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Sonnenschutz für Baumstämme

Für dich ist es kein Garten, sondern ein grünes Paradies, wo jeder Quadratzentimeter Erde zählt und jede Pflanze eine Rolle in unserem Ökosystem spielt? Dann bist du hier richtig. Dieser Blog ist für alle Gartenliebhaber und Selbstversorger, die den Traum hegen, unabhängiger von industriellen Lebensmittelketten zu werden und die eine tiefe Verbindung zur Natur suchen. Von der Planung der Beete über die Auswahl der besten Pflanzen bis hin zur Ernte und Konservierung eurer eigenen Lebensmittel – wir decken alle Aspekte ab, die euch helfen, erfolgreich und nachhaltig zu gärtnern.


Hier schreibt: Schwester Christa Weinrich. Die Gartenbauingenieurin und Ordensfrau der Benediktinerinnen Abtei zur Heiligen Maria Fulda betreut seit vielen Jahren die umfangreichen Gärtnereien und Plantagen, die der Abtei Fulda zugehörig sind und gilt als Expertin für den biologischen Gartenbau. 


Im Winter und zeitigen Frühjahr droht den Bäumen eine besondere Gefahr: Der Frost reißt oft tiefe Wunden in die Stämme. Diese Verletzungen entstehen nicht allein durch die Kälte, sondern gerade der krasse Wechsel zwischen sonnigen Tagen und kalten Nächten wirkt sich gefährlich aus.

In den Mittagsstunden erwärmt sich besonders an der Südseite die dunkle Rinde der Obstbäume schnell – die Zellen dehnen sich infolgedessen aus. Sobald in der Nacht Frost einsetzt, ziehen sie sich wieder zusammen. Wenn dieses Wechselspiel zu schnell und zu heftig abläuft, sprengt es die Rinde.

Je nach Art der Verletzung spricht man von Frostrissen (nur die Rindenschicht ist aufgerissen), Frostspalten (tiefe Spalten bis ins Holz, die auseinanderklaffen) oder Frostplatten (ganze Rindenplatten lösen sich vom Stamm).

Früher schützte man die Bäume vor solchen Schäden mit einem hellen Kalkanstrich, der die Sonnenstrahlen reflektierte und so die Wärmeaufnahme bremste. Auch heute ist der Kalkanstrich noch empfehlenswert, wenn schnelle Hilfe gefragt ist. Ein jährlich im Herbst aufgebrachter Lehmanstrich schützt ebenfalls durch die hellere Farbe vor Frostschäden. Gleichzeitig kräftigt und pflegt er die Rinde, macht das Gewebe elastischer und widerstandsfähiger gegen größere Belastungen.

Für den herbstlichen Lehmanstrich wird einfach Gartenton in verdünnter Ackerschachtelhalmbrühe angerührt, bis ein streichfähiger Brei entsteht. Empfehlenswert sind auch fertige Mittel zur Rindenkräftigung, die nur in Wasser angerührt und direkt auf Stämme sowie erreichbare Äste aufgestrichen werden können.

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