meditierte ich in ihr Gehirn. „Ihr habt mein Leben an Bröckchen verschwendet. Oma hat mich viel mehr lieb!…“ Aber das kam irgendwie nicht an. Wie so oft. „Ach Bommel, das wird schon“, sagte Paul und krabbelte mein Öhrchen. Oma war ganz aufgeregt „Es war nur ein winziges Stück“, hörte ich sie sagen. „Und ganz ohne Sauce“. Emma schimpfte. „Ich hab es doch nur gut gemeint“, sagte Oma traurig. Die Worte drangen wie durch tiefen Nebel an meine Ohren. Bevor ich wegdämmerte, hörte ich, wie aus weiter Ferne, noch „Schoooonkost“ und „Diäääääät“. Muss ein so schöner Tag wirklich so schlimm enden?

Ich halte euch auf dem Laufenden,

Euer Bommel

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