Freizeit

Geburtstagüberraschungen

Miau, hier ist wieder Kater Socke. Kaum ist der Jahreswechsel verdaut, stehen in unserem Hause schon die nächsten strapaziösen Ereignisse bevor. Meine Menschin hat Geburtstag. Und ich maunze euch, kater, was für eine Aufregung. Sie planten eine große Geburtstagsparty. Als ob das ein besonderer Verdienst wäre, an einem bestimmten Tag geboren zu sein.

Außer Suleika wusste von uns Katzen sowieso keiner das genaue Datum seiner Geburt. Nicht einmal Gismo, der ja Clooneys Sohn ist. „Meinst du, ich habe mir an dem Tag Gedanken um das Datum gemacht?“, hat die sich verteidigt, „Da hatte ich andere Sorgen.“

Gismo ist neben sie getreten und hat ihr liebevoll übers Gesicht geleckt.

„Dafür feiern wir hier unseren Einzugstag bei unserer Menschin.“, ergänzte seine Mutter mit zufriedener Miene. „Es gibt dann Schinken und Katzenwürstchen. Meistens auch noch einen Happen Käse und …“

„Das sieht dir wieder ähnlich, dass du bloß ans Essen denkst.“, fuhr Suleika dazwischen. „So eine Geburtstagsfeier ist eine besondere Tradition …“

„Aber eine der Menschen!“, gab unser Revierchef Mikey zu bedenken, sie seinerseits unterbrechend.

Er hat recht: wir Katzen machen uns nichts aus Geburtstagen. Trotzdem trollte ich mich wieder hinein zu meinen Menschen. Leckereien gab es nämlich bei diesen Anlässen tatsächlich und vielleicht fiel ja etwas für einen hungrigen Kater ab. Und mit etwas Glück würde es nicht ganz so anstrengend werden wie letztes Mal: Immerhin hatten die Freunde von meinen Menschen angekündigt, ihren Nachwuchs nicht mitzubringen, nachdem der mich voriges Jahr in ein Tüllkleidchen gesteckt hatte. Dessen rosa Schleifen habe ich nämlich gefressen und ihnen anschließend vor die Füße gekotzt. Und wenn mir Fortuna weiterhin hold wäre, würde Tante Gundula außerdem ihren nervigen Rauhaardackel zuhause lassen. Dem hatte ich einen Kratzer auf der Nase verpasst, weil er partout seine Schnauze nicht hatte halten können. Das hat Gundula gar nicht gefallen, Franky, dem Dackel auch nicht so. Sie hat „gedroht“, beim nächsten Mal ohne ihn aufzukreuzen. Klar, den streichelnden Händen von Oma Brigitte würde ich wohl nicht entkommen, aber die hatte wenigstens immer einen leckeren Katzensnack als Mitbringsel dabei.

Apropos Geschenk. Ich weiß natürlich was sich gehört, und so schlecht habe ich es mit meinen Menschen schließlich nicht getroffen. Ich besorgte also ebenfalls ein Präsent: eine frische Maus. Als ich das letzte Mal ein Nagetier mit nach Hause gebracht habe, hat meine Menschin gekreischt vor Freude. Besonders gut kommt es bei ihr an, wenn die Tiere noch leben. Dann können wir gemeinsam mit ihnen spielen.

Gemaunzt, getan. Als ich die fiepende Maus vor ihre Füße legte, war sie zunächst sprachlos. „Die lebt ja noch!“, juchzte sie dann und los ging die Jagd. Leider war meine Menschin aber nicht so ganz bei der Sache. Die Maus konnte sich hinter den Wohnzimmerschrank retten und blieb unerreichbar. Schade, wirklich schade!


Dieser Artikel stammt aus Our Cats – dem etwas anderen Katzenmagazin. Mit allen Themen, die Katzenliebhaber beschäftigen – und mehr.

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