Hinter den Palastmauern: Ein Blick in die wahre Welt der Königshäuser
Royaler Nachwuchs – Die Erziehung der künftigen Könige und Königinnen
Die Erziehung innerhalb der Königshäuser ist seit jeher ein Balanceakt zwischen Tradition und Moderne. Während frühere Generationen in strengen, fast militärischen Strukturen aufwuchsen, zeigt sich heute ein sanfter Wandel in der Herangehensweise – insbesondere im britischen Königshaus. Doch was bedeutet es wirklich, als zukünftiger Monarch aufzuwachsen? Welche Prinzipien gelten nach wie vor, und wo wurden neue Wege beschritten? Ein Blick hinter die Palastmauern gibt faszinierende Einblicke in die Kinderstuben der Royals.
Pflichtbewusstsein von Kindesbeinen an
Eines der wichtigsten Prinzipien in der royalen Erziehung ist das frühzeitige Vermitteln von Verantwortung. Prinz William und Prinzessin Catherine erziehen ihre Kinder – Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis – mit einem klaren Bewusstsein für ihre Rolle in der Monarchie. Besonders Prinz George wird schrittweise darauf vorbereitet, eines Tages auf dem Thron zu sitzen. Dies geschieht jedoch ohne erdrückenden Druck, sondern mit einem methodischen, kindgerechten Ansatz. Dies war bei seinem Großvater, König Charles noch anders. Quellen berichten, wie er sich als kleiner Junge danach sehnte, seine Mutter von einer längeren Auslandsreise zu begrüßen. Er hatte sie vermisst. Die Queen hingegen begrüßte gemäß dem Protokoll zunächst alle anderen Anwesenden und schenkte ihm lediglich eine formelle und kurze Begrüßung. Dies ist für ein so junges Kind nur schwer zu verstehen und kann der Quell für lebenslangen Kummer werden. Es ist interessant zu sehen, wie die neue Generation ihre Kinder erzieht. Wir sehen – hier gab es ein Umdenken. Man versucht, den Spagat zwischen Menschlichkeit und Pflichtbewusstsein zu schaffen.
Schon früh lernen deshalb die jungen Royals, dass sie eine besondere Position in der Gesellschaft innehaben. Und wir sehen, dies beginnt mit kleinen Aufgaben: Offizielle Auftritte in jungen Jahren, regelmäßige Besuche bei wohltätigen Organisationen und das Wissen, dass ihr Verhalten stets beobachtet wird. Unvergessen ist, wie der sechsjährige Prinz Lous am 15. Juni während der Geburtstagsparade von König Charles in London allen die Show stahl. Zusammen mit seiner Familie verfolgte er die Zeremonie aus dem Major General’s Office mit Blick auf die Horse Guards’ Parade – und begeisterte dabei das Internet. In einem amüsierten Clip auf X (ehemals Twitter) ist zu sehen, wie er fröhlich zur Musik der Band wippt und dabei seine Hüften hin und her schwingt. Während Mama Kate Middleton über seine Tanzbewegungen schmunzelte, schien seine ältere Schwester Prinzessin Charlotte weniger begeistert. Die neunjährige Prinzessin soll ihm offenbar zugeflüstert haben, er solle damit aufhören. Wer die nächsten Auftritte verfolgte, sah Prinz Louis infolge oft an der Hand seines Vaters oder seiner älteren Schwester, die ihn frühzeitig mäßigten und ihn zu einem würdevollen Auftritt anhielten. Leider hat der kleine Prinz eine sehr ausdrucksstarke Mimik und zeigte oft, was er davon hielt. Aber – es wuchs sich heraus. Heute absolviert auch er seine Auftritte so, wie das Land es von seinen Repräsentanten erwartet – auch wenn sie noch so klein sind. Die jungen Royals wachsen mit der Erkenntnis auf, dass ihr Leben dem Dienst am Volk gewidmet ist – ein Gedanke, der von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Disziplin, aber mit Herzlichkeit
Während Queen Elizabeth II. noch in einer sehr distanzierten, fast unnahbaren Art aufwuchs, hat sich dieser Erziehungsstil unter ihren Nachkommen verändert. Prinz William und Prinzessin Catherine setzen auf eine Mischung aus Disziplin und Nähe. So gelten klare Regeln für Höflichkeit, Zurückhaltung und Pünktlichkeit, doch gleichzeitig wird Wert darauf gelegt, dass ihre Kinder emotional gefestigt und selbstbewusst aufwachsen.
Ein Beispiel: In der Vergangenheit war es undenkbar, dass königliche Kinder in der Öffentlichkeit Emotionen zeigten. Heute sieht man Prinz William und Prinzessin Catherine oft, wie sie ihre Kinder trösten oder bei öffentlichen Auftritten ihre Hände halten – ein deutliches Zeichen eines moderneren Ansatzes, der Empathie fördert. Allem Anschein nach gelingt ihnen das gut. Fotos zeigen eine perfekt anmutende Familie.
Bildung als Fundament der Zukunft
Bildung ist in königlichen Kreisen essenziell. Schon seit Jahrhunderten erhalten Prinzen und Prinzessinnen eine umfassende Ausbildung – nicht nur in Geschichte, Politik und Sprache, sondern auch in Kunst und Kultur. König Charles III. beispielsweise besuchte das renommierte Internat Gordonstoun, das für seine strenge, aber charakterbildende Erziehung bekannt ist. Prinz William und Prinz Harry hingegen durchliefen das Elite-Internat Eton College, das akademische Exzellenz mit Charakterbildung verbindet.
Heute erleben wir jedoch eine Veränderung in der Bildungsstrategie der britischen Royals: Anstelle von isolierten Privatschulen setzen Prinz William und Prinzessin Catherine für ihre Kinder auf eine gesunde Mischung aus akademischer Förderung und einer möglichst normalen Kindheit. George und Charlotte besuchen die Lambrook School – eine moderne Institution, die ein familiäres Umfeld mit exzellenter Bildung kombiniert. Die Zeiten des Drills sind vorbei – der Mensch muss ganzheitlich gefördert werden, um sich zu entfalten ist die wohltuende Botschaft, die die Royals damit senden. Wie wohl die Eliteschulen das finden?
Normalität trotz königlichem Status
Ein zentrales Anliegen von Prinz William und Prinzessin Catherine ist es, ihren Kindern eine möglichst „normale“ Kindheit zu ermöglichen. Sie legen Wert darauf, dass George, Charlotte und Louis nicht das Gefühl haben, von der Welt isoliert zu sein. Dazu gehören gemeinsame Familienausflüge, spontane Restaurantbesuche und sogar gelegentliche Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die jungen Royals helfen im Haushalt, haben feste Bettzeiten und dürfen nicht endlos vor Bildschirmen sitzen – ein bewusster Kontrast zu früheren Generationen, in denen Bedienstete jede Kleinigkeit übernahmen. Diese Art der Erziehung soll ihnen Bodenständigkeit und Demut vermitteln, damit sie sich später in ihre Rolle als Monarchen mit Verständnis und Nähe zur Bevölkerung einfügen können.
Ein moderner Erziehungsstil mit Respekt für Tradition
Trotz aller Modernisierung bleibt das britische Königshaus seinen Traditionen treu. Öffentliche Auftritte sind weiterhin fest im Kalender eingeplant, Etikette und diplomatische Schulung stehen nach wie vor hoch im Kurs. Gleichzeitig sieht man, dass sich die Art und Weise, wie zukünftige Monarchen erzogen werden, stetig weiterentwickelt.
In einer der kommenden Kolumnen beleuchten wir die Rolle der königlichen Gouvernanten und wie ihre Erziehungsmethoden bis heute Einfluss auf das Leben der Royals haben. Denn auch wenn sich vieles verändert hat, bleibt eines sicher: Ein zukünftiger König oder eine zukünftige Königin wird nicht einfach geboren – sie oder er wird mit Bedacht darauf vorbereitet.
Seit über 20 Jahren beobachtet Elisabeth vom “von-Salzburg”-Team die Königshäuser dieser Welt – von London bis Den Haag, von Monaco bis Stockholm. Sie kennt nicht nur die offiziellen Protokolle, sondern auch die kleinen Geheimnisse hinter den Palastmauern.