Omakinder: Barack Obama und Toot
Menschen werden nicht geboren, sie werden geprägt. Hinter jeder großen Persönlichkeit steht eine Oma. Auch wenn sie unsichtbar scheint, hat sie Erinnerungen geschaffen, die unser Leben beeinflussen und auch unsere Persönlichkeit geformt hat. Ihr werdet staunen.
Alle kennen Barack Obama.
Logisch, er ist der 44. Präsident der Vereinigten Staaten – weniger bekannt ist seine Oma Madelyn Dunham, die er liebevoll „Toot“ nannte. Dabei spielte sie eine wichtige Rolle für seinen Werdegang.
Madelyn Lee Payne Dunham wurde 1922 in Kansas, geboren und wuchs in einer Zeit auf, in der die Rolle der Frau in der Gesellschaft stark eingeschränkt war. Dennoch zeigte sie schon früh eine außergewöhnliche Charakterstärke. Sie absolvierte das College, was damals für Frauen nicht selbstverständlich war, und zog später mit ihrem Mann Stanley Dunham nach Hawaii, wo sie eine erfolgreiche Karriere im Bankwesen begann und schließlich zur Vizepräsidentin einer Bank aufstieg – eine bemerkenswerte Leistung für eine Frau in den 1960er und 1970er Jahren. Nachdem sich Obamas Eltern getrennt hatten und seine Mutter Ann Dunham beruflich viel unterwegs war, verbrachte Obama einen Großteil seiner Jugend bei seinen Großeltern in Honolulu. Madelyn und Stanley boten ihm ein stabiles Zuhause und legten großen Wert auf seine schulische Ausbildung und persönliche Entwicklung.
“Toot” – ist eine Abkürzung für “Tutu”, dem hawaiianischen Wort für Großmutter. Sie gab Obama das Gefühl, er könne alles erreichen, was er nur wolle. Sie glaubte an Bildung, Wissen und behielt dabei einen klaren moralischen Kompass. Ihre eigene Karriere und ihr Leben in einer von Männern dominierten Branche hatten sie gelehrt, wie wichtig es ist, sich in schwierigen Situationen durchzusetzen und niemals aufzugeben.
Obwohl sie eine Frau einer anderen Generation war, unterstützte „Toot“ ihren Enkel bei seinen Bemühungen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Sie war eine der wenigen Personen, die Obama durch die verschiedenen Phasen seines Lebens begleiteten, von seiner Schulzeit in Hawaii bis zu seinem Aufstieg in der Politik. Leider erlebte sie die Präsidentschaftswahl ihres Enkels im Jahr 2008 nicht mehr, denn sie starb am 2. November 2008, nur zwei Tage vor seiner Wahl zum Präsidenten. In seiner Siegesrede würdigte Obama sie mit den Worten: „Sie war eine bescheidene Frau, sie war nicht der Typ, der viel Aufhebens um sich gemacht hätte. Aber sie wusste, was sie tat. Sie war eine Frau mit Mut und Charakterstärke, die alles für ihre Familie geopfert hat.“ Sie hatte ihm die Werte vermittelt, die ihn als Mensch und Politiker ausmachten.
Hinter dem Omakind steckt Claudia:
„Schon als kleines Mädchen zog es mich magisch in den Garten meiner Oma – ich pflanzte mit ihr Kartoffeln, ließ die warme Erde durch meine Finger rieseln, in der Luft lag der süße Duft reifer Äpfel und das zufriedene Summen der Bienen. Aus der Küche duftete es nach frisch gebackenem Brot und leckerem Eintopf. Ganz nebenbei lernte ich, wie man aus einfachen Zutaten leckere und gesunde Gerichte zubereitet, wie man klug wirtschaftet und alles so einfach wie möglich macht. Praktisch muss es sein, und schnell muss es gehen – und dabei hatte meine Oma so manchen Trick auf Lager. Diese Erinnerungen möchte ich hier auf Omakind mit euch teilen.“