Freizeit

Aromatherapie bei der Katze

Aromatherapie funktioniert mittels ätherischer Öle, die eine positive Wirkung auf Körper und Seele haben. Es gibt verschiedene Wege, diese zu nutzen. Bei der Katze empfiehlt sich am ehesten die Raumbeduftung, z.B. durch ein Duftkissen oder einen Diffusor. 

Vierbeiner nehmen Gerüche deutlich intensiver wahr als Menschen.

Die Dosierung sollte daher sehr behutsam vorgenommen werden, um den Tiger nicht mit dem Duft zu erschlagen. Aromaöle können den Geist harmonisieren, anregen oder beruhigen. Möchten wir dem vierbeinigen Familienmitglied etwas Gutes tun – in Form von Wellness – empfehlen sich einige Minuten am Tag. Denn: Weniger ist mehr. Danach sollten wir es so verstauen, dass möglichst keine Gerüche in den Wohnraum entweichen. Ansonsten wird das limbische System unseres Stubentigers dauerhaft bespielt. Das Riechfeld in der Nase hat über den Riechnerv eine Verbindung zum limbischen System. Damit hat der Geruch Einfluss auf Gefühle wie Freude, Ekel, Angst oder Sexualverhalten. Das bedeutet, wenn wir den richtigen Geruch wählen, können wir der Samtpfote helfen, zu entspannen. Der Einfluss erstreckt sich sogar bis auf das Gedächtnis und die Merkfähigkeit. Der immer gleiche Duft, verbunden mit einer Situation und einem Gefühl, kann also auch abgespeichert und übertragen werden. Das nennt sich Duftkonditionierung. Die Aromatherapie ist über 5000 Jahre alt. Schon im alten Ägypten wurden ätherische Öle eingesetzt. Eine Kultur, die verstand, wie erhaben und majestätisch Katzen sind.

„Das wirkungsvollste Mittel gegen Stress hat vier Pfoten, Fell und schnurrt.“

Woraus bestehen ätherische Öle eigentlich? 

Sie werden aus Pflanzen hergestellt. Dabei muss es sich nicht um eine Heilpflanze handeln, es können auch Wildkräuter sein. Ebenso können Gewürze oder Wurzeln verwendet werden. Nahezu alle Pflanzenteile können zur Herstellung verwendet werden. Von ganzen Pflanzen über Blüten und Blätter bis hin zu Wurzeln und Rinde. Die Pflanzenwelt bietet ein großes Spektrum an Möglichkeiten.

Wie finde ich das richtige Öl? 

Katzen sind hier etwas schwieriger als Hunde oder Menschen. Am besten suchen wir zwei bis drei verschiedene Düfte am Anfang aus und lassen die Katze schnuppern. Die Samtpfote kann entscheiden, welcher ihr am besten gefällt bzw. am meisten guttut. Einfach ein Tropfen auf ein Stück Stoff geben und mit etwas Abstand die Katze daran riechen lassen. Man muss sich hier Zeit nehmen und die Samtpfote beobachten. Dann ist es eindeutig. Schon bei der Vorauswahl spielt der Charakter eine Rolle. Ist die Mieze besonders nachtaktiv oder schnell eifersüchtig? Ist sie angespannt und schnell aggressiv oder in allen Situationen tiefenentspannt? Danach richtet sich die erste Auswahl. 

Ätherische Öle sind meist so konzentriert, dass sich eine stark verdünnte Anwendung empfiehlt. Alternativ können wir uns für Hydrolate entscheiden. Sie entstehen bei Wasserdampfdestillationen und haben eine milde, aber ähnliche Wirkung. 

Mögliche Öle:

harmonisierend: Vanilleöl, Geraniumöl, Kardamomöl, Galbanumöl, Canangaöl, Majoranöl, Korianderöl, Rosenblütenöl, Orangenöl, Mandarinenöl, Jasminöl, Sandelholzöl, Patschuliöl, Rosenholzöl

beruhigend und entspannend: Basilikumöl, Dillöl, Kamillenöl, Anisöl, Melissenöl, Salbeiöl, Zedernöl, Lavendelöl

stressmildernd: Bergamottöl, Fenchelöl, Wacholderöl, Ylang Ylang ÖL, Muskatellersalbeiöl, Anisöl, Lavendelöl, Jasminöl, Mimosenöl

wenn ängstlich: Galbanumöl, Majoranöl, Verbenaöl, Rosmarinöl, Nelkenöl, Zedernöl, Dillöl, Vanilleöl, Sandelholzöl, Korianderöl

wenn eifersüchtig: Canangaöl, Melissenöl, Orangenöl, Rosmarinöl, Ylang Ylang Öl, Kardamomöl, Kamillenöl, Geraniumöl

wenn aggressiv: Rosenblüten, Mimosenöl, Rosenblütenöl, Vanilleöl, Zedernöl, Dillöl, Lavendelöl, Wacholderöl, Anisöl 

Mögliche Mischungen zur Raumbeduftung:

• Rosenblütenmischung (harmonisierend):
je 1 Tropfen Ylang Ylang, Jasmin, Rosenblüten, Mandarine 

• Sandelholzmischung (entspannend):
je 1 Tropfen Anis und Melissen
2 Tropfen Sandelholz

• Bergamottemischung (stressmildernd):
je 1 Tropfen Koriander und Neroli
2 Tropfen Bergamotte

• Nelkenmischung (gegen Ängstlichkeit):
je 1 Tropfen Nelken, Melisse, Cananga, Neroli

• Kamillenmischung (gegen Eifersucht):
je 1 Tropfen Sandelholz und Ylang Ylang
2 Tropfen Kamille

• Anismischung (gegen Aggression)
je 1 Tropfen: Dill, Anis, Orange, Galbanum

Achtung! Diese Öle nicht verwenden:

  • Oregano
  • Bohnenkraut
  • Wintergrün
  • Thymian
  • Birken
  • Teebaumöl!
  • Melaleuca
  • Pfefferminz
  • auf Zitrusbasis

Wie funktioniert Aromatherapie, wenn mehrere Tiere zum Haushalt gehören? 

Vor allem wenn ein Hund mit im Haushalt lebt, muss man aufpassen, welche Duftstoffe man wählt. Wählt man Baldrian, wird der Sexualtrieb und Aktivität der Katze gesteigert, während der Hund entspannt in der Ecke liegt. Sollte man Fragen haben oder ist sich unsicher, kann man sich an eine*n Tierheilpraktiker*in wenden.

Können wir Aromaöle dauerhaft anwenden?

Nein, weder Hydrolate noch Öle sind zur Daueranwendung geeignet. Wir können sie immer nur einige Minuten am Tag nutzen. Ansonsten kann es dazu führen, dass die Katze aggressiv oder süchtig wird. 

Mehr rund um das Thema Katzen-Wellness erfährst du im Buch “Mit Händen heilen – Der 5 Minuten – Praxisguide für jeden Katzenhalter”:

Mit Händen heilen – Der 5-Minuten-Praxisguide

Alina Nierhaus

Minerva Verlag, Mönchengladbach

Format 17 x 24 cm

ISBN 978-3-910503-01-4

Erhältlich unter www.minervastore.de

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