Schönheit

Warum jeder 2 Kleiderschränke braucht!

Wie ich meine Garderobe auf das Wesentliche reduziert habe

Wegwerfen? Das ist doch viel zu schade! Wie unsere Mode-Expertin Sophia einen idealen Kompromiss fand. In einem Kleiderschrank befindet sich ihre Grundgarderobe, der andere ist für modische Extravaganzen. So hat sie das beste aus beiden Welten.

Ich stand irgendwann mal vor meinem Kleiderschrank und hatte, wie jeden Morgen, das gleiche Problem: Ich fand nichts anzuziehen. So viele Kleidungsstücke, so viele Farben, Schnitte und Muster, aber irgendwie wollte nichts so richtig zusammenpassen. Irgendwie war mir alles zuviel und ich tat etwas vollkommen Neues: ich buchte eine Stilberatung. Die Dame kam und riet mir im Grunde genommen lediglich dazu, radikal auszumisten. In Frankreich hätten die Frauen nur ganz wenig Garderobe. Die aber sei von guter Qualität, vielseitig kombinierbar und so schaffen es die Französinnen, jeden Morgen trés chic aus dem Haus zu kommen, erzählte sie. Das hätte ich auch preiswerter haben können – also bevor ihr an eurem Kleiderschrank verzweifelt und eine teure Styling-Beraterin bucht, dann mistet erstmal aus. Weniger ist einfacher. Ich rede von einer Grundgarderobe, eine Capsule Wardrobe. 

Was ist eine Capsule Wardrobe?

Eine Capsule Wardrobe ist eine minimalistische Garderobe, bestehend aus etwa 30 bis 40 Teilen, die sich leicht miteinander kombinieren lassen. Das Ziel ist es, weniger, aber dafür qualitativ hochwertige und zeitlose Kleidungsstücke zu besitzen, die sich auf vielfältige Weise kombinieren lassen. Es gibt keine festgelegte Anzahl an Teilen – es geht eher darum, Stücke auszuwählen, die du wirklich liebst und die gut zusammenpassen.

Wie ich angefangen habe: Der große Kleiderschrank-Detox

Für mich war der Startschuss ein Wochenende, an dem ich beschlossen habe, meinen gesamten Kleiderschrank einmal radikal auszumisten. Ich habe mir zwei große Kisten genommen und angefangen, alles einzeln in die Hand zu nehmen. Dabei habe ich mich bei jedem Teil gefragt: “Trage ich das wirklich regelmäßig? Passt es zu meinem Stil? Fühle ich mich darin wohl?” Dinge, die ich länger als ein Jahr nicht mehr angezogen habe oder die einfach nicht mehr meinem Geschmack entsprachen, kamen sofort in die “Goodbye”-Kiste.Und ich muss sagen: Das war befreiend! Es ist erstaunlich, wie viel unnötiger Ballast sich mit der Zeit ansammelt.

Die Auswahl: Wenige, dafür perfekte Basics

Nachdem ich meinen Kleiderschrank gründlich ausgedünnt hatte, ging es daran, eine Basis auszuwählen. Für meine Capsule Wardrobe wollte ich eine gute Mischung aus Basics und ein paar besonderen Stücken. Also habe ich mir überlegt, welche Teile ich wirklich für meinen Alltag brauche und welche Teile mich einfach glücklich machen.

Hier ein kleiner Einblick in meine wichtigsten Stücke:

  • Ein klassisches weißes T-Shirt – passt immer, passt zu allem.
  • Fünf gut sitzende Jeans, die wirklich bequem sind: in schwarz, blau, hellblau, grau und beige.
  • Ein paar Blusen in neutralen Farben, die ich für Büro und Freizeit nutzen kann.
  • Drei kuschelige Cardigans für kühle Tage in schwarz, blau und grau..
  • Ein schlichtes schwarzes Kleid, das ich je nach Anlass aufpeppen oder ganz leger tragen kann.

Die Kunst bei der Capsule Wardrobe ist, Stücke auszuwählen, die vielseitig sind und die man wirklich gerne trägt. Ich habe mir extra eine Kleiderstange gekauft und alles, was Teil meiner Capsule Wardrobe ist dort aufgehangen. Ich konnte mich so schnell vom Rest meiner Sachen nicht trennen. Das war eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellte. 

Der Mix-and-Match-Effekt: Wenige Teile, unendliche Kombinationsmöglichkeiten

Das Faszinierende an der Capsule Wardrobe ist: Du hast weniger Teile, aber gefühlt mehr Outfits. Jedes Teil kann auf mehrere Weisen kombiniert werden, sodass du tatsächlich immer neue Looks kreierst, ohne ständig etwas Neues kaufen zu müssen. So wird der Alltag nicht nur einfacher (denn mal ehrlich, morgens vor einem übervollen Schrank zu stehen und nicht zu wissen, was man anziehen soll, kann ganz schön stressen), sondern auch entspannter. Und das stimmt. Ich stehe jetzt morgens vor meiner Kleiderstange und habe im Nu etwas, was mir gut steht, worin ich mich wohl fühle und was auch gut zusammenpasst. Am Anfang habe ich nur streng diese Sachen genommen, und dann habe ich nach und nach weitere Teile aus meinem Kleiderschrank dazugenommen. Zum Beispiel ein weiteres weißes T-Shirt, weil das erste in der Wäsche war. Und ein pinker Cardigan, weil mir an dem Tag nach Farbe war. 

Vorteile, die ich an meiner Capsule Wardrobe liebe

  1. Weniger Stress: Morgens fällt die Wahl leicht. Alles passt zusammen, und ich bin immer schnell angezogen.
  2. Zeitersparnis: Ich muss nicht ständig nach neuen Kleidungsstücken suchen oder stundenlang überlegen, was ich anziehen soll.
  3. Nachhaltigkeit: Ich kaufe weniger und gezielter, und habe Stücke, die länger halten und mir lange Freude machen.
  4. Mehr Freude an Mode: Weil jedes Teil wirklich “meins” ist und ich mich in jedem Outfit wohlfühle, habe ich wieder mehr Spaß an Mode und kann meinen Stil besser ausdrücken.

Falls du auch Lust hast, deinen Kleiderschrank zu entschlacken und dir das Leben ein bisschen leichter zu machen, hier ein paar Tipps für den Start:

  • Finde deinen Stil: Überlege dir, welche Farben, Schnitte und Materialien zu dir passen und in welchen Outfits du dich wohlfühlst.
  • Beginne mit den Basics: Investiere in ein paar hochwertige Basics, die gut sitzen und die du oft trägst.
  • Hänge diese separat auf eine Kleiderstange. Gib aber nicht alles weg – irgendwann kannst du doch noch ein paar Sachen brauchen. Ich habe ein paar zusätzliche Strick-Cardigans, die ich sehr liebe. Und auch ein paar Sachen für Zuhause herum. Ich würde dir empfehlen, den Rest in deinem Kleiderschrank zu lassen. 
  • Sortiere aus: Mach Platz für Neues, indem du alles entfernst, was du nicht mehr liebst oder trägst. ielleicht hast du auch ein paar Freundinnen, denen du etwas Gutes tun willst. 
  • Sei geduldig: Eine Capsule Wardrobe entsteht nicht über Nacht. Es ist ein Prozess, und du kannst sie Schritt für Schritt aufbauen.

Fazit: Capsule Wardrobe – weniger Dinge, mehr Stil

Heute kann ich sagen, dass meine Capsule Wardrobe auf der Kleiderstange ein echter Game-Changer ist. Ich bin morgens im Nu fertig, wenn ich will. Keine großen Gedanken, zack – fertig. Das schenkt mir morgens wertvolle Zeit. Ich bin aber auch froh, einige meiner alten Sachen behalten zu werden. Zu minimalistisch ist für mich nichts, dafür bügele ich auch einfach zu selten. Und ich mag unterschiedliche Farben tragen – je nach Jahreszeit und meiner Stimmung. Im Frühling liebe ich rosa, im Herbst mokkabraun. Deshalb ist mein Tipp: lebt mit zwei Kleiderschränken. In den einen kommt die Grundgarderobe, in den anderen Ergänzungsteile. Und so habt ihr das Beste aus beiden Welten. 

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