Gesundheit

Vasektomie ohne Risiko? Neue Studie gibt Entwarnung

Viele Männer, die über eine Sterilisation nachdenken, haben Bedenken: Wirkt sich der Eingriff auf die Gesundheit aus? Eine neue Studie aus dem Fachjournal Andrology liefert beruhigende Antworten.

Die sogenannte Vasektomie – also die Durchtrennung der Samenleiter zur dauerhaften Empfängnisverhütung – gilt als einfacher, sicherer Eingriff. Trotzdem zögern viele Männer. Zu groß ist die Sorge, dass die Sterilisation ihre Gesundheit, Potenz oder Hormone beeinträchtigen könnte.

Jetzt sorgt eine aktuelle Langzeitstudie für Klarheit – und Entspannung: Forscher der Universität Lund in Schweden haben über 26.000 Männer nach Vasektomie mit einer Kontrollgruppe von etwa 94.000 nicht sterilisierten Männern verglichen – und konnten kein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder vorzeitigen Tod feststellen. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Andrology veröffentlicht.


Was wurde untersucht?

Die Studie analysierte Männer im Alter zwischen 30 und 60 Jahren, bei denen zwischen 1998 und 2021 eine Vasektomie durchgeführt wurde. Die Forschenden verfolgten ihren Gesundheitsverlauf über viele Jahre und verglichen ihn mit Männern ähnlichen Alters und Lebensstils, die nicht sterilisiert waren.

Ergebnis:
Die Vasektomie hatte keinerlei negativen Einfluss auf die allgemeine Gesundheit, die Lebenserwartung oder das Risiko für chronische Erkrankungen.


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Was bedeutet das für Männer?

Die Entscheidung für eine Vasektomie ist sehr persönlich – und will gut überlegt sein. Doch viele medizinische Vorbehalte lassen sich durch die neue Datenlage entkräften:

  • Kein erhöhtes Krebsrisiko – insbesondere nicht für Prostata- oder Hodenkrebs
  • Keine hormonellen Veränderungen – Testosteronspiegel bleiben unverändert
  • Keine Auswirkungen auf Erektionsfähigkeit oder Libido

Die Vasektomie beeinflusst lediglich den Transportweg der Spermien – nicht deren Bildung, nicht die Sexualfunktion.


Wie sicher ist die Methode?

Die Vasektomie gehört zu den sichersten Verhütungsmethoden überhaupt – mit einer Versagerquote von unter 0,1 %. Der Eingriff dauert meist nur 15 bis 30 Minuten, erfolgt unter lokaler Betäubung und ist in der Regel ambulant durchführbar. Komplikationen sind selten und meist gut behandelbar.


Kein Grund zur Sorge – aber gute Beratung bleibt wichtig

Die neue Studie bestätigt: Die Vasektomie ist nicht nur ein wirksamer, sondern auch ein sicherer Eingriff – langfristig und ohne gesundheitliche Nachteile. Wer sich dafür entscheidet, sollte sich jedoch gut beraten lassen und die Entscheidung gemeinsam mit seiner Partnerin oder seinem Partner treffen.


Tipp der Redaktion:
Wer eine Vasektomie erwägt, spricht mit einem Urologen. Viele Praxen bieten neben der medizinischen Aufklärung auch persönliche Beratungsgespräche – zum Beispiel zu Alternativen oder der Möglichkeit einer späteren Refertilisierung.

Denn gut informiert entscheidet es sich leichter.

Der Kommentar von Jonas, unserem Gesundheitsexperten: Verhütung ist auch Männersache.


Ich sag’s mal ganz direkt: Wenn es ums Thema Verhütung geht, ducken sich viele Männer weg wie bei der Steuererklärung – solange nix passiert, läuft’s ja. Aber spätestens, wenn die Partnerin zum dritten Mal Hormone absetzt, weil sie „sich selbst nicht mehr wiedererkennt“, kommt der Moment der Wahrheit: Wer übernimmt Verantwortung? Und genau da kommt die Vasektomie ins Spiel – das, was viele Männer fürchten wie die Zahnwurzelbehandlung. Nur ohne Zahnarztstuhl. Oder Schmerzen. Oder echte Risiken, wie eine neue Langzeitstudie zeigt.

Klar, der Gedanke „Da wird was durchgeschnitten“ ist erstmal unangenehm. Aber wisst ihr, was wirklich unangenehm ist? 30 Jahre Angst vor ungewollter Schwangerschaft – für die Frau. Und hormonelle Achterbahnfahrten mit Nebenwirkungen von A wie Akne bis Z wie Zykluschaos.

Dabei ist die Vasektomie eine der sichersten Verhütungsmethoden überhaupt. Dauer des Eingriffs: etwa so lang wie ein Toast braucht, um zu bräunen. Wirkung: fast ein Leben lang. Risiken: kaum messbar. Die einzige Nebenwirkung? Verantwortung. Und die kann man(n) ruhig mal übernehmen, wenn man mit der Familienplanung abgeschlossen hat.

Also, liebe Männer: Wenn wir bei Fußball und Grillen schon den Ton angeben, dürfen wir beim Thema Verhütung ruhig auch mal die Hosen runterlassen – im übertragenen wie im wörtlichen Sinne. Es geht um Fairness. Um Partnerschaft. Und um echte Gleichberechtigung – nicht nur am Weltfrauentag.

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