Psychologie

Dein Körper ist dein Kompass 

Wir zeigen dir jetzt, wie dein Körpergefühl als Kompass deiner Gefühlswelt fungieren kann und wie du mit der BRVH-Methode lernen kannst, diesen Signalen zu vertrauen.

1. Die Wissenschaft hinter dem Körpergefühl

Unser Körper ist erfüllt von lebhaftem Stimmengewirr. Neueste Forschungen zeigen, dass das enterische Nervensystem über etwa 100 Millionen Neuronen verfügt, die eine Vielzahl von Funktionen steuern, und zwar unabhängig von unserem zentralen Nervensystem. Das heißt, du hast keine Kontrolle darüber, was diese Neuronen brüllen, meinen oder finden. Und dabei spielen sie eine entscheidende Rolle bei der emotionalen Verarbeitung und können Signale senden, die unsere Stimmung und Wahrnehmung beeinflussen, oft bevor wir uns dessen bewusst sind. Sie sind also die Bestimmer und entscheiden darüber, wie gut oder schlecht wir uns fühlen. 

2. Wie das Körpergefühl deine Entscheidungen beeinflusst

Dein Körpergefühl kann in vielen Situationen als ein frühes Warnsystem dienen. Ob bei der Wahl eines Partners, bei finanziellen Entscheidungen oder in Gefahrensituationen, es hilft dir, schnell zu reagieren. Denn es vergisst nie. Es verbindet vergangene Erfahrungen mit intuitiven Einsichten und ermöglicht es dir, Entscheidungen zu treffen, die oft rational schwer zu begründen sind. Aber eine Punktlandung für dich sind. 

3. Lernen, dem Körpergefühl zu vertrauen

Viele Menschen haben verlernt, auf ihr Körpergefühl zu hören. Sie hören lieber auf die Meinungen anderer als auf sich selbst. Und es ist tatsächlich so: Je mehr man mit anderen über seine Probleme und Entscheidungen spricht, desto schwieriger wird es, sich selbst zu hören. Doch das Vertrauen in diese innere Stimme kann wieder hergestellt werden. 

4. Methoden, sich zu verbinden:

Klar, man kann auch meditieren, Yoga machen oder andere Achtsamkeitspraktiken durchführen. Oder aber, man probiert die BRVH-Methode aus: 

B wie Beobachten: Nimm dir Zeit, um deine Gefühle in verschiedenen Situationen zu beobachten, ohne sofort zu urteilen. Sag einfach: „Interessant, ich fühle mich gerade mit dieser Entscheidung nicht vollkommen wohl!“ Mehr brauchst du nicht zu machen, es reicht, wenn du es wahrnimmst. 

R wie Reflektieren: Wenn du dich wahrnimmst, dann überlege, was dein Körper dir in diesen Momenten zu sagen versucht. Was genau fühlt er? Am Anfang, wenn wir noch ungeübt sind, fühlen wir in der Regel nur Wohlsein und Unwohlsein. Mit zunehmender Übung werden wir genauer und fühlen uns exakter. 

V wie Validieren: Bestätige deine Gefühle, indem du sie als wichtigen Teil deines Entscheidungsprozesses anerkennst. Was deine Gefühle dir sagen? Hier eine Kurzzusammenfassung: Wut hat man, wenn jemand über die eigenen Grenzen geht. Das Gefühl fordert zur Aktion auf. Angst dient als Schutz und fordert zum Rückzug auf. Zwischengefühle wie ein „mulmiges“ Gefühl zeigen, dass uns in der Situation etwas fehlt, um uns entscheiden zu können. 

H wie Handeln: Beginne, basierend auf diesen Gefühlen kleine Entscheidungen zu treffen, um das Vertrauen in dein Bauchgefühl zu stärken.

Dein Körper redet mit dir. Höre zu. Das gelingt am besten in der Stille. Wer das kann, braucht niemand anderen, um für sich die mutigen und richtigen Entscheidungen zu treffen. 

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