Freizeit

Bali, Baby!


Teil 1: Ankommen, Durchatmen & Lernen, das Leben zu lieben

16 Stunden Flug, ein Zwischenstopp, ein bisschen Chaos – und ganz viel Herz. Meine erste Fernreise hat mein Leben verändert.


Mein erster Langstreckenflug: Zwischen Aufregung, Snacks und Selfcare


Okay, ich geb’s zu: Vor meinem allerersten Langstreckenflug hatte ich ordentlich Respekt. 16 Stunden unterwegs? Dubai-Zwischenstopp? Ich hab vorher gefühlt jede „Was-packe-ich-ins-Handgepäck“-Liste gelesen und dann einfach mein eigenes kleines Notfall-Set zusammengestellt – und das hat sich sowas von gelohnt.

Was drin war? Schlafmaske, Gesichtsmaske (Glow-up über den Wolken!), Nackenkissen, Taschentücher, Feuchttücher, Deo, Lippenpflege, Nüsse, Reisetabletten, Kopfhörer, Desinfektionszeug, Mundspray – und yes: meine geliebten Noise-Cancelling-Kopfhörer. Absolute Gamechanger!

Mit unserem Zwischenstopp in Dubai war der Flug lang, aber irgendwie auch aufregend. Und als wir nach all dem endlich in Denpasar gelandet sind, wusste ich: Jetzt beginnt etwas ganz Neues.


Ankommen in Bali – mit Stift, Geduld und Sonnencreme

Fun Fact (okay, vielleicht eher ein kleiner Fail): Vom Flugzeug bis zum Ausgang des Flughafens vergingen über 1,5 Stunden. Warum? Weil auf Bali noch viel analog läuft. Also kleiner Tipp vorab: Taxi erst buchen, wenn ihr wirklich draußen seid.

Zuerst zahlt man das Visum on arrival, dann kommt der klassische Steckbrief auf Englisch, den man per Hand ausfüllen muss – natürlich ohne Kugelschreiber. Spoiler: Niemand leiht dir freiwillig einen. Also: Eigenen mitnehmen!

Dann kommt die Passkontrolle, und schließlich die Gepäckkontrolle – die übrigens zum ersten echten Bali-Moment wurde: Ich mit Hauttyp 1 und 6 (!) großen Flaschen Sonnencreme im Koffer – der sich natürlich nicht öffnen ließ. Ich zerrte, wackelte, fluchte leise (natürlich freundlich-fluchend, versteht sich), während der balinesische Polizist mich beobachtete. Irgendwann grinste er und sagte nur ganz gelassen:

„No stress, all okay.“

Und das war kein leeres Dahergesagte – das war so gemeint. Mit einem Lächeln, das alle Nervosität wegpustete. Als ich den Koffer dann endlich aufbekam und sich darin gefühlt ein halber Drogeriemarkt offenbarte, runzelte er leicht die Stirn, griff nach einer der XXL-Sonnencremetuben und fragte:

„Why you have so many?“

Ich glaube, er dachte im Ernst, wir wollten auf dem Schwarzmarkt mit SPF 50 handeln. Ich deutete auf mein Gesicht – bleich wie Frischkäse – und sagte nur:

„Look at me!“

Er schaute mich an, dann meine 6 Tuben, dann wieder mich – und fing herzlich an zu lachen. So richtig, mit Schulterzucken und einem „Aaaah okay, okay, makes sense!“.
Er legte die Tube zurück, winkte ab und sagte wieder:

„No problem. You’re welcome in Bali.“

Und genau das war der Moment, in dem ich wusste: Hier auf Bali zählt nicht, wie perfekt du vorbereitet bist. Sondern wie locker du bleibst, wenn etwas nicht so läuft. Denn egal ob du mit Sonnencreme überlädst, den Koffer nicht aufkriegst oder keine Ahnung hast, wohin du als Nächstes musst – die Menschen hier begegnen dir mit einem Lächeln. Immer. Und ich? Ich hatte zum ersten Mal seit Langem nicht das Gefühl, mich stressen zu müssen. Sondern das Gefühl, angekommen zu sein.


Weitere Themen:


Unsere Unterkunft & der Start in den balinesischen Alltag

Draußen bestellten wir unser erstes Bali-Taxi über die Bluebird-App – super günstig und zuverlässig. Alternativ geht auch Grab (quasi das asiatische Uber). Vorteil: Du siehst vorher den Preis, niemand kann dich abzocken, und du fährst sicher.
Unsere Unterkunft? Ein absoluter Volltreffer über Airbnb! Ein kleines Bungalow in Kuta Utara, einem eher ruhigen, untouristischen Teil Balis. Wir hatten eine Outdoorküche, einen privaten Pool (mit Floating Breakfast auf Wunsch!), einen Reinigungsservice und sogar eine kleine Rezeption für Fragen und Tipps. Und das für einen Preis, der in Europa maximal für ein Standardzimmer mit Blick auf die Wand reicht.

Unsere Unterkunft – ein Traum.


Tipp: Wenn ihr nach Bali reist, schaut unbedingt in die weniger touristischen Gebiete. Klar, Ubud ist bekannt – aber oft auch überfüllt. Kuta Utara war für uns das perfekte Bali-Gefühl: ruhig, grün, freundlich und irgendwie echt.


Balis Cafés: Boho, Bowls & der beste Salat meines Lebens


Unser persönlicher Lieblingsspot zum Frühstücken, Chillen und auch mal zum Arbeiten war das

  • Ingka Café (📍 Jl. Mertanadi No.80, Kerobokan Kelod, Kec. Kuta Utara, Kabupaten Badung, Bali 80361). Die Atmosphäre? Pure Bali-Boho-Vibes mit unzähligen Pflanzen und gemütlichen Holzmöbeln. Das Essen? Frisch, gesund, wunderschön angerichtet – und ja, sogar Salat, Eier und Co. haben wir hier bedenkenlos gegessen.

Und das Beste: Es war fußläufig erreichbar und perfekt für digitale Nomaden. Im hinteren Bereich gibt es extra ruhige Plätze mit WLAN, wo du ganz in Ruhe mit dem Laptop arbeiten kannst.

Generell ist Bali ein absolutes Foodie-Paradies – von BBQ-Rippchen bis Tapas-Bars haben wir alles probiert. Streetfood? Da waren wir vorsichtig. Viele Stände und Märkte lagern Fleisch stundenlang ungekühlt – in tropischer Hitze keine gute Idee. Unsere Regel: Nur in Cafés oder Restaurants mit Sitzplätzen, guten Bewertungen und sauberem Eindruck essen. Und: Eine kleine Reiseapotheke (Kohletabletten, Pfefferminzöl, Iberogast) kann nicht schaden – für den Notfall.


Zu Fuß durch Bali: Entdeckungen, Kultur und Roller-Flirts


Wir sind typische deutsche Kartoffeln – wir lieben Wandern. Und ja, wir sind in Bali viel zu Fuß gegangen. Das ist dort eher unüblich, denn: Es gibt nur begrenzt Bürgersteige und der Verkehr ist… nennen wir es abenteuerlich. Trotzdem lohnt sich’s!

Wir haben z. B. einen kleinen Klamottenladen aus UK entdeckt, den es in Deutschland gar nicht gibt – mein Verlobter war im siebten Himmel.

Aber Achtung: Ihr werdet wirklich ständig gefragt, ob ihr ein Taxi braucht. Und zwar nicht nur am Flughafen oder vor Restaurants – sondern überall. Sobald du zu Fuß unterwegs bist, halten Rollerfahrer an, hupen freundlich oder rufen dir ein lässiges „Taxi?“ zu. Am Anfang dachten wir: Nett, aber bisschen viel, oder?

Dann kam die Auflösung: Ein Einheimischer hat uns erklärt, dass zu Fuß gehen auf Bali oft mit Armut assoziiert wird. Wer läuft, der kann sich offenbar kein Moped leisten – so zumindest das kulturelle Mindset. Deshalb fahren viele Balines:innen auch für drei Meter zum Kiosk mit dem Roller. Selbst wenn der Kiosk direkt gegenüber ist. Kein Witz.

Und: Wer ohne Helm fährt, gilt als Single. Also ja – Rollerfahren ist auch Flirten auf Bali. 😉


Vor der Reise wissen: Unsere Must-Knows für Bali

  • Reisepass: Mindestens 6 Monate gültig!
  • Auslandskrankenversicherung abschließen.
  • Kein Geldtausch am Flughafen, lieber in der Stadt.
  • Englisch reicht fast immer, die meisten verstehen dich.
  • Roller? Nur für Geübte. Lieber Taxi nehmen – sicher & günstig.
  • Cafés mit guten Bewertungen = meist auch hygienisch okay.
  • Reiseapotheke einpacken!
  • Airbnb = tolle Unterkünfte zu guten Preisen, gerade abseits der Hotspots.

Annika schreibt für Minerva Vision über Reisen, die bezahlbar, sicher und komfortabel sind. Als Studentin kennt sie die Bedürfnisse junger Reisender – und weiß, worauf es unterwegs wirklich ankommt. Ihre Tipps sind alltagstauglich, gut recherchiert, weil persönlich erprobt. Und: selbst bezahlt.

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