Freizeit

Feuer und Flamme

Warum ihr keine Angst vor der Farbe Rot im Garten haben solltet!




Ich war kürzlich zu Besuch bei einer britischen Gartenausstellung. Unterschiedliche Gärtner hatten einzelne Areale gestaltet und wie immer gab es viel Altbewährtes. Und dann geschah es. Was ich sah, war einfach atemberaubend: Ein kleines Beet, das in einem Meer aus satten Rottönen erstrahlte. Dahlien, Canna und ein paar blutrote Gladiolen standen in voller Blüte und wirkten wie ein Feuerwerk der Farben. Zwischen den tiefgrünen Blättern wirkte das Rot noch intensiver, fast lebendig. Auf dem erklärenden Schild dazu stand simpel: „Ich wollte einen Farbtupfer, der Kraft gibt und gute Laune macht. Und was passt da besser als Rot?“ Seitdem weiß ich: Ein gezielter Einsatz von Rot kann selbst den kleinsten Garten zum leuchtenden Highlight machen.

Rot ist mehr als eine Farbe

Von allen Farben, die im Garten eine Rolle spielen, ist Rot wohl die wirkungsvollste. Aus der Ferne zieht es alle Blicke auf sich, aus der Nähe entfaltet es etwas Geheimnisvolles und Unergründliches. Kein Wunder, dass Gartenexperten davon ausgehen, dass Rot in Zukunft eine großartige Renaissance erleben wird.

Sommerliche Blütenträume in Rot

Wer den Sommergarten in dieser kraftvollen Farbe erstrahlen lassen möchte, hat im Reich der Zwiebel- und Knollengewächse die größte Auswahl: Gladiolen, Dahlien und Begonien – sie alle bieten ein beeindruckendes Spektrum an satten Rottönen. Doch auch unter den etwas weniger bekannten Sommerblühern wie Anemonen, Canna, Kokardenblumen, Spornblumen, Azaleen und Sonnenröschen findet sich das markante Rot wieder.

Wie Rot im Garten wirkt

Rot ist eine energiegeladene Farbe, die den Garten lebendig und dynamisch wirken lässt. Doch sie will richtig eingesetzt werden. Einige Grundregeln helfen dabei, dass der Garten nicht überladen oder unruhig wirkt:

  • Licht und Schatten: Rot verliert seine Signalwirkung in dunklen Ecken. Platzieren Sie rotblühende Pflanzen daher an sonnigen Standorten, wo sie ihre volle Leuchtkraft entfalten können.
  • Rot und Grün: Die Kombination von Rot und Grün, die sich im Farbkreis gegenüberliegen, wirkt besonders lebendig und dennoch harmonisch. Da Pflanzen in der Regel grüne Blätter haben, ist diese Kombination von Natur aus gegeben. Aber man sollte es nicht übertreiben und zuviele Grünschattierungen einsetzen. Ein tiefes sattes Grün lässt das Rot umso intensiver strahlen.
  • Weniger ist mehr: Gerade in kleinen Gärten ist es sinnvoll, Rot sparsam einzusetzen. Ein paar gezielte Akzente – vielleicht mit einer Canna oder einer Dahlie – können Wunder wirken und den Raum optisch vergrößern.


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Rot für große Gartenbilder

In größeren Gärten darf Rot dagegen großzügiger eingesetzt werden. Hier kann ein ganzes Beet in Rot getaucht werden, ohne zu überladen zu wirken. Der Trick gegen Langeweile: Man spielt mit der Blütengröße.

  • Große Blüten wie bei Mohn, Dahlien oder Canna setzen starke Blickfänge.
  • Feinere Blüten von Pflanzen wie Salvia, Kokardenblumen oder Sommer-Sonnenröschen wirken filigraner und dezenter.

So entsteht ein abwechslungsreiches, aber dennoch stimmiges Gartenbild in Rot.

Gehölze als perfekte Ergänzung

Wer seinen Garten in Rot vollenden möchte, kann zu Gehölzen mit rotem Laub greifen. Blut-Hasel, Perückenstrauch oder die Blut-Pflaume sorgen für farbige Akzente, die weit über die Blütezeit hinaus bestehen bleiben. Ein besonderer Tipp für alle Dahlien-Fans: Die Sorte Bishop of Llandaff begeistert nicht nur mit ihren leuchtend roten Blüten, sondern auch mit dunkelrotem Laub – ein echtes Highlight!

Die Tür nach Narnia

Freunde von uns haben eine immergrüne Kirschlorbeerhecke. Würden sie nie mehr pflanzen, weil der Lorbeer einfach ständig geschnitten werden muss. Außerdem verdrängt er andere Pflanzen, was es schwierig macht, ein Beet davor anzulegen. Man kennt es: die ledrigen Blätter sind einfach sehr markant und unruhig und dann ist es schwer, filigrane Blüten zur Geltung zu bringen. Als Alternative zur immergrünen Buchsbaumbepflanzung davor haben sie eine Tür aufgestellt und rot gestrichen. Die Tür haben sie preiswert über ebay erstanden und leuchtend rot angemalt. Direkt vor der Kirschlorbeerhecke wirkt sie geheimnisvoll und stylisch, wie die Tür in ein anderes Land. So ähnlich, wie die Reise nach Narnia funktioniert, in dem gleichnamigen Kinderbuch. Man kann auch eine rote Sitzgruppe aufstellen, um einen schattigen und eher langweiligen Gartenteil zu romantisieren.

Fazit: Mut zur Farbe

Rot bringt Leben in den Garten und ist ein echter Stimmungsbooster. Egal ob kleine Akzente oder großflächige Beete – mit der richtigen Kombination aus Pflanzen und Standorten gelingt ein Garten, der die Nachbarn garantiert staunen lässt. Besonders in urbanen Gärten, wo oft nur wenig Platz zur Verfügung steht, kann Rot gezielt eingesetzt werden, um starke Kontraste und Blickfänge zu schaffen. Trendsetter nutzen die Farbe, um moderne Gartenkonzepte aufzulockern – sei es in minimalistischen Hochbeeten oder als Highlight auf Balkon und Terrasse. Denn eines ist klar: Rot ist nicht nur eine Farbe, Rot ist ein Statement! Und es macht gute Laune!

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