
Brustkrebs:
Warum Frauen heute bessere Heilungschancen haben – und was du selbst dafür tun kannst
Manchmal ist eine gute Nachricht das, was wir am dringendsten brauchen. Und diese hier ist wirklich gut: Immer weniger Frauen sterben an Brustkrebs. Das zeigt eine aktuelle Studie aus dem Fachjournal Annals of Oncology. Die Gründe dafür? Fortschritte in der Medizin und Frauen, die gelernt haben, für sich selbst einzustehen.
Die Zahlen geben Hoffnung
Noch in den 90er Jahren starb etwa jede siebte Frau innerhalb von fünf Jahren nach der Diagnose Brustkrebs. Heute ist es nur noch etwa jede zwanzigste. Klingt technisch, ist aber emotional riesig: Hinter jeder Zahl steht ein Leben. Ein überlebtes Weihnachten, ein bestandener Schulanfang der Tochter, ein weiterer Sommer auf dem Lieblingsbalkon.
Vor allem Frauen, bei denen der Krebs früh entdeckt wird, haben heute deutlich bessere Chancen. Über 60 % der Betroffenen haben inzwischen ein Fünf-Jahres-Sterberisiko von unter drei Prozent. Das ist fast schon ein Happy End.
Neue Therapien, neue Perspektiven
Doch nicht nur die Früherkennung rettet Leben. Auch bei fortgeschrittenem Brustkrebs gibt es neue Hoffnung. Ein Medikamentenmix aus Inavolisib, Palbociclib und Fulvestrant konnte in einer Studie das Leben von Betroffenen um durchschnittlich sieben Monate verlängern – und die belastende Chemotherapie fast zwei Jahre lang hinauszögern.
Und dann ist da noch Camizestrant, ein Wirkstoff, der in einer neuen Studie das Risiko für Krankheitsverschlechterung um über die Hälfte senkte. Der Clou: Ein spezieller Bluttest analysierte, wie der Tumor „tickt“, und half, die Therapie individuell anzupassen. Klingt nach Science-Fiction, ist aber echte Medizin.
Was du selbst tun kannst
Natürlich hoffen wir alle, nie betroffen zu sein. Aber hoffen allein reicht nicht. Denn die beste Waffe gegen Brustkrebs ist immer noch die Vorsorge.
- Ab 50 regelmäßig zur Mammographie gehen. Ja, das ist unangenehm. Aber es kann dein Leben retten.
- Den eigenen Körper kennen. Wenn sich deine Brust verändert, geh zum Arzt. Auch wenn du denkst, es sei bestimmt nichts.
- Gesund leben. Ausreichend bewegen, ausgewogen essen, Alkohol nur in Maßen, all das senkt das Risiko. Und tut dir sowieso gut.
Wir sind keine Statistik
Jede Frau ist mehr als ein Prozentwert in einer Studie. Jede von uns hat ihre eigene Geschichte, ihre Ängste, ihre Stärke. Aber gerade deshalb ist diese Entwicklung so wichtig: Sie zeigt, dass sich etwas bewegt. Dass Engagement, Forschung und Selbstfürsorge einen Unterschied machen.
Also: Feier dein Leben. Und sorg gut für dich. Denn du bist wichtig – heute, morgen, in fünf Jahren. 💕
Brustkrebs-Früherkennung: Frauen zwischen 50 und 69 haben alle zwei Jahre Anspruch auf eine kostenlose Mammographie. Wenn du jünger bist oder familiär vorbelastet, sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über individuelle Möglichkeiten.
Der Kommentar von Nina, unserem Mental-Health-Coach:
Wenn wir über Brustkrebs sprechen, geht es selten nur um Zahlen. Es geht um Beziehungen. Zu unserem Körper. Zu unserer Angst. Und vor allem: zu uns selbst. Ich habe viele Frauen kennengelernt, die alles für andere tun. Sie kümmern sich um die Familie, halten Termine ein, organisieren Geburtstagsfeiern – und vergessen dabei sich selbst. Dabei ist die Fürsorge für die eigene Gesundheit kein Egoismus. Sie ist Verantwortung. Für sich. Und für die Menschen, die einen lieben.
Vorsorge ist ein Ausdruck von Selbstachtung.
Wer regelmäßig zur Mammographie geht, sagt damit: „Ich bin mir wichtig.“ Und ja – das ist für viele ungewohnt. Denn viele Frauen wurden nicht damit groß, gut für sich zu sorgen. Sie wurden gelobt, wenn sie „tapfer“ waren, nicht wenn sie auf ihre Bedürfnisse gehört haben. Es wird Zeit, dass wir das ändern. Gesundheit ist kein Zustand, den man wie einen Besitz verwalten kann. Sie ist ein lebendiger Prozess, der Respekt verlangt. Vor unserem Körper. Vor unseren Grenzen. Und vor der Tatsache, dass wir nicht alles kontrollieren können – aber vieles beeinflussen. Wenn du dich entscheidest, gut auf dich zu achten, dann stärkst du nicht nur dein Immunsystem. Du stärkst dein Selbstwertgefühl. Und das ist die beste Medizin, die ich kenne.