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Smartwatches im Sport: Wie genau sind die digitalen Trainingshelfer wirklich?

Smartwatches und Wearables sind aus dem Trainingsalltag vieler Sportler nicht mehr wegzudenken. Vom Freizeitläufer bis zum Triathlon-Profi verlassen sich immer mehr Athleten auf digitale Uhren, die Herzfrequenz, Distanz oder Schwimmzüge messen. Doch wie verlässlich sind diese Geräte tatsächlich?

Dieser Frage ist ein Forschungsteam um Professor Dr. Olaf Ueberschär von der Hochschule Magdeburg-Stendal und dem IAT Leipzig nachgegangen. Auf dem 40. GOTS-Kongress präsentierte Ueberschär die Ergebnisse einer aktuellen Studie mit 30 Sportlern.

Große Unterschiede bei der Herzfrequenz

Besonders bei der Messung der Herzfrequenz offenbarte der Vergleich mit einem klinisch validierten Brustgurt große Abweichungen. Die Apple Watch zeigte zwar insgesamt gute Ergebnisse, lag bei einzelnen Sportlern aber bis zu 40 Schläge daneben. Auch zwei Garmin-Modelle wichen bei mehreren Teilnehmern deutlich ab.

„Jeder Sportler sollte seine Uhr vorher mit einem EKG oder Brustgurt abgleichen“, empfiehlt Ueberschär. Bewegungen des Arms, die Beschaffenheit der Haut sowie die Passform der Uhr beeinflussen die optische Messung am Handgelenk stark.

Distanzmessung: Outdoor genauer als gedacht

Bei der Distanzmessung schnitten die Geräte besser ab. In Stadion- und Geländeläufen sowie auf langen Radtouren lagen die Abweichungen im Schnitt bei etwa 5 Prozent. Topmodelle von Garmin, Huawei und Apple erreichten sogar weniger als 1 Prozent Abweichung.

Die Forscher erklären die Unterschiede mit der Ungenauigkeit der Satellitenpositionierung, die vor allem in kurvigen und bewaldeten Abschnitten zu Fehlern führt.

Schwimmen: Schwächen bei Lagenwechsel

Beim Schwimmen offenbarten die Uhren ihre größten Schwächen. Während sich die Garmin Forerunner bei Kraulstrecken als relativ zuverlässig erwies, lagen andere Modelle — etwa von Polar und Fitbit — bei der Bahnanzahl daneben.

Besonders problematisch: Sobald die Schwimmlage gewechselt wurde, stieg die Fehlerquote bei den meisten Geräten drastisch an. Hintergrund sind unpräzise Algorithmen, die Drehbewegungen und Wenden nicht eindeutig erkennen können.


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Sinnvolle Helfer mit Einschränkungen

Die Studie zeigt: Smartwatches sind nützliche Begleiter im Training, ersetzen aber keine medizinische Genauigkeit. Besonders bei der Herzfrequenz sollten Sportler auf klassische Brustgurte setzen. Für Distanzen auf der Straße liefern aktuelle Geräte solide Ergebnisse, beim Schwimmen ist jedoch Vorsicht geboten.

Wer seine Leistungsdaten wirklich exakt kennen möchte, sollte auf eine Kombination aus modernen Wearables und bewährten Messmethoden setzen.


Dazu einen Kommentar von Fitness-Coach Florian:„Smartwatch statt Bauchgefühl? Vorsicht, Leute!“

Also mal ehrlich: Ich staune immer wieder, mit welchem Technik-Spielzeug die Leute heute um den Block rennen. Früher sind wir einfach losgelaufen, haben geschwitzt, geflucht und gekämpft. Heute muss es piepen, blinken und am besten noch die Herzfrequenz vorhersagen, wann du Durst kriegst.

Ja, die Dinger können helfen. Aber wenn die Uhr dir sagt, du läufst zu schnell, du fühlst dich aber top — was machst du dann? Hörst du auf die Uhr oder auf deinen Körper?

Ich habe in meiner Karriere eins gelernt: Der wichtigste Sensor sitzt zwischen den Ohren. Der kann dir sagen, ob du noch eine Runde schaffst oder lieber mal abbrichst. Keine Smartwatch der Welt nimmt dir diese Entscheidung ab.

Und wer sich beim Schwimmen auf die Uhr verlässt, dem sage ich: Pass auf, dass du nicht plötzlich in Italien ankommst, weil die Uhr meinte, du bist noch nicht fertig.

Also Leute, Technik schön und gut. Aber vergesst nicht: Gewinnen tust du nicht mit der Smartwatch, sondern mit dem Herzen — und dem Willen, immer wieder aufzustehen.

Kommentar von Jonas, unserem Experten für Neurobiologie: „Smartwatches? Die wahren Werte kann man nicht messen!“

Ich finde es ja faszinierend: Früher sind wir einfach gelaufen, heute messen wir dabei alles — Puls, Schritte, Sauerstoffsättigung, wahrscheinlich bald auch die Anzahl der Schweißperlen pro Minute.

Versteht mich nicht falsch: Technik ist toll. Ich selbst lasse mir auch gern sagen, wie viele Schritte ich noch gehen muss, um das Stück Kuchen zu rechtfertigen. Aber manchmal frage ich mich: Messen wir noch oder leben wir schon?

Die Uhren sind inzwischen so schlau, dass sie sogar den Schlaf analysieren. Dabei wäre es oft sinnvoller, einfach eine Stunde früher ins Bett zu gehen, statt morgens die bunten Balken auf der App zu interpretieren.

Und beim Schwimmen? Da hilft auch keine Smartwatch, wenn man beim Brustschwimmen aussieht wie ein betrunkener Schwan.

Am Ende bleibt doch eine Wahrheit: Die wichtigsten Werte kann keine Uhr der Welt anzeigen. Freude, Motivation, Stolz — die muss man selbst spüren.

Also: Technik ist ein guter Diener, aber ein schlechter Herr. Hört auf euren Körper.

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